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Fr, 13:54 Uhr
20.11.2020
Harzklub sucht Allianzen

Wald im Ausnahmezustand

Die Wälder des Harzes verändern sich und das auf dramatische Weise. Stürme, Trockenheit und Schädlinge haben Fichten, Buchen und Eichen schwer zugesetzt. Der Harzklub will nun eine breite Allianz schmieden, die der Entwicklung gemeinsam begegnen soll...

Waldsterben im Harz (Foto: Rainer Köpsell ) Waldsterben im Harz (Foto: Rainer Köpsell )


Im Mittelpunkt der Beschlüsse zur Jahreshauptversammlung des Harzklub stand die Verabschiedung der Harzklub-Resolution. Mit dem Titel „Der Harz(er) Wald geht nicht ohne uns“ richtet sich der länderübergreifend tätige Heimat-, Wander- und Naturschutzbund an politische Entscheidungsträger auf Länder-, Bundes-, und Europaebene.

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Ziel der Resolution ist es, eine breite gesellschaftliche Allianz zu schmieden, um den bedrohlichen Ausnahmezustand der Harzwälder abzuwenden. Der weit über den Harz hinaus aktive Verein zählt 12.000 Mitglieder und gliedert sich in 86 Zweigvereine. Die jetzt auf der Jahreshauptversammlung von breiter Mehrheit getragene Resolution fordert mehr öffentliche Hilfe. Die Wälder vor noch größeren Schäden zu bewahren bedarf es einer gesamtgesellschaftlichen Anstrengung, fordert der Verband in seiner Verabschiedung vom 7. November.

Hintergrund für den Appell des Heimatbundes ist ein frappierender Verlust alter Nadelwälder im Mittelgebirge. Stürme, Trockenheit und Borkenkäferbefall hätten dazu geführt, dass riesige Flächen schon jetzt und auch künftig frei von Fichten sein werden, lautet seine Sorge. Auch Buchen und Eichen seien bereits gravierend geschädigt, beobachtet der Naturschutzverein. Dass „sich in jüngster Zeit die uns vertrauten Waldbilder rasant verändern“, sieht der Harzklub besonders kritisch und wendet sich in einem Brief an Politiker mit der Bitte, den Aufbau stabiler artenreicher Wälder mit geeigneten Maßnahmen zu fördern.

Der Wanderverband sieht sich in besonderer Verantwortung für den Naturraum. In seiner über 130- jährigen Vereinsgeschichte hat er die Grundlagen dafür geschaffen, dass der Harz zu einer attraktiven Wanderregion wurde. Viele Zweigvereine engagieren sich seit Jahrzehnten für gesunde Wälder. In ehrenamtlicher Arbeit gestalten sie Biotope, widmen sich der Landschaftspflege und dem Artenschutz. Unter dem Motto „Naturschutz mit Augenmaß“ beziehen die Zweigvereine den Mensch mit seinem Recht auf Erholung in der Natur mit ein.

Doch die bisherigen Anstrengungen reichten nicht aus Deshalb müsse laut Harzklub mehr getan werden: „Der Harzer Wald braucht unser aller Hilfe“. Die fünf Haupt-Forderungen an die Landesregierungen in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen fasst der Verein so zusammen:
  • Ein Waldschadensfonds soll Waldbesitzern schnelle Hilfe zum Beispiel für Aufforstungen gewähren. Auch die Gemeinwohlleistungen des Waldes sollten honoriert werden.
  • Zweitens will er Waldbauprogramme fortführen, die stabile und artenreiche Mischwälder entwickeln und setzt auf länderübergreifende Abstimmung.
  • Der dritte Punkt gilt dem freien Betretungsrecht. Hier setzt sich der Harzklub dafür ein, dass Rechtssicherheit für Waldbesitzer in Fragen der Verkehrssicherheit hergestellt werde.
  • Die vierte Forderung ist in die Zukunft gerichtet. Die Leistungsfähigkeit der Harzer Wälder soll gewährleistet bleiben und zwar hinsichtlich der Erholungsfunktion, seiner Vielfalt an Lebensräumen und einer nachhaltigen Holzproduktion. Der Harz könne mehr zum Klimaschutz beitragen, wenn leistungsstärkere Baumarten mehr Kohlendioxid binden würden.
  • Die fünfte Forderung ruft nach einem länderübergreifenden Krisenstab, der diese und weitere Aufgaben koordinieren könne.

Als wesentliches Ziel will der Harzklub mit seiner Resolution „Enkeltauglichkeit sicherstellen“. Die Resolution wendet sich nicht nur an die Politik und die regionalen und kommunalen Entscheidungsträger im Harz. Sein Appell richtet der Verband letztlich an alle und verlangt: „Unsere Heimat muss für unsere Enkel erhalten werden!“

Vorrangige Aufgabe sei das Eindämmen der aktuellen Borkenkäferschäden. Daran anschließend müssten die waldbaulichen Weichen hin zu artenreichen Mischwäldern mit einer hohen Kohlendioxidbindung gestellt werden, lautet einer der Kernpunkte. Wichtig aus Sicht des Harzklubs sei das gemeinsame Handeln über Landkreis- und Landesgrenzen, über berufspolitische Interessen sowie über politische Gesinnungen hinweg, um den Wald von morgen erfolgreich zu gestalten.

Der Harzklub versteht sich als Vermittler zwischen den Interessen der Waldeigentümer und der Waldbesucher. Die Harzer Wälder sind seine Herzensangelegenheit. Er ist verantwortlich für die Markierung und Unterhaltung der Wanderwege des Harzes, natürlich unter Berücksichtigung schutzwürdiger Bereiche. In enger Zusammenarbeit mit Forstleuten und Waldbesitzern fördert er die Erholungsqualität.

So beinhalten die jüngsten Beschlüsse zur Jahreshauptversammlung auch aktive Hilfsmaßnahmen des Harzklubs und seiner Mitglieder beim Aufbau stabiler artenreicher Wälder, beispielsweise in Form von Pflanzaktionen oder Spenden zum Kauf von Pflanzmaterial. Eine erste Pflanzaktion auf einer Fläche der Niedersächsischen Landesforsten fand positives Echo.

Aufgrund der deutschlandweit hohen Infektionszahlen mit dem Corona-Virus erfolgte die Abstimmung zur Jahreshauptversammlung in schriftlicher Form. Das Interesse war sehr hoch, 79% der stimmberechtigten Mitglieder haben sich beteiligt. „Die Harzklub-Resolution zum Erhalt und der künftigen Entwicklung unserer Harzer Wälder wurde ohne Gegenstimmen verabschiedet. Ich übergebe hiermit die Resolution des Harzklub mit der Bitte, unser Anliegen zu diskutieren und zu beschließen“, lautet der Aufruf von Harzklub-Präsident Dr. Oliver Junk.
Autor: red

Kommentare
MR63
20.11.2020, 15.10 Uhr
Klimaschutz
Ein wesentlicher Punkt in der Hauptforderung fehlt:
Es müssen endlich auf breiter gesellschaftlicher Ebene alle Anstrengungen für einen aktiven Klimaschutz unternommen werden. Nicht nur reden, sondern anpacken (Tempolimit, öff. Nahverkehr ausbauen, Eisenbahn ausbauen, Fahrradverkehr fördern, Kohleausstieg beschleunigen, keine Inlandsflüge, und und und). Wir müssen Wege finden, die Erderwärmung zu begrenzen, sonst wächst der neue Wald von heute in 50 Jahren auch nicht mehr!!
Es ist an der Zeit, diesen wichtigen Punkt ganz oben auf die Agenda zu setzen.
BGE- Pirat
20.11.2020, 16.29 Uhr
wir können den klimawandel nicht aufhalten
aber die menschheit hat es immer geschafft sich anzupassen
und das leben findet immer einen weg....
so wird auch der harz in 10 jahren wieder grün sein
und ich habe schon mal die erste palme im garten gepflanzt.
mfg heiko
Echter-Nordhaeuser
20.11.2020, 17.58 Uhr
Klimaschutz ja aber....
Nicht auf Biegen und Brechen durch EEG Umlagen und CO2 Abgaben die nächstes Jahr kommt und die Nebenkosten steigen und steigen.
Man geht nur an die Geldbörse der Leute wir bezahlen für die ganze Welt.
Es werden Arbeitsplätze vernichtet z.B. Kohleausstieg und Autoindustrie. Wir sollten uns nicht mehr einen Bären aufbinden lassen den Klimawandel halten wir und unsere Kinder und Enkelkinder nicht auf. Das einzige was wir für unsere Kinder und Enkelkinder hinterlassen sind die Arbeitsämter wo sie dann ihr Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe abholen. Aber Hauptsache das Klima stimmt.
Trüffelschokolade
20.11.2020, 18.18 Uhr
Arbeitsamt?
Wenn der Klimawandel nicht stark eingegrenzt wird, wird es aus keine Arbeitsämter mehr für Kinder und Enkelkinder geben.

Kohleausstieg und Wandel der Automobilindustrie sind nicht nur notwendig. Sondern zum Teil auch mit Blick auf Beschäftigung gut: erneuerbare Energien schaffen viel mehr Arbeitsplätze als wir für Kohle habe. Bereits jetzt arbeiten in EE mehr Leute als noch mit Kohle zu tun haben.
Wem es um Arbeitsplätze geht, der kann kaum an Kohle festhalten. Sondern sollte eine grüne Wirtschaft begrüßen.
Kitty Kat
20.11.2020, 19.53 Uhr
Grüne Regulierungswut....
....im Flecken Deutschland wird die Prozesse auf der Erde nicht aufhalten. Sie führt nur zum herzhaften Griff ins Portmonee der einfachen Menschen.
In der ganzen Erdgeschichte gibt es Phasen von Erwärmungen und Abkühlungen. Zur Zeit soll es wohl die letzte Phase der letzten Eiszeit sein, da die Polkappen (noch) mit Eis bedeckt sind (Sendung Terra X vor kurzer Zeit).
Insofern wird alle Hysterie nichts bringen, die Menschheit wird sich wohl arrangieren müssen. Wenn man sich die gesamte Erdgeschichte als Ziffernblatt einer Uhr vorstellt, taucht der Mensch dort in den letzten 3 Sekunden auf.....er wird nichts aufhalten.
geloescht.20230206
20.11.2020, 20.06 Uhr
Echter Nordh.
Passt schon so! Wer glaubt den Lauf der Klimaschwankungen aufzuhalten oder zu ändern... Zu jeder Zeit hat sich die Natur angepasst, die hat Zeit.
Paul
20.11.2020, 20.52 Uhr
Klima...
Der Klimawandel ist da und der läßt sich nicht aufhalten. Was soll eigentlich dieses völlig hirnlose Geschwätz vom aufhalten der Klimänderung? Das wäre das Selbe, als würde ich einen Vulkanausbruch verhindern wollen.
Das ist doch nur eine schöne Umschreibung um damit ungehemmte Steuererhöhungen und noch mehr Geld vom deutschen Steuerzahler zu erpressen.
Paul
20.11.2020, 21.07 Uhr
Trüffelschokolade
Ich habe es schon gesagt, die Klimaänderung läßt sich nicht aufhalten. Wer es nicht glaubt, es gibt genügend Berichte dazu von Fachleuten aus aller Welt.
Und ich bin absolut nicht damit einverstanden, und nicht nur ich, daß solche Dinge wegen E-Autos Zuschüsse gezahlt werden.
Und wie Umweltschädlich die Produktion EINES EINZIGEN E-Autos ist, das ist weiß Gott ein alter Hut, wird aber konsequent von grünen Klimaanbetern verschwiegen. Naja sonst müßte die ja ihre ganze Klimahüsterie selbst Lügen strafen.
Paul
20.11.2020, 21.10 Uhr
KittyKat
Genau so ist es. Die ganze Klimahysterie wird nur dazu verwendet, um den Steuerzahlern noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen.
Echter-Nordhaeuser
20.11.2020, 23.33 Uhr
80iger Jahre das große Waldsterben
Wie schon in den 80iger Jahren haben wir es heute auch wieder was hat man da auch für eine Panik gemacht und erzählt das es in Deutschland bald keine Bäume mehr gibt. Aber der Wald hatte sich wieder erholt. In der Zeit war die Luftverschmutzung noch höher als sie jetzt ist seit den 90iger Jahren ist die Luftverschmutzung um min. 90% reduziert. Zitat

„Es ist damals von wissenschaftlicher Seite eine Angststrategie gefahren worden, um mit Prognosen bestimmte Lösungen zu erzwingen“

Dieses trieft für die heutige Zeit auch zu.
Herr Taft
21.11.2020, 00.48 Uhr
Äpfel mit Birnen
...in den 80ern war es der saure regen, der dem Wald zugesetzt hat. Ausgelöst durch schwefelhaltige Abgase durch ungefilterte Kohleverbrennungsabgase. Das wurde abgestellt, der Wald hat sich erholt.

Heute sind es Dürreperioden und deren Folgen, die Ihre Ursache im nachgewiesenen Klimawandel haben, der wiederum im erhöhten CO2-Gehalt der Atmosphäre seine Ursache hat.

Also ist es doch logisch, den CO2-Gehalt der Luft zu reduzieren:

- weniger CO2-Ausstoss durch weniger Verbrennung fossiler Rohstoffe
- Aufforstung
- Forschen, Forschen, Forschen !!!!
Sonntagsradler 2
21.11.2020, 11.10 Uhr
Wieder mal so ein Klassiker
über die Willkür manch einiger Zeitgenossen in Sachen Natur.
Mal Google
» Abgeholzte Kiefern sorgen für Ärger in Woffleben«

Da bangen die Waldbesitzer und der Forst um die Gesundheit der Bäume und andere die sich der Natur verschrieben haben holzen mit Genehmigung der EU aus Brüssel gesunde Bäume ab.
Klasse
Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert. Weiter so
:-D
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