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Mi, 10:00 Uhr
30.10.2019
Die Jagdsaison beginnt

Förster und Gäste wollen unter sich bleiben

Ab dem kommenden Wochenende wird es in den Südharzer Wäldern wieder lauter. Das hat nicht so sehr mit einem erhöhten Wildaufkommen zu tun, sondern mit dessen gewollte Dezimierung. Auch der Thüringen-Forst startet die Jagdsaison und Wanderer sollten eher Runden durch Städte und Dörfer drehen...


Allein in der Zuständigkeit des Südharz Forstamtes in Bleicherode wird es in den kommenden Wochen und Monaten 13 sogenannte Bewegungsjagden geben. Der Begriff "Bewegungsjagd" wurde vermutlich gewählt, weil er einen freundlichen Touch hat, denn der "Nichtjäger" kennt diese Form eher als Treibjagd. Dahinter steht ein Sammelbegriff für alle Jagdarten, bei denen das Wild von Treibern oder Hunden beunruhigt und aus seinen Einständen getrieben oder gedrückt wird. So jedenfalls ist es bei Wikipedia beschrieben.

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Also wird in den einzelnen Revieren des Südharzer Forstamtes bis in den Januar hinein wieder ordentlich "Betrieb" sein. Wann die Jagdtermine anberaumt sind, darüber schweigt sich das Forstamt in Bleicherode aus, man wolle die Jagdgegner aus der gesamten Republik nicht anlocken, wie Forstamtsleiter Gerd Thomsen der nnz sagte.

Doch gegen eine übermäßige Jagd bedarf es keiner "Gegner aus der gesamten Republik". Vielmehr als Mahner und als Kritiker, denn als "Gegner" sehen sich die Mitglieder der IG Rotwild auf, sie verweisen auf die zu hohe Intensität dessen, was da in den einzelnen Revieren "abgehen" wird.

Wie aber nun erfahren Urlauber und Touristen, aber auch einheimische Wanderer, wann in den Wäldern im Landkreis Nordhausen geschossen wird? "Wir informieren rechtzeitig Reviernachbarn, aber auch die Gastronomie und Hotellerie, zum Beispiel in Sophienhof oder Rothesütte, außerdem sind die Waldwege an den entsprechenden Tagen mittels Flatterband gesperrt", erklärt der Forstamtsleiter.

Los gehen die Treibjagden schon am Freitag mit der Hubertusjagd im Revier Christianenhaus, dabei sind auch Forstleute aus dem benachbarten Sachsen-Anhalt beteiligt. Überhaupt werden die meisten der 13 Jagden mit freundlicher Unterstützung vorbereitet und durchgeführt. Zum Beispiel mit dem Forstamt Leinefelde, am häufigsten jedoch mit dem Stiftsforst, dem allein im Südharz rund rund 1.500 Hektar Wald gehören.

Man sollte also Maß halten, wird eindringlich gefordert und zugleich Unverständnis darüber gezeigt, dass der staatliche Forst zu den Jagden nahezu bundesweit einlädt. Bis zum 10. Januar wird das Rotwild im Südharz keine Ruhe finden. Eine Regulierung des Bestandes ist vermutlich notwendig, gestritten wird allerdings über die Intensität der Abschüsse im Harz, der das größte zusammenhängende Rotwildgebiet in Europa ist.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

Kommentare
Gudrun1974
30.10.2019, 10.19 Uhr
Landesregierung erlässt “Vertrauliche Verschlusssache“ ?
Interessant, mit welchem Geheim-Ansatz der Freistaat seine staatlichen Behörden (Forstämter) belegt.

Der gemeine Bürger, dem der Staatswald ja gehört, darf nicht erfahren, wann dort gejagt wird, weil er sonst zeitnah seine Meinung dazu kundtun könnte, was dort passiert?

So was gabs schon mehrmals, insbesondere in der Schorfheide in so gennaten Sonderjagdgebieten fürs Politbüro. Auch diese, und erst Recht die Jagden an sich, mussten vor den Bürgern geheim gehalten werden.
Bärchen12
30.10.2019, 10.19 Uhr
Jagdsaison
Na, dawerden wieder ein Haufen "Wessis" aufschlagen, die ihre eigenen Reviere leergeräumt haben und nun für viel Geld hier rumballern. na dann
Waidmannsheil!!
Gudrun1974
30.10.2019, 10.32 Uhr
Ergänzung: Auf in die schönen Wälder des Harzes!
Auf in die Wälder zum Spazierengehen, Wandern und Radfahren. Das ist im Herbst und Winter besonders reizvoll (und zugleich ein Beitrag zum Tierschutz ;-))
Max Mustermann123
30.10.2019, 13.53 Uhr
Jagd ist in jedem Revier.
Nur mal so am Rande, die Jagden finden in jedem Revier statt und nicht nur beim Forst. Man wird auch wieder viele Gesichter bei den Jagden vom Forst sehen, die auch Mitglieder bei der IG Rotwild sind. Dort werden sie auch schießen wenn etwas im Anblick kommt und warum, weil es einfach gute und sichere Jagden sind, die von Leuten organisiert werden, die es auch gelernt haben und damit ihr Geld verdienen und nicht irgendwelche selbsternannten Naturschützer.

Und an Bärchen12, nein es kostet kein Haufen Geld, gerade so im 2 stelligen mittleren Bereich, weil man genau das umgehen will das nur Leute kommen die sich das leisten können was sicher nicht jedem passt. Und wenn man die Oberen der IG sieht, sind es die Leute die gutes Geld verdienen, wo man glatt denken könnte das es daran liegt, dass jetzt auch jeder Kleine ein Hirsch schießen darf.

Und zu guter letzt sollte man vllt noch schauen wo Jagden am 9.11 sind, definitiv nicht beim Forst.
Petersdorf
30.10.2019, 16.23 Uhr
Geheimsache ThüringenForst
Was hat ThüringenForst zu verheimlichen. Schlechte Jagdmethoden? Schlechte Bilder?
NiedersachsenForst kündigt jede Jagd öffentlich an.
Bei mir im Ort bietet der private Jäger jeden an, bei der Jagd als Treiber mit zumachen und viele nehmen das Angebot gerne an.
Mit so einer Geheimsisgrämerei schafft man keine Akzeptanz für die Jagd und provoziert nur Gegenaktionen.
Schlechte Arbeit vom Forstamtsleiter in Bleicherode!
Schade für die einheimischen Jäger.
Iltis
30.10.2019, 19.31 Uhr
Dem Harz fehlen ein paar Wolfsrudel,
damit der Jagd- und Trophäenneid zwischen Sraats- und IG-Rotwild Jägern endlich einmal aufhört.

Außerdem steht das Rotwild dann wieder mehr da wo es Wildbiologisch hingehört, nämlich im Offenland und aus dem Schutzbedürfnis heraus im größeren Rudel. Dort verbeißt oder "schält" es auch nicht mehr die Bäume. Es frisst höchstens ein bisschen Raps oder Mais, der eh subventioniert ist, verbrannt wird und im Schornstein landet. Das Zeug wächst schneller nach als Wald. Da bedarf es durch den Gesetzgeber nur einer kleinen Änderung im Jagdgesetz hinsichtlich Wildschadensersatz.

Übrigens kann jeder Jäger und Jagdscheininhaber bei Forstämtern an Drückjagden und sogar Einzeljagden teilnehmen. Mich hat auch noch niemand vom Forstamt vorher gefragt, ob ich schießwütiger Wessi bin. Frühes Nachfragen sichert natürlich den Platz. Manchmal ist die Jagd halt voll, die Stände sind begrenzt. Ob solche spröden, teilweise dünkelhaften Forstamtsjagden allerdings Jedermanns Sache sind, steht auf einem anderen Blatt.
Wininger
05.11.2019, 10.52 Uhr
ThüringenForst geht auf Jagd während das Eichsfeld pflanzt!
Wieviel Bäume hat den nun Thüringenforst für die vielen Millionen Steuermittel schon in diesem Jahr gepflanzt?
Wahrscheinlich bleibt durch die viele Jagd keine Zeit dafür oder ist es immer noch zu trocken? Hoffentlich nimmt der Landesrechnungshof diese Anstalt endlich mal unter die Lupe.

https://www.eichsfelder-nachrichten.de/news/news_lang.php?ArtNr=264952
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