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Sa, 10:17 Uhr
20.02.2021
Mogelpackung des Jahres 2020

Weniger drin, höherer Preis

Das Frucht Müsli von Seitenbacher ist zur "Mogelpackung des Jahres 2020" gewählt worden. Mehr als die Hälfte der insgesamt 21.409 abgegebenen Stimmen gingen an die Frühstückscerealien. Seitenbacher hatte das Müsli im vergangenen Jahr als vermeintlich neues Produkt auf den Markt gebracht...

Grafik (Foto: Verbraucherzentrale Hamburg) Grafik (Foto: Verbraucherzentrale Hamburg)
Die Politik muss Verbraucherinnen und Verbraucher endlich besser vor versteckten Preiserhöhungen schützen, fordert die Verbraucherzentrale Hamburg.

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Seitenbacher hatte die Füllmenge der betroffenen Müsli-Packung von 1.000 auf 750 Gramm geschrumpft. Gleichzeitig stieg der Preis pro Tüte im Einzelhandel, sodass das Müsli um 75 Prozent teurer wurde. Der Hersteller behauptete gegenüber der Verbraucherzentrale Hamburg, mit dem Frucht Müsli ein neues Produkt eingeführt zu haben.

Doch die Zutatenliste der Frühstücksflocken war quasi identisch mit der des günstigeren Vorgängerprodukts Vollkorn-Früchte-Müsli. Mittlerweile soll das Frucht Müsli nicht mehr hergestellt werden. In einigen Supermärkten ist es nach Recherchen der Verbraucherschützer jedoch noch erhältlich.

Abstimmungsergebnis im Überblick
Neben dem Frucht Müsli standen vier weitere Produkte als mögliche "Mogelpackungen des Jahres 2020" zur Wahl. Zweitplatzierte sind zwei saisonale Milka-Schokofiguren von Mondelez, deren Preis um bis zu 36 Prozent stieg. Auf Rang drei bis fünf folgen die Kinder Schokolade, ein Katzenfutter der Marke Whiskas von Mars und die Bifi Minisalami.

1. Platz: "Frucht Müsli" von Seitenbacher
11.659 Stimmen (54,5 Prozent)

2. Platz: "Milka Osterhase & Weihnachtsmann" von Mondelez
4.035 Stimmen (18,8 Prozent)

3. Platz: "Kinder Schokolade" von Ferrero
3.960 Stimmen (18,5 Prozent)

4. Platz: "Whiskas Knuspertaschen" von Mars
925 Stimmen (4,3 Prozent)

5. Platz: "Bifi Minisalami" von Jack Link's
830 Stimmen (3,9 Prozent)

Mehr Klarheit für Verbraucher schaffen
"Verbraucherinnen und Verbraucher können sich gegen die Weniger-drin-Preis-gleich-Masche nicht wehren, denn die Tricksereien sind beim normalen Einkauf kaum zu bemerken. Umso wichtiger wäre es, die Konsumenten von Seiten der Politik nicht länger im Stich zu lassen", sagt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Obwohl Bundesverbraucherschutzministerin Christine Lambrecht im letzten Jahr angekündigt hatte, bei versteckten Preiserhöhungen für mehr Klarheit zu sorgen, sei seither nichts passiert. Eine Transparenzplattform, bei der vorab Füllmengenreduzierungen von den Herstellern verpflichtend gemeldet werden müssten, könne laut Valet helfen, die sich stetig reduzierenden Inhalte und die damit einhergehende Müllflut einzudämmen.

Neues Mogelpackungsportal in Arbeit
Über Mogelpackungen wie versteckte Preiserhöhungen oder Luftpackungen ärgern sich viele Verbraucher. Im Jahr 2020 gingen rund 3.000 Beschwerden bei der Verbraucherzentrale Hamburg ein. Seit über 17 Jahren führen die Verbraucherschützer eine bundesweit einzigartige Mogelpackungsliste mit versteckten Preiserhöhungen auf der Basis von Verbraucherbeschwerden. Mit derzeit rund 1.000 Einträgen beleuchtet die PDF-Liste unter Nennung der Namen von Produkt, Hersteller und Händler die Maschen der Anbieter. Zukünftig werden die einzelnen Artikel in einer übersichtlichen Datenbank zu finden sein. Verbraucher können unter der URL www.vzhh.de/mogelpackungsliste auf der Internetseite der Verbraucherzentrale Hamburg ab sofort aktuelle Fälle melden.
Autor: psg

Kommentare
grappa22
21.02.2021, 10.45 Uhr
Seitenbacher
Und wenn es noch einen Preis für die nervigste und schlechteste Werbung geben würde, Herr Seitenbacher wäre Gewinner!!
Paulinchen
21.02.2021, 11.23 Uhr
Da ist noch so ein Produkt:
Argentinisches Rindfleisch ist nicht nur teuer, sondern seit langem ein Mogelprodukt. Diese Tiere werden mit genmanupulierten Futtermitteln gemästet (Sojabohnen u.a.) und sind nicht wie angegeben, mindest fünf Jahre auf naturbelassenen Weiden. Aus den fünf Jahren wurden nur noch ca. drei Monate. Danach geht es für die Tiere in die grausamen Mastställe. Nach sechs Monaten sind sie dann "schon" schlachtreif.
Danch geht das Fleisch auf die Reise nach Deutschland, wo das Kilo für ab 48,-€ angeboten wird. Natürlich mit dem Vermerk:" Aus Weidehaltung" !!!!
tannhäuser
21.02.2021, 12.06 Uhr
Sowas kaufe ich auch nicht...
...weil das Preis-Leistungsverhältnis nichts über Haltung und Qualität aussagt. Das haben Sie passend beschrieben, Paulinchen.

Ebenso lächerlich sind auch vegane "Fleischprodukte". Seitdem "Rügenwalder Mühle", deren Wurstqualität ich zu schätzen wusste, 2013 einen Salmonellenskandal hatte und sich auf das vegane Segment konzentriert, sind die bei mir unten durch.
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