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Do, 17:45 Uhr
23.03.2023
Kriminalstatistik 2022 - Polizeirevier Mansfeld-Südharz

Straftaten auf konstanten Niveau

Im Jahr 2022 wurden in der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Polizeirevier Mansfeld-Südharz 8.702 Fälle erfasst. Das sind 670 Fälle mehr als im Jahr 2021 und entspricht einem Anstieg von 8,3%. Zu diesen Straftaten konnten in 5.048 Fällen die Täterverdächtigen ermittelt werden...

Die Aufklärungsquote im Jahr 2022 betrug somit 58,0%. Im Vergleich zu 2021 nahm die Aufklärungsquote folglich um 2,4% ab. Trotz des Trends liegt sie 3,4% über dem Landesdurchschnitt. (Quelle: PKS 12/2022)
Gewisse Schwankungen sind nicht ungewöhnlich. Sie resultieren aus dem Anzeigeverhalten, aber auch aus dem Auftreten von Straftatenserien. Insgesamt bewegen sich die angezeigten Straftaten in den letzten fünf Jahren auf einem konstanten Niveau.

Deliktsfelder und deren Anteil an der Gesamtkriminalität


Diebstahl

Die Diebstahlsdelikte stellen mit einem Anteil von 24,3% an der Gesamtkriminalität das zweitgrößte Deliktsfeld dar. Im Jahr 2022 sind im Vergleich zum Vorjahr die Fallzahlen um 30 Fälle auf 2.118 gesunken. Die Fallzahlen des einfachen Diebstahls stiegen 2022 von 1.205 leicht auf 1.217 Fälle (0,1%) an. Die Entwicklung beim besonders schweren Fall des Diebstahls ist weiterhin rückläufig. Hier sanken die Delikte im Vergleich zum Jahr 2021 von 943 Fällen auf 901 Fälle (-4,5%).

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Einfacher Diebstahl

Nachdem im Jahr 2021 die Zahlen im Bereich des einfachen Diebstahls stark rückläufig waren, ist überall da, wo das Diebesgut nicht extra gesichert ist, wieder eine leichte Zunahme zu verzeichnen. Insbesondere bei Diebstahlshandlungen aus nicht verschlossenen Kraftfahrzeugen kam es im letzten Jahr zu einem Anstieg. Gelegenheit macht Diebe! Der Appell geht eindeutig auch an Fahrzeugnutzer, die ihr „liebstes Kind“ auf dem eigenen Grundstück abstellen. Auch hier sollten Wertgegenstände und Dokumente immer aus dem Fahrzeug genommen und selbiges verschlossen werden.

Besonders schwerer Fall des Diebstahls

Bei der Entwicklung der Diebstahlsdelikte im besonders schweren Fall verzeichnet die Polizeiliche Kriminalstatistik 2022 wiederholt eine Abnahme. Bei Delikten in/aus Dienst-, Büro- und Lagerräumen ist ein Rückgang von 140 Fällen im Jahr 2021 auf 113 Fälle im Jahr 2022 zu beobachten. Im Deliktsbereich der besonders schweren Diebstähle in/aus Kraftfahrzeugen stiegen die erfassten Fälle leicht von 103 im Jahr 2021 auf 105 im Jahr 2022. Der Einbruchsdiebstahl in/aus Boden- und Kellerräumen wurde in 99 Fällen zur Anzeige gebracht (2021: 133 Fälle). Der besonders für die Opfer oftmals auch zu traumatisierenden Folgen führende Wohnungseinbruchsdiebstahl blieb im Jahr 2022 mit 73 Fällen fast auf gleichem Niveau wie 2021. Die Aufklärungsquote liegt hier aktuell bei 31,5%. Von den 73 Fällen blieben 39 im Versuch stecken. Die Täter hatten demnach keinen Erfolg. Die sicherheitstechnische Beratung der Polizei zahlt sich aus. Diese kann auch weiterhin kostenfrei angefragt werden unter der E-Mail: beratungsstelle.prev-msh@polizei.sachsen-anhalt.de. Automaten wie z.B. für Tabakwaren gerieten im Jahr 2022 wieder vermehrt in den Fokus von Kriminellen. Die verzeichneten Angriffe stiegen 2022 von 33 auf 36 Fälle.

Vermögens- und Fälschungsdelikte

Zu den Vermögens- und Fälschungsdelikten gehören unter anderem der Betrug, die Untreue, die Unterschlagung sowie die Urkundenfälschung. In diesem Deliktsbereich ist im Jahr 2022 der größte Anstieg an Fällen zu verzeichnen. Im Jahr 2021 wurden 1.556 Fälle und im Jahr 2022 1.696 Fälle (+9,0%) bekannt. Wie bereits im Jahr 2021 liegt der Schwerpunkt bei diesem Deliktsbereich beim Straftatbestand des Betruges. 2022 wurden 1.196 Betrugsfälle erfasst. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von 5,5%.

Hinweise der Polizei
Im Jahr 2022 wurden durch Kriminelle wiederholt diverse Betrugsmaschen zum Nachteil älterer Menschen angewandt. Hierbei kam der sog. Enkeltrick in seinen unterschiedlichen Varianten zum Einsatz. Unter anderem wurde den Opfern im Rahmen von sog. Schockanrufen suggeriert, dass sich ein naher Angehöriger in einer finanziellen Notlage befinde. Meist habe dieser Angehörige angeblich einen Verkehrsunfall mit schlimmen Folgen verursacht. Um einer Inhaftierung zu entgehen brauche man nun eine Kaution in Form eines horrenden Geldbetrags. Mit dieser Masche wurden auch im Landkreis Mansfeld-Südharz mehrere vollendete Fälle sowie zahlreiche Versuchshandlungen erfasst. Die Betrugsmaschen sind sehr vielfältig und einfallsreich. Aber auch jüngere Menschen können Opfer perfider Betrugsmaschen werden. So versuchen die Täter mittels Dating- Plattformen eine enge soziale und vertraute Verbindung zu ihren Opfern herzustellen, um diese dann nach Geld zu fragen. Hierfür werden diverse Gründe vorgegaukelt, wie beispielsweise die Notwendigkeit von Geldüberweisungen zu Verwandten, da sich diese in einer krankheitsbedingten Notlage befinden würden. Weitere wichtige Tipps finden Interessierte auf der Internetseite
www.polizei-beratung.de oder bei Ihren Regionalbereichsbeamten vor Ort.


Rohheitsdelikte/Straftaten gegen die persönliche Freiheit

Unter den Deliktsbereich der Rohheitsdelikte/ Straftaten gegen die persönliche Freiheit fallen in der Polizeilichen Kriminalstatistik Raubstraftaten, Erpressungen, Körperverletzungen, Bedrohungen, sowie Nachstellungen. In diesem Bereich ist ein sehr deutlicher Anstieg von 386 Fällen sichtbar. Dies resultiert u.a. aus einem gestiegenem Anzeigeverhalten der Geschädigten. Die Aufklärungsquote liegt jedoch bei über 90%.

Sonstige Delikte

Zur Kategorie „Sonstige Delikte“ zählen u.a. Widerstände gegen Vollstreckungsbeamte, die Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten, Brandstiftungen, Beleidigungen und Sachbeschädigungen.

Insgesamt sind die Fallzahlen im Jahr 2022 um 4% gestiegen (Fälle 2022: 2.236, Fälle 2021: 2.151) und nehmen im Vergleich zu allen Delikten den größten Anteil der in der PKS erfassten Straftaten ein. Im Bereich der Widerstände gegen die Staatsgewalt wurden 2022 44 Fälle erfasst, im Jahr 2021 dagegen nur 33 (+33,3%). Nennenswert sind die gesunkenen Fallzahlen im Bereich der Sachbeschädigungen. Im Jahr 2021 wurden 1.012 Sachbeschädigungsfälle erfasst und im Jahr 2022 986 Fälle, das entspricht einem Rückgang von 2,6%.

Zusammenhängende Betrachtung


Unter kriminologischen Gesichtspunkten ist die Betrachtung verschiedener Deliktsfelder in der Summe von großer Bedeutung. Verschiedene Straftaten werden in den Gruppen Gewaltkriminalität, Straßenkriminalität und Rauschgiftkriminalität zusammengefasst.

Gewaltkriminalität

Der Bereich "Gewaltkriminalität" umfasst u.a. die folgenden Straftaten: Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und sexueller Übergriff im besonders schweren Fall, Raub, räuberische Erpressung, gefährliche und schwere Körperverletzung (nicht jedoch: Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte). Hier ist ein Anstieg der Fälle zu verzeichnen. Waren es im Jahr 2021 noch 244 Fälle, so wurden im letzten Jahr 283 Fälle (+39 Fälle bzw. +16,0%) bekannt. Dies entspricht wieder dem Niveau von 2018.

Straßenkriminalität

Der Summenschlüssel „Straßenkriminalität" als Ausdruck der individuellen Sicherheit im öffentlichen Raum umfasst u.a. die folgenden Straftaten: Vergewaltigung / sexuelle Nötigung überfallartig, exhibitionistische Handlungen und Erregung öffentlichen Ärgernisses, Handtaschenraub, sonstige Raubüberfälle auf Straßen, Wegen oder Plätzen, gefährliche und schwere Körperverletzungen auf Straßen, Wegen oder Plätzen, Diebstahl an/aus Kraftfahrzeugen, Diebstahl von Kraftwagen, Mopeds, Krafträdern und Fahrrädern, einschließlich unbefugter Ingebrauchnahme, Diebstahl von/aus Automaten, Landfriedensbruch, Sachbeschädigung an Kraftfahrzeugen und
sonstige Sachbeschädigung auf Straßen, Wegen oder Plätzen. Bei der Straßenkriminalität ist eine Zunahme im Vergleich zu 2021 zu verzeichnen. 2022 wurden insgesamt 1.070 Fälle registriert. Das sind 31 Fälle mehr als im Vorjahr (2021: 1.039 Straftaten, +3,0%).

Rauschgiftkriminalität

Bei der Rauschgiftkriminalität handelt es sich um sogenannte Kontrollkriminalität. Die Erhöhung des Kontrolldruckes, insbesondere bei Überprüfungen im Straßenverkehr aber auch im Rahmen von Durchsuchungsmaßnahmen bei bekannten Tätern, führten im Jahr 2022 zu einem Anstieg von 13,4%. 2021 wurden in der polizeilichen Kriminalstatistik 501 Fälle erfasst, im Jahr 2022 hingegen 568 Fälle (+67 Fälle). Die Betäubungsmittelkriminalität hat einen Anteil von 6,5% an der Gesamtkriminalität im Landkreis.

Die am häufigsten konsumierten Betäubungsmittel sind Cannabis inklusive der verschiedenen Zubereitungen und Crystal. Die festgestellten Verstöße in diesem Bereich sind relativ gleichbleibend. Amphetamine folgen an dritter Stelle. Hier ist ein Anstieg um 25 Fälle auf 32 im Jahr 2022 zu verzeichnen. Der Handel mit Betäubungsmitteln ist von 78 Fällen (2021) auf 95 Fälle im Jahr 2022 angestiegen. Deren Anteil an Delikten im Bereich der Drogenkriminalität gesamt beträgt 16,7%.

Tatverdächtigenstruktur


Die eingangs erwähnten 5.048 Fälle in der Polizeilichen Kriminalstatistik 2022 wurden von insgesamt 3.507 Tatverdächtigen begangen. Unter den Tatverdächtigen waren 193 (2021:157 Kinder) tatverdächtige Kinder (unter 14-Jährige).
Die Anzahl der jugendlichen Tatverdächtigen (14 bis unter 18-Jährige) stieg um 90 im Vergleich zum Vorjahr (2021: 244 Jugendliche). Die heranwachsenden Tatverdächtigen (18 bis unter 21-Jährige) nahmen um 6 Personen im Jahr 2022 ab.

Im Jahr 2022 wurden 2.749 erwachsene Tatverdächtige erfasst (2021: 2.505). Bei 758 Tatverdächtigen handelte es sich 2022 um Personen unter 21 Jahren (2021: 638) In Summe sind insgesamt mehr Jungtatverdächtige ermittelt worden (+120).
Eine zeitnahe Bearbeitung der Delikte inklusive Abgabe der Ermittlungsakte an die Staatsanwaltschaft und die Einbeziehung der Jugendberatungsstelle bei der Polizei soll dazu führen, dass kriminelle Karrieren frühzeitig unterbrochen oder verhindert werden und die „Strafe auf dem Fuße“ folgt.

Straftaten unter Beteiligung von Zuwanderern


Im Jahr 2022 wurden 193 Fälle mit Beteiligung von Zuwanderern erfasst. Darunter zählen Asylsuchende und Geflüchtete. Das entspricht einer Abnahme von 25 Fällen (- 11,5%) im Vergleich zum Vorjahr. Im Bereich der Rohheitsdelikte sind 86 Fälle zu verzeichnen (2021: 82 Fälle). Die Fälle der sonstigen Straftatbestände wie z.B. Beleidigungen, Sachbeschädigungen, Widerstandshandlungen sind von 27,1% auf 16,6% gesunken. Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sanken von 8 Fällen im Jahr 2021 auf 4 Fälle. Die Verstöße gegen strafrechtliche Nebengesetze zu denen unter anderem Verstöße gegen das Waffengesetz, das Betäubungsmittelgesetz, gegen ausländerrechtliche Vorschriften und das Tierschutzgesetz zählen, sanken im Vergleich zum Vorjahr von 59 Fällen auf 32 Fälle. Deren Anteil an den Gesamtstraftatenaufkommen lag bei 16,6%.
Autor: nis

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