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Fr, 07:54 Uhr
15.11.2019

„Quenzel vergreift sich im Ton“

Der Landtagsabgeordnete Jens Diederichs (parteilos, CDU-Fraktion) verurteilt auf‘s Schärfste die jüngsten Äußerungen des Eisleber Anwalts und CDU-Kreistagsabgeordneten Benjamin Quenzel im MDR-Fernsehen...


In einem Beitrag der Sendung „Sachsen-Anhalt heute“ unterstellte Quenzel, die Bürgerinitiative zum Erhalt der Grundschulen Heiligenthal und Siersleben steckten hinter der Fälschung und Verbreitung eines Fotos, das einen Gerbstedter CDU-Stadtrat in Hitlergruß-Pose zeigt. Quenzel sagte unter anderem: „Die Gegner der Schulschließung greifen zu militanten und geschmacklosen Mitteln.“

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Dazu erklärt der Abgeordnete Jens Diederichs: „Der Einzige, der in dieser ganzen Angelegenheit zu geschmacklosen Mitteln greift, ist Herr Quenzel. Er vergreift sich nicht nur im Ton, sondern schafft mit seinen Unterstellungen ein Klima des Hasses in einer Angelegenheit, die Sachlichkeit braucht. Wer Menschen, die um den Erhalt ihrer Dorfschule kämpfen, auf diese Weise kriminalisiert, sollte sich fragen lassen, ob er sowohl in seinem Beruf als auch in seiner Funktion als Kreistagsabgeordneter noch tragbar ist.“

Hintergrund des Falles ist ein Foto, das den Gerbstedter CDU-Stadtrat Danny Oertel auf den Seelower Höhen in Brandenburg vor dem Ehrenmal für die im 2. Weltkrieg gefallenen sowjetischen Soldaten mit Hitlergruß zeigt. Ob das Foto echt oder eine Fälschung ist, konnte noch nicht endgültig geklärt werden. Auf jeden Fall sorgte es seit Erscheinen in den sozialen Medien für reichlich Wirbel. Unter anderem nutzte es der Eisleber Anwalt Quenzel nun für seine Attacken gegen die Initiative, welche die genannten Dorfschulen erhalten möchte.

Insbesondere Quenzels Parteifreunde im CDU-dominierten Gerbstedter Stadtrat beschlossen jüngst die Schließung der Grundschulen Heiligenthal und Siersleben. Dagegen gibt es Widerstand, unter anderem in Form der Bürgerinitiative, die nun auch von Quenzel beschimpft wird.

Der Landtagsabgeordnete Jens Diederichs sagt dazu: „Es gibt keinerlei Hinweise und erst recht keine Beweise, dass die Bürgerinitiative irgendeinen Anteil an der Veröffentlichung des Hitlergruß-Fotos hat. Als Anwalt müsste Herr Quenzel wissen, dass immer zuerst die Unschuldsvermutung gilt. Quenzels Aussagen stellen auch eine Pauschalisierung und Vorverurteilung aller Mitglieder der Bürgerinitiative dar.“

Quenzel ist nicht der Einzige, der sich gegenüber der Bürgerinitiative im Ton vergreift. Diederichs kritisierte bereits die verbalen Entgleisungen des Gerbstedter Ortsbürgermeisters Herbert Lange (SPD), der die Bürgerinitiative als Zusammenrottung von „Roten und Braunen“ bezeichnet hatte. Diederichs forderte von Lange eine umgehende Entschuldigung bei der Bürgerinitiative.
Autor: red

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