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So, 19:40 Uhr
22.05.2022

Feierliche Einweihung der Stabkirche Stiege

117 Jahre nach ihrer ersten Weihe erfolgte die Einweihung der translozierten Stabkirche Stiege an ihrem neuen Standort. Dort wurde sie im Beisein der Förderer, Vertreter von Institutionen, Bundes- und Kommunalpolitiker und am Bau beteiligter Firmen feierlich eingeweiht. Nun am Samstag und Sonntag veranstaltete der Stabkirche Stiege e.V. ein Festwochenende mit verschiedenen Programmpunkten...

Stabkirche Stiege  (Foto: Stabkirche Stiege e.V.) Stabkirche Stiege (Foto: Stabkirche Stiege e.V.)

Die Stabkirche Stiege ist ein Unikat in der Denkmallandschaft Sachsen-Anhalts und wurde 1905 als Ausdruck der damaligen Norwegen-Begeisterung errichtet, die vor allem Kaiser Wilhelm II. (1859-1941) teilte. Es wurde als Ergänzung der 1897 entstandenen Lungenheilstätte Albrechthaus außerhalb der
Ortschaft Stiege in Harzer Waldeinsamkeit gebaut. Seit der Schließung des Albrechtshauses 1993 wurde die Kirche nicht mehr genutzt. Aufgrund ihrer Bauweise wurde sie als "Denkmal von nationaler Bedeutung" eingestuft. Der Verein Stabkirche Stiege e.V. wurde 2014 gegründet, um dieses Denkmal zu
retten, denn die Stabkirche wurde Opfer von Zerstörung und Vandalismus. Aus diesem Grund und um die Nutzbarkeit für kirchliche und kulturelle Veranstaltungen deutlich zu erhöhen, wurde die Stabkirche in die Ortschaft Stiege transloziert.

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Insgesamt wurden mehr als 1,2 Millionen Euro benötigt, um die Umsetzung zu finanzieren. Das Vorhaben konnte mit Hilfe des Förderprogramms “National wertvolle Kulturdenkmäler” des Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt sowie dem Engagement mehrerer Stiftungen realisiert werden. Zu den Hauptförderern zählten die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Harzsparkasse. Weitere Förderer waren die Hermann-Reemtsma-Stiftung, die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, die Deutsche Stiftung
Denkmalschutz, die Rudolf-August-Oetker-Stiftung und Lotto Sachsen-Anhalt. Die finanziellen Eigenanteile hat der Verein während der letzten Jahre durch Spenden, Einnahmen bei
Veranstaltungen und Vergabe von Sitzpatenschaften aufgebracht.

Zitat von Staatsminister und Minister für Kultur Rainer Robra zur Einweihung der Stabkirche Stiege: „Vor Jahren stieß ich auf die Stabkirche am Albrechtshaus und war entsetzt über deren Verwahrlosung. Als die Bitte an mich herangetragen wurde, ihre Rettung zu fördern, habe ich sehr gerne zugesagt. Ich freue mich wirklich sehr über die Bewahrung dieses einzigartigen Gebäudes. Die Initiative des Vereins Stabkirche Stiege ist verdienstvoll. Er hat die Bedeutung und das Potential dieses Bauwerkes erkannt, den weiteren Verfall der Kirche nicht hinnehmen wollen und einen ehrgeizigen Plan gefasst und umgesetzt. Dieses Engagement lässt wieder einmal deutlich werden, dass die Denkmalpflege dann am erfolgreichsten ist,
wenn sie als tatsächliche Bürgerbewegung betrieben wird. Dort, wo Menschen sich für ihre Städte und Dörfer einsetzen, da wächst Heimatverbundenheit. Diese so besondere Kirche ist
ein Stück Heimat, das nicht einfach aufgegeben werden durfte.“

1. Reihe von links nach rechts: Staatsminister f. Kultur Reiner Robra, Landrat Harz Thomas Balcerowski, Bürgermeister Stadt Oberharz am Brocken Ronald Fiebelkorn, Schirmherr des Stabkirche Stiege e.V. Andreas Dieckmann; 2. Reihe Frau Heike Brehmer MdB (Foto: Sandra Schröder) 1. Reihe von links nach rechts: Staatsminister f. Kultur Reiner Robra, Landrat Harz Thomas Balcerowski, Bürgermeister Stadt Oberharz am Brocken Ronald Fiebelkorn, Schirmherr des Stabkirche Stiege e.V. Andreas Dieckmann; 2. Reihe Frau Heike Brehmer MdB (Foto: Sandra Schröder)
Zitat von Herrn Wilfried Schlüter, Vorstandsvorsitzender der Harzsparkasse: „Ich freue mich, dass die Harzsparkasse und die Ostdeutsche Sparkassenstiftung heute bei diesem historisch einmaligen Event, als Hauptförderer bei der Eröffnung der Stabkirche Stiege mit vertreten sind. 117 Jahre nach der ersten Weihe ist die Kirche nun dort wo sie hingehört. Sie ist nicht nur Herkunft, sondern auch Zukunft für den Landkreis Harz und genau hier ist die Harzsparkasse zu Hause.“

Zitat des Schirmherren des Stabkirche Stiege e.V., Herrn Andreas Dieckmann: „Die Bürger von Stiege gründeten 2014 einen Förderverein, der später als „Stabkirche Stiege e.V.“ seine Arbeit aufnahm... Ihnen allen gilt mein Dank für Ihre großartige Leistung ihr ehrenamtliches Engagement! Ja zum Glück gibt es bei uns die vielen Ehrenamtlichen und Engagierten, die unserem Land eine innere Verfasstheit von Zusammenhalt und Solidarität geben. Es ist so geschehen an diesem überschaubaren, kleinen Harzer Ort Stiege. Es ist schön zu sehen das Sie so selbstlos und voller Tatendrang das „Ruder“ übernommen haben. Damit sind Sie nicht der Teil der Gesellschaft der ein Anspruchsdenken hat, das den Staat allein als Dienstleister sieht, von dem sie erwarten, dass er Erwartungen und Wünsche möglichst gut befriedigt. Nein so funktioniert Demokratie und Gesellschaft nicht, das ist kein Wunschkonzert. Unser miteinander wird getragen von dem Anpacken möglichst aller, so wie Sie das tun liebe Vereinsmitglieder, Freunde und Unterstützer. Sie gestalten ihr Schicksal – in der Gemeinde, in der Region sowie im ganzen Land. Sie alle haben die Verantwortung für die Zukunft übernommen. Dafür meinen herzlichen Dank!“

Der Entwurf der Kirche im Drachen-Stil stammt von dem Zimmermeister Robert Witte (1870-1954) aus Osterwieck (Landkreis Harz), der später für das Holzhausbau-Unternehmen Christoph & Unmack in Niesky arbeitete, welches seinerseits von Albert Einstein (1879-1955) mit dem Bau von dessen Sommerhaus in Caputh beauftragt wurde. Die Stabkirche gehörte zur 1897 erbauten Lungenheilstätte Albrechtshaus, das bis 1993 medizinisch genutzt und nach dem damaligen braunschweigischen Prinzregenten Albrecht Prinz von Preußen (1837-1906) benannt wurde.

Zur Information
„Bewahren, Stärken, Begeistern.“ Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung fördert in diesem Sinne seit 1996 Kunst, Kultur und Denkmalpflege. Die Stiftung ist ein Gemeinschaftswerk aller Mitgliedssparkassen des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) in Sachsen-Anhalt,
Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen.
Insgesamt 2.371 Projekte wurden zusammen mit den heute 43 OSV-Sparkassen gefördert, begleitet und selbst realisiert. Dafür standen über 106 Millionen Euro aus den Vermögenserträgen, dem überörtlichen Zweckertrag des PS-Lotterie-Sparens sowie den projektbezogenen Zusatzspenden der Sparkassen und ihrer Verbundunternehmen zur Verfügung. Davon wurde allein im Land Sachsen-Anhalt für 523 Projekte eine Gesamtsumme von über 24 Millionen Euro bereitgestellt. Die Sparkassenorganisation ist einer der größten nicht-staatlichen Kulturförderer in Deutschland.
Autor: nis

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