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Sa, 09:57 Uhr
20.02.2021
DAK-Krankenstands-Analyse 2020:

Neuer Höchststand bei psychischen Erkrankungen

Im Corona-Jahr 2020 fehlten Beschäftigte wegen Rückenschmerzen so viel im Job wie seit Jahren nicht mehr: Die Ausfalltage mit dieser Diagnose stiegen im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent. Auch die Fehlzeiten aufgrund von Anpassungsstörungen nahmen um acht Prozent zu. Psychische Erkrankungen, zu denen diese Diagnose gehört, erreichten einen neuen Höchststand...


Das geht aus der aktuellen Krankenstands-Analyse der DAK-Gesundheit für das gesamte Jahr 2020 hervor. Laut Analyse hat die Pandemie das Krankheitsgeschehen in der Arbeitswelt massiv verändert: Krankschreibungen dauerten im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich 14,5 Prozent länger. Dagegen nahm die Anzahl der Fälle spürbar ab. Insgesamt lag der Krankenstand mit 4,1 Prozent geringfügig unter dem Vorjahresniveau von 4,2 Prozent. Für die aktuelle Krankenstands-Analyse hat das Berliner IGES Institut die Daten von mehr als 2,4 Millionen erwerbstätig Versicherten der DAK-Gesundheit ausgewertet.

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Mehr als jeder fünfte Fehltag im Job war 2020 auf Probleme mit dem Muskel-Skelett-System zurückzuführen. Insbesondere bei Rückenschmerzen gab es einen deutlichen Anstieg von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit 93 Fehltagen je 100 Versicherte war Rückenschmerz für so viele Fehltage verantwortlich wie seit Jahren nicht mehr. „In der Corona-Pandemie sind Rückenerkrankungen bedeutsamer geworden“, sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. „Durch Lockdown und Homeoffice hat sich die Arbeitswelt drastisch gewandelt. Die Menschen verharren noch länger bewegungslos vor dem Bildschirm und in vielen Branchen steigt die Arbeitsdichte. Wir sehen eine höhere Anspannung im Allgemeinen, was offensichtlich zu einer Zunahme von Fehltagen wegen Rückenschmerzen und bestimmten psychischen Diagnosen führt.“

Die Analyse zeigt bei den psychischen Erkrankungen einen neuen Höchststand. Mit 264 Fehltagen insgesamt waren Seelenleiden der zweitwichtigste Grund für eine Krankschreibung. Insbesondere bei den Anpassungsstörungen gab es 2020 einen deutlichen Zuwachs von acht Prozent. Damit ist eine Reaktion auf ein belastendes Lebensereignis, zum Beispiel ein Trauerfall, gemeint. Dies kann sich in negativen Veränderungen des Gemütszustandes oder auch in Störungen des Sozialverhaltens ausdrücken.

Weniger Fehltage wegen Erkältungen
Atemwegserkrankungen belegten im Corona-Jahr 2020 mit einem Minus von 3,6 Prozent nur Platz drei der wichtigsten Krankheitsarten. „Der Rückgang zeigt, wie wirkungsvoll die Hygienemaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie auch die Übertragung von Erkältungskrankheiten verhindert haben", erklärt Andreas Storm. Hände waschen, Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen hätten auch die Übertragung von Erkältungsviren eingedämmt und damit die Ausfalltage bei diesen Diagnosen verringert.

Mehr langwierige Krankschreibungen über zwei Wochen
Die DAK-Analyse zeigt auch, wie sich 2020 das Verhältnis von kurzen zu langwierigen Erkrankungsfällen verändert hat: Bei kurzen Krankschreibungen von bis zu drei Tagen gab es einen deutlichen Rückgang von einem Viertel. Krankschreibungen über zwei Wochen nahmen hingegen deutlich zu. Über alle Erkrankungen hinweg betrug 2020 die durchschnittliche Dauer einer Krankschreibung 14,5 Tage – ein Plus von zwei Tagen gegenüber dem vorher seit Jahren konstanten Wert. „Die Pandemie hat das Krankheitsgeschehen in der Arbeitswelt massiv verändert“, kommentiert Andreas Storm. „Wir sehen mehr schwere Fälle und weniger leichte. Und für längerfristig Erkrankte scheint der Weg zurück in die Arbeitswelt unter den aktuellen Bedingungen deutlich problematischer zu sein.“

Krankenstand bei digitalisierten Branchen unterdurchschnittlich
Der gesamte Krankenstand verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr nur ganz geringfügig von 4,2 auf 4,1 Prozent. An jedem Tag des ersten Corona-Jahres waren durchschnittlich 41 von 1.000 Erwerbstätigen krankgeschrieben. Die Mehrheit der DAK-versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kam ohne eine einzige Krankschreibung durch das erste Corona-Jahr.

Branchen mit vielfältigen Möglichkeiten für Homeoffice und digitales Arbeiten hatten 2020 weniger Fehlzeiten als andere: So zeigt die Analyse für die Datenverarbeitungsbranche sowie für Banken und Versicherungen jeweils einen unterdurchschnittlichen Krankenstand von 2,5 beziehungsweise 3,2 Prozent. Diese Branchen haben traditionell einen niedrigeren Krankenstand, doch der Abstand zum Durchschnitt wurde unter Pandemie-Bedingungen besonders deutlich. Weit überdurchschnittlich war der Krankenstand im Gesundheitswesen (4,9 Prozent) sowie in der Branche Verkehr, Lagerei und Kurierdienste (4,7 Prozent). „Branchen, die geringere Chance haben, Prozesse ins Homeoffice zu verlagern und dem Pandemiegeschehen auszuweichen, waren beim Krankenstand benachteiligt“, so Storm. Der Krankenstand ist in diesen Branchen – entgegen dem allgemeinen Trend – zum Vorjahr geringfügig angestiegen. Die meisten Fehltage hatten Beschäftigte in Gesundheitsberufen: durchschnittlich 17 Tage pro Jahr.
Autor: psg

Kommentare
grobschmied56
20.02.2021, 22.31 Uhr
Nicht weiter verwunderlich...
... ist es, daß manche Menschen mit der Zeit einen schweren Hau wegbekommen. Mir selbst macht das ganze Affentheater um Corona, Inzidenzen und R-Werte ja kaum was aus. Ich habe mehrere Weltuntergänge, Ozonloch, Waldsterben, Crash-2000, das Ende der Zeit 2012 und anderen Hokuspokus überlebt.
gelernter Ossi
ausübender Skeptiker
Berufszyniker
Opfer sind halt die Sensibelchen und Schneeflöckle, die jeden Stuß glauben, den man ihnen einflüstert und sich über jeden Murks furchtbar erregen, den HÜPFER, XT-Rebellen und andere 'APOKALYPTIKER' ständig über das verdummte und verängstigte Volk verkübeln.
Mein Vorteil: Ich bin alt, mit guter naturwissenschaftlicher Bildung und langer Berufserfahrung abgehärtet gegen Panikmache und Weltuntergangs-Propheten.
Das ist es, was vielen jungen Leuten schlicht fehlt.
Manches Überempfindelchen würde wahrscheinlich schnell wieder auf den Boden der Tatsachen runterkommen, wenn es einfach mal mit einem ganz gewöhnlichen alten Mann ein paar Stunden Schnee schubsen und einen Hof frei machen könnte, statt in der Ecke zu hocken und über Kipp-Punkte, Klimakrise oder B117-Mutanten zu verzweifeln.
Kritiker86
21.02.2021, 08.22 Uhr
Da spricht...
jemand der nie in seinen Leben eine Depression oder andere psychische Probleme hatte. Herzlichen Glückwunsch. Leider werden diese Erkrankungen immer noch nicht für voll genommen...und leider kann es auch sie treffen. Und das ist kein Spaß das können sie mir glauben.Da kann ich nur empfehlen ein paar Jahre in einen Pflegeheim zu arbeiten...als Pflegefachkraft. Und nach kurzer Zeit werden sie feststellen...was Dauerstress im Menschen so alles auslösen kann. Da werden sie überrascht sein. Da werden sie es nicht mehr ins lächerliche ziehen, wie sie es hier tun...und hier geht es nicht nur über ein bisschen Angst vor Corona.
tannhäuser
21.02.2021, 19.33 Uhr
Sorry grobschmied...
...aber verwechseln Sie hier nicht das klinische Krankheitsbild "Depression" mit einer vorübergehenden mentalen Verstimmung?

Dass Begriffe wie "traumatisiert" oder "Burnout" von Simulanten für Krankenscheine oder milde Gerichtsurteile missbraucht werden, darf in der Beurteilung wirklich schwerer Krankheiten wie einer Depression keine moralinsäuerliche Rolle spielen.

Und dass hier Leute Kritiker86 Daumen runter geben, aber zu bequem oder feige für einen Kommentar sind, ist nur ein Beweis für Unwissenheit oder Ignoranz.
grobschmied56
22.02.2021, 00.40 Uhr
Zeit für Richtigstellung...
... und eine Entschuldigung! Es war einer meiner besonders zornigen Kommentare, der offenbar mißverständlich ankam. Was ich nicht zurücknehme, ist mein Groll gegen Menschen und Medien, die manipulieren und mit bestellten Gefälligkeitsgutachten und Horrorszenarien absichtlich Angst und Schrecken verbreiten. Das hat System, und das lasse ich mir auch nicht ausreden.
Ein Teil meines Kommentars konnte jedoch so aufgefaßt werden, als daß ich mich über Leute mit seelischen Problemen oder gar ernsthaft psychisch kranke Menschen lustig mache. Das ist so nicht richtig.
Menschen, welche unter Depressionen oder richtig schlimmen psychischen Erkrankungen leiden, haben mein Mitgefühl. Sollte der Eindruck entstanden sein, daß ich mich über sie lustig mache, so möchte ich mich hiermit sehr ernsthaft dafür entschuldigen!
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