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Mi, 07:29 Uhr
02.10.2019
nnz-Betrachtung

Gedanken zum Gedenken

Zum anstehenden Tag der Deutschen Einheit denken wir mal über ein Denkmal nach, das es zu diesem Anlass eigentlich geben sollte. Oder genau genommen, sogar zwei.

Der gestotterte Versprecher des ZK-Mitglieds Günther Schabowski in einer denkwürdigen Pressekonferenz leitete im Herbst 1989 nach vier Jahrzehnten der Teilung die Deutsche Einheit ein, die mit der offiziellen Angliederung der neuen Bundesländer Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen an die Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990 feierlich besiegelt wurde.

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Ein würdiger Anlass, dem auch zukünftig gedacht werden müsste. Das war jedenfalls die Meinung vieler engagierter Bürger, die immer wieder ein Denkmal, einen Ehrenort oder etwas anderes physisch Greifbares zur Erinnerung an die friedliche Revolution forderten.

Es dauerte 17 Jahre, bis der Bundestag des deutschen Volkes im Jahre 2007 endlich beschloss, zwei Einheitsdenkmäler zu errichten. Eines sollte die Bundeshauptstadt zieren, das andere den Ursprungsort der Proteste, Leipzig. 2008 wurde das Bekenntnis im hohen Hause noch einmal bekräftigt. Nach vielen Sach- und Fachdebatten wurde ein geeigneter Ort vor dem rekonstruierten Berliner Schloss für tauglich befunden, wo unter dem Titel „Bürger in Bewegung“ eine riesige begehbare Waage entstehen sollte. Einweihungstermin für das von den Berlinern gleich „Einheitswippe“ genannte Denkmal sollte der 9. November 2019 sein, also der 30. Jahrestag des Mauerfalls.

2016 schließlich stoppte der Haushaltsausschuss eben jenes Bundestages das Projekt, weil die Kosten inzwischen von 10 auf 15 Millionen Euro gestiegen waren. Zur gleichen Zeit wurden vom Bund aber 18,5 Millionen Euro bereitgestellt, um historische Kolonnaden am geplanten Bauplatz zu rekonstruieren. Seit über einem Jahr spricht selbst in der Presse niemand mehr über die „Wippe“. Die Grundstücksfrage zwischen dem Berliner Senat und dem Bund sei nicht geklärt, hieß es im April 2018. Die Kulturstaatssekretärin solle zudem ein neues Finanzierungskonzept für das stetig teurer werdende Objekt vorlegen. Offenbar hat Frau Grütters dafür bis heute noch keine Zeit gefunden. Eine überraschende Fertigstellung des Bauwerks noch vor dem 9. November steht nicht zu befürchten und scheint derzeit so wahrscheinlich, wie die Eröffnung des Flughafens BER noch in diesem Jahr.

Doch nicht nur in Berlin hat es der „Einheitsgedenk-Gedanke“ schwer. Auch in der „Heldenstadt“ Leipzig, wo alles seinen Anfang nahm im Sommer `89, existiert bis heute kein Denkmal zu diesem epochalen Ereignis. In der sächsischen Metropole gibt es ebenso viele dubiose Verhinderungsgründe wie in der Bundeshauptstadt. Das Verfahren um ein Freiheits- und Einheitsdenkmal war 2014 gescheitert, als ein künstlerischer Gestaltungswettbewerb um die Realisierung abgebrochen und das Vergabeverfahren beendet wurde. Eines der beteiligten Architekturbüros klagte, weil sein Denkmalsentwurf nicht gewann. Das Oberlandesgericht in Dresden gab daraufhin dem Kläger recht.

Nun kümmert sich in Leipzig eine zivilgesellschaftliche „Stiftung Friedliche Revolution“ um die Sache, verspürt aber nach eigener Aussage keinerlei Zeitdruck. Zwar fanden die Stiftungsmitarbeiter per Umfrage heraus, dass 80% der Leipziger sich ein solches Denkmal wünschen, aber in diesem Jahr bietet die Stiftung erst einmal ein „festival for change“ an.

Der Weg zur Deutschen Einheit war und ist also ein steiniger, wie diese beiden Beispiele beweisen. Und dennoch: er muss weiter gegangen werden.
Olaf Schulze
Autor: red

Kommentare
Latimer Rex
02.10.2019, 15.02 Uhr
"Tag der Einheit"/Endlich frei
Die deutsche Einheit, ein Glücksfall unserer Geschichte,
noch dazu nach einer friedlichen Revolution gegen ein
totalitäres Regime, kann nicht hoch genug gewürdigt
werden. Abgehängte Verklärer der DDR werden einen
biologischen Exitus erfahren wie verbohrte Verächter
der vereinten Bundesrepublik.
Der Schriftsteller Wolfgang Hegewald, der wegen "Dik-
tatur-Flucht" eingekerkert war und von der Bundesre-
gierung freigekauft wurde, meint: "Meine Vermutung,
was das Schlimmste an der DDR gewesen sei, auch im
Vergleich zur Nazi-Diktatur: die schiere Dauer! Von 1933
bis 1989 waren alle Vorstellungen von Demokratie,
Rechtsstaatlichkeit und Zivilgesellschaft im Bewusstsein
der Bevölkerung verblasst und ausgelöscht, das galt
zumindest für das Gros."
tannhäuser
02.10.2019, 17.01 Uhr
Dieses Forum hier...
...hat mehrere Denkmäler.

Latimer Rex, Manfred Neuber...

Was für ein Zynismus: Freude darüber, dass der Tod ihn endlich von den Unzufriedenen und Kritikern erlösen wird.

Da hält sich wohl jemand körperlich oder bezüglich des ideologischen Vermächtnisses seiner hier zum Besten gegebenen Ostdeutschen-Hasstiraden für unsterblich. Das nennt man Größenwahn.

Honecker faselte, dass die DDR den Ausgereisten keine Träne nachweinen wird.

Hitler und Mielke fabulierten (Jeder zu seiner Zeit) über Härte und notwendiger Brutalität (Gegen die Zivilbevölkerung) für die in ihren Augen gute Sache/Idee.

Latimer Rex/Manfred Neuber hat jetzt endgültig seine Dauerkarte für den fatalistisch-nihilistischen Club der Menschenverächter gelöst.

Herzlichen Glückwunsch zur Selbstaufgabe!
Teja
02.10.2019, 17.03 Uhr
Deutsche Einheit
Für viele bis dahin getrennte Familien war die Einheit ein Segen.
Für viele andere die einmalige Chance reich oder noch reicher zu werden und das ist noch heute so...
Auch das angebliche Ende des Kalten Krieges ein absolutes Glück für die Menscheit,und jetzt ?????
Leser X
02.10.2019, 17.50 Uhr
Spalt-Pilz
Latimer Rex nutzt selbst diesen Tag, um sein Gift zu versprühen. Und aus genau diesem Grund hält sich bei vielen die Euphorie bezüglich dieses Ereignisses in Grenzen. Weil sie merken, dass die vermeintlichen "Sieger" der "Einheit" das Hetzen noch immer nicht lassen können bzw. wollen.
Paulinchen
02.10.2019, 19.13 Uhr
Auch wenn so mancher hier über...
...mich herfallen wird, ich sage es dennoch! Mit der Wiedervereinigung hat Deutschland die größte Chance vertan. Deutschland hätte sich als neuer, neutraler und nicht paktgebundener Staat, auf der Weltbühne ausrufen müssen.

Wir wären niemanden gegenüber mehr verpflichtet gewesen, müssten keine Weltmacht mehr unterstützen. Könnten uns die Handelspartner frei aussuchen und konnten unsere Außengrenzen wesentlich und berechtigt besser schützen. Was hilft es uns denn gegenwärtig, ein angeblicher Freund der USA zu sein? Mehr Druck kommt doch aus keinem anderen Land, in Sachen Handelsprobleme. Was haben wir immer zur DSF gesagt? Freunde sucht man sich aus und lässt sie sich nicht vor die Nase setzen.

Aus meiner Sicht ist der 3.10. kein Feiertag. Was sind denn die spürbaren, sozialen Erfolge der angeblichen Wiedervereinigung? Unsere Politiker beklatschen an diesem Tag und das schon zum 30. Mal, ihr Unvermögen, die deutsche Teilung vergessen zu machen. Unser Leben wird von Halbjahr zu Halbjahr teurer. Die Bezüge aller Art steigen nicht mit, im Gegenteil. War noch vor 14 Tagen zu lesen und hören, dass die Renten in 2020 erheblich steigen sollten, so wurde diese Nachricht in der vergangenen Woche schon wieder dementiert. Weshalb sollen denn die Krankenkassenbeiträge angeblich drastisch steigen? Heißt es nicht immer, es sterben mehr Bürger als geboren werden? Dann müsste es doch locker reichen oder zehren da welche, die nichts einzahlen, oder haben wir doch zu viele Krankenkassen/Verwaltungskosten? Sind das Gründe zum Feiern?
geloescht.20221110
02.10.2019, 21.04 Uhr
„Ich bitte Sie, mit mir das Glas zu erheben und zu trinken ...
...auf die Deutsche Einheit !

Sehr geehrter Herr Neuber (Rex usw..),

auf das Zitat - von Wolfgang Hegewald - möchte ich Ihnen mit den Worten eines Ihrer ehemaligen Kollegen beim Springer-Verlag antworten.

Enno von Loewenstern
( Ab 1972 war er beim Axel-Springer-Verlag in Hamburg tätig. Bei der Zeitung Die Welt, damals in Bonn, wurde er verantwortlicher Redakteur für die Meinungsseite und stellvertretender Chefredakteur)

Zur Erinnerung an den Fall der Mauer würdigte Enno von Loewenstern den Mut unserer Landsleute:

„Sie haben etwas eingebracht, etwas ungeheuer Wertvolles, das einzige, was unterdrückte Menschen einbringen können: ihren Freiheitswillen. Sie haben das Regime gestürzt mit dem Spruch: ‚Wir sind das Volk!' Sie haben dann gegen die SED und deren Freunde im Westen die Wiedervereinigung durchgesetzt: ‚Wir sind ein Volk!' Sie haben einer satten Anpassergeneration im Westen gezeigt, was Mut ist. Das ist wichtiger als jede Unternehmerleistung, denn vor jeder Unternehmerleistung kommt der Mut, sich der Gefahr zu stellen. Wer sich gar der Lebensgefahr stellt, um der Freiheit und des Rechts willen, der darf wahrhaft stolz sein."

Darauf trinken wir! - Prost Herr Neuber !
Kritiker86
03.10.2019, 00.40 Uhr
Also...
ich weiß zwar nicht, als einer der letzten DDR Kinder wie es so zu ging in der DDR. Aber viel schlimmer als heute kann es nicht gewesen sein. In meiner Familie wurde nie schlecht über die DDR geredet. Reisen konnten sie auch überall hin. Jeder hatte Arbeit, der Zusammenhalt war ziemlich stark auch noch nach dem Ende der DDR. Heute gibt es das alles nicht mehr in dieser Gewaltherrschenden Ellenbogengesellschaft. Als Kind hatte ich noch schöne Erinnerungen...aber was man jetzt so in diesen Staat so hört..und passiert ist schon echt irre. Ich weiß nicht es wird immer verrückter in diesen Lande. Aber ob die AFD uns da aus der Misere rausholt mag ich sehr zu bezweifeln.
Don R. Wetter
03.10.2019, 10.31 Uhr
30 Jahre deutsche Einheit - 30 Jahre "Bluttransfusion" für den "Westen" ?
FU Berlin:

"Deutschland vor dem Hintergrund des Ost-West-Konflikts in seiner Gesellschaft"

•Abwanderung nach Westdeutschland •hohe Mobilität der Ostdeutschen
•bis 1991 2 Mio., bis heute insgesamt ca. 4 Mio. von ursprünglich ca. 17 Mio.
•Alte bleiben zurück
•Entvölkerung auf dem Land und in besonders wirtschaftsschwachen Gebieten
•„Schrumpfende Städte“

Abgewandert sind überwiegend die Jungen und die höher Qualifizierten.
Wenn man die Berechnungen der Lebensversicherer benutzt ist der Wert einer Arbeitskraft (Lohnsumme !)
ca. 1,5 Mio €. Weiterrechnen kann jeder selbst.

Der "Spender" (Ost) ist über die Jahre "etwas blass" geworden. Auch mit der "Laune" ist es nicht mehr so.

Aber - er lebt !
Latimer Rex
03.10.2019, 11.27 Uhr
Don R.Wetter/Einheit/Falsche Sicht
(Ost) hat Deutschland-West nichts "gespendet". Die
Leute sind aus der DDR weggelaufen, weil sie nicht
in einer Diktatur und danach in deren ökonomischer
katastrophaler Hinterlassenschaft vegetieren wollten.
Paulinchen
03.10.2019, 11.52 Uhr
@Latimer king...
Die Bevölkerung der DDR hat nichts gespendet? Aber hallo, wir haben dem Westen im wahrsten Sinne des Wortes unser Blut gespendet. Unsere Kinder sind in den Westen zum Arbeiten gegangen und tun das noch heute. Die Treuhand hat uns das Herzblut, die Lebensgrundlage Arbeit, genommen. Davor ist die Jugend, unsere Kinder, aus der Heimat geflohen. Die Treuhand hat ihren politischen Auftrag erfüllt, das Beseitigen der möglichen Konkurrenz im Osten.

Gerade der heutige Tag beweist mir aufs Neue, wie bescheuert einige Menschen im Westen noch immer sind. Sie sprechen über den armen Teil Deutschlands, noch immer von den NEUEN LÄNDERN. Seit heute sind diese neuen Länder Oldtimer. Denn ein Auto, welches vor 30 Jahren zugelassen wurde, ist vor dem Gesetz auch ein Oldtimer. Also bekommen wir NEUEN LÄNDER jetzt auch das H zuerkannt. Ist ein Oldtimer nicht auch von der Steuer befreit? Das wäre es doch, was uns weiter bringen würde. :-)
Psychoanalytiker
03.10.2019, 12.17 Uhr
@ Paulinchen ... wiedereinmal alles richtig beschrieben ...
... ganz besonders DAS, mit dem "bescheuert"!!! Typen wie Latimer Rex haben es leider noch immer nicht begriffen, dass wir EIN DEUTSCHLAND sein müssten und sein sollten. Nach 30 Jahren (!!!) und mit einigermaßen Intelligenz ausgestattet, sollte man es schon mal begriffen haben.

Man sieht aber an den Kommentaren, dass der "Osten", also die "neue Oldtimer-BRD" in so manchen Köpfen noch immer nicht angekommen ist. Nun, vielleicht haben Neuber, Latimer Rex & Co. ja "nur" eine Krankheit, die mit "Vergesslichkeit" zu tun hat, im Kopf. Es scheint so zu sein, denn sonst wären deren Kommentare intelligenter und eben nicht so "besch....t" ...
geloescht.20221110
03.10.2019, 12.18 Uhr
@Latimer Rex / ...also - "Flucht aus blühenden Landschaften ?!"
Flucht vor dem kommenden Aufschwung a la Latimer & Co. ?
AJ1967
03.10.2019, 13.43 Uhr
Demut zeigen
vorab ich bin ein auch ein Kind der ehemaligen DDR.

Sicher es gibt noch genug Probleme und wird immer welche geben. Jedoch ist hier meines Erachtens auch die permanente Weiterentwicklung zu berücksichtigen.

Bevor man ständig auf den aktuellen Stand verbal einschlägt sollte doch mal schauen, wo wir 1989 gestartet sind. Könnte es nicht sein, das ohne Geld aus der ehemaligen BRD schon vor der Wende es bei uns dunkel geworden wäre?

Sicherlich hat auch die Treuhand Fehler gemacht. Im Nachhinein lässt sich trefflich darüber streiten. Jedoch war die friedliche Revolution mit der Wende eine bisher einmalige Situation auf die alle aus Ost und West mit Recht stolz sein können.
Real Human
03.10.2019, 13.46 Uhr
Der 9. November wäre angemessener!
Der 9. November wäre als Nachdenktag für unsere Spezies Homo sapiens germanensis viel angemessener gewesen als ein oft indian-summer-mäßiges Biergartenfest. Nur der blutige 17. Juni wurde in Westdeutschland von 1954 bis 1990 noch unangemessener verbracht.

Hierin stimme ich mit den NÜRNBERGER NACHRICHTEN überein: „Es [der 3. Oktober] ist ein künstliches Datum. Denn da wurde vor 29 Jahren die Wiedervereinigung offiziell besiegelt. Es war nur der Abschluss jenes atemberaubenden Prozesses, den vor allem mutige Demonstranten in der damaligen DDR angestoßen hatten.
Daher wäre der 9. November das bessere, logischere, historischere Datum für den deutschen Nationalfeiertag.
Gründe zum Feiern: Revolution und Kriegsende samt anschließender geglückter Demokratie-Gründung 1918. Fall der Mauer 1989. Gründe zum Trauern und Nachdenken: Gescheiterter Hitler-Putsch 1923, Pogromnacht der Nationalsozialisten 1938“
(Zitiert nach: deutschlandfunk.de, Presseschau vom 3.10. 2019.)

Für den diesjährigen 3. Oktober hat uns der legendäre christliche Wetterheilige tacitusgemäßes Schmuddelwetter zurechtgebraut. Der 9. November läge zeitlich auch zu nahe am Reformationstag, Allerheiligen und in Sachsen am Buß- und Bettag. Überhaupt könnte der Monat der Toten und Gespenster ja auch die Stimmung verderben...

Aber was hat der 3. Oktober eigentlich mit „Neuber“ zu tun? Im Leitartikel von Olaf Schulze wird er überhaupt nicht erwähnt. Auf NordhausenWiki steht u.a. über ihn:

„Die Aufnahme in [die] Oberschule wurde ihm zu DDR-Zeiten verwehrt, weil der Vater im Westen lebte. 1950 ging er nach Bad Lauterberg im Harz, ...“ Liest sich irgendwie wie „Sippenhaft“ und dokumentiert damit ideologieübergreifende gemeinsame Gemeinheiten von National- und Real-“Sozialismus“. Beide verkörpern somit das, was auch TOTALITARISMUS genannt wird.

Wer mich jetzt des Mainstreamdenkens verdächtigt, dem muss ich mitteilen, dass ich zur Zeit Björn Höckes Buch „Nie zweimal in den selben Fluss“ (Anspielung auf den Vorsokratiker Heraklit) lese. Seine „geschichtspolitische Wende um 180 Grad“ will er interessanterweise so ausgelegt wissen, dass er damit keineswegs eine Verherrlichung des Dritten Reichs fordere (Seite 66/67). Lesenswert!

„Mit der Wiedervereinigung hat Deutschland die größte Chance vertan. Deutschland hätte sich als neuer, neutraler und nicht paktgebundener Staat, auf der Weltbühne ausrufen müssen.“, schreibt „Paulinchen“.

Es gab auch mal, schon viel früher, „eine internationale Organisation von Staaten, die sich im Ost-West-Konflikt nach dem Zweiten Weltkrieg neutral verhielten und keinem der beiden Militärblöcke angehörten. Die Gründung der Organisation ging auf eine Initiative des jugoslawischen Präsidenten Tito, des ägyptischen Staatschefs Nasser, des indischen Premiers Nehru sowie des indonesischen Präsidenten Sukarno zurück.“ (Wikipedia)

Deutschland hätte als Mitglied einer solchen „Bewegung der Blockfreien Staaten“ schon Ende der 50er Jahre – ähnlich wie Österreich! – wiedervereint sein können.

Für Höckes Buch habe ich u.a. deswegen Geld ausgegeben, weil darin mindestens sechs mal auf einen gewissen Friedrich Nietzsche Bezug genommen wird. Von ihm stammt eine bemerkenswerte allgemeine Erkenntnis:

"Wer viel denkt, eignet sich nicht zum Parteimann: er denkt sich zu bald durch die Partei hindurch." (Zitiert nach: wikiquote.org, Stichwort „Partei“)

Und weil's noch hinpasst: "Ich verderbe jedermann den Geschmack an seiner Partei - das verzeiht mir keine Partei." (ebenda)
Herr Taft
03.10.2019, 14.05 Uhr
Was ich hier aus den Kommentaren lese...
... Ist der reine separatismus. Wir ossis sind die guten, armen ausgenutzten... Die wessis, sind die bösen ausbeuter, die nur ihr eigenes Wohlergehen im Kopf haben. Das ist doch hier der tenor.

Also, das Problem ist doch offensichtlich: die einen - die Wessis - ergreifen eben die Gelegenheiten, die sich bieten um für sich -
gemäß der menschlichen, egoistischen Natur - das Beste heraus zu holen. Die Anderen - die Ossis - warten eben darauf, daß jemand kommt und ihnen hilft, dabei haben alle - Ossis genauso wie Wessis - den gleichen Rahmen um Chancen zu nutzen.... man muss es eben einfach nur tun. Und wenn das bedeutet umzuziehen, dann ist das eben so. Das Leben ist nunmal kein Ponyhof.. Im Osten nicht und im Westen auch nicht.

Nach 30 Jahren sollte das doch nun auch im Osten angekommen sein. Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Es gibt keine Volkskammer mehr, die sich um alles kümmert...
Leser X
03.10.2019, 16.15 Uhr
Apropos Diktatur
Herr West-Rex legt Wert auf die Feststellung, der Homo-Ossi sei nun von der Diktatur befreit. Diesmal hätte ich ihm ja gerne mal Recht gegeben.

Nur leider ist der Ossi nahtlos in der nächsten Diktatur gelandet, die nur scheinbar suggeriert, er sei nun frei. Solange das Kapital das Maß der Dinge ist, gibt es diese Freiheit nur für die Wenigsten. Denn Freiheit ist weit mehr, als zum Ballermann zu fahren. Zur Freiheit gehört auch soziale Geborgenheit ohne Zukunftsängste.
Tor666
03.10.2019, 16.50 Uhr
Spätzevernichter,
leider trifft es nicht ganz zu. Eine Art Volkskammer gibt es noch, mit ca. 50 Milliarden jährlich bewaffnet. Die helfen aber nur bestimmten Personengruppen. Und ja, jeder sollte seines Glückes Schmied sein. Was aber angesichts aktueller Zwänge nicht so einfach ist, wie Sie hier tun. Wenn schon Ponyhof, dann aber für alle.

Und nein, wir hatten damals, auf industrielle Produkte gesehen, nicht die gleichen Chancen. Das weiß ja nun so gut wie jeder. Wenn sich die Märkte sperren und Deine Produkte nicht anbieten, weil man die Alteingesessenen schützt, kannst Du Qualität liefern wie Du willst. Hinzu kam clevere Werbung, so dass auch so mancher Ossi erstmal auf andere „West“ Produkte vertraute.
Latimer Rex
03.10.2019, 17.10 Uhr
Joieg B./Blockfreie/IIlusion
Historische Fakten anstatt Illusionen: Weder das
"vergiftete" Angebot Stalins von einer Neutralisierung,
eindeutig zur Sowjetisierung Westdeutschlands,
noch Illusionen von Blockfreiheit waren im Kalten Krieg
realistisch, weil es die Westalliierten nicht zugelassen
und die betroffenen Deutschen abgelehnt hätten.
Teja
03.10.2019, 17.12 Uhr
Seperatismus von Spätzle
Ja da haben Sie mal wieder recht.Wenn Sie sagen,der Wessi ergreift jede Chance ,um vorne zu sein.
Ist das die Erklärung dafür,das nach wie vor,so gut wie alle Schaltstellen,Behördenposten,Regierungsposten,Universtäts,Hochschulposten und auch viele Pfarrstellen durch Leute aus den Altbundesländern besetzt sind ,bzw. schon 28 Jahre von diesen besetzt sind?
Das erweckt doch auch den Anschein,das wir uns hier nicht selber verwalten können.
Spätzle,meinen Sie,wir von hier haben nicht bemerkt,das wir zu einem Selbstbedienungsladen geworden sind?
Lächerlich dann von Chancengleichheit zu reden,wenn die Realität anders aussieht.
Aber fachlich gebildete Arbeitskräfte in den Westen gelockt zu haben,als Herzschrittmacher für Probleme in den alten Ländern wird wie auch immer noch zum Nachteil der Neuen Bundesländer relativiert.
Vogelfänger
03.10.2019, 18.50 Uhr
30 Jahre Selbstmitleid gehören
leider auch zum "Osten". Und solange diese Rundumversorgten, denen Vater Staat alles vor denken und regeln muss, dazugehören, wird weiter in Kategorien und Schubladen gedacht. Das ist wohl das Los des "Ostens" aber eben auch nichts ostspezifisches. Wanderungsbewegungen hin zur Arbeit, hin zu besseren Lebensverhältnissen hat es in der Geschichte Deutschlands immer gegeben. Hin zu den Werften, hin zur Kohle, hin zur chemischen Industrie...

Was es bis jetzt nicht gab, ist dieses große Ausmaß an Selbstmitleid und Jammerei einer bestimmten Gruppe. Die sich dann auch noch darüber wundert, dass Führungspositionen nicht mit Leuten besetzt werden, die in der Vergangenheit fest hängen und deren "Qualifikation" in erster Linie aus Selbstmitleid besteht. Wer voran kommen möchte, nutzt die Situation und die gegebenen Möglichkeiten, versucht selbst seine Lage, die Lage der Region...zu verbessern. Nur so jemand gehört in Führungspositionen und nicht die größten Jammerer!
Paulinchen
03.10.2019, 19.09 Uhr
Denen, die hier alles schön...
... reden und schreiben, sei hier empfohlen : MDR Mediathek, die letzte Sendung exakt anzusehen.

Bitte aber nicht damit abwerten, dass das, was da berichtet wird, sei nicht in Deutschland, dem angeblich einen der reichsten Länder unseres Planeten. Auch handelt es sich nicht um einen Spielfilm.
geloescht.20221110
03.10.2019, 21.35 Uhr
@guckan / ...auf dem Niveau von "Alfred Tetzlaff" !
Ihr Kommentar hätte auch in der Serie - "Ein Herz und eine Seele" - Verwendung gefunden.
Alfred - "das Ekel" erklärt die "Ostzone" !
Kobold2
04.10.2019, 07.12 Uhr
Wo gucken recht hat
fehlt es Einigen an Erinnerung und Kritikfähigkeir.
Ich weiß jetzt auch nicht, was damals z. B. an der verdreckten Luft, der maroden Infrastruktur, kaum einer hatte ein Telefon,15 Jahre Wartezeit auf ein Auto und der ganzen Mangelwirtschaft so toll war.
Ich schliesse mich hier auch aus meiner Erfahrung an, das es hier viele mit einer Erwartungshaltung gibt, die meinen es müsse ihnen alles fertig vorgesetzt werden, anstatt mal selbst seinen Allerwertesten vom Sofa zu erheben.
Einfach zu viele "was soll mer den machen?" und "meinste, das wird dann besser?" Hobbyskeptiker, die jede Aufgabe erst mal ins Negative ziehen, bevor sie überhaupt angegangen wird.
Tor666
04.10.2019, 10.33 Uhr
Kobold2,
dass ist in meinen Augen völliger Quatsch. Es geht ja eigentlich darum, wie die Wende vollzogen wurde. Und da wurden Dinge gemacht, die man auch ansprechen darf und muss. Politiker würden sagen "Es wurden Fehler gemacht", was auch zu viele so hinnehmen. Aber nein, es war Absicht.

Und es geht munter so weiter. Was ist mit den Menschen, die den Arsch vom Sofa hochgekriegt haben und gute Handelsbeziehungen zu Russland hatten? Da kommen Sanktionen und du siehst, wie funktionierende Märkte wegbrechen. Das schlimme daran, wahrscheinlich für immer, weil Russland selbst in die Lücken stößt oder aber der Chinese. Nur mal ein Beispiel, dass es eben nicht generell an einem selbst liegt. Und solche Dinge gab es zur Wende in allen möglichen Formen.
Latimer Rex
04.10.2019, 10.48 Uhr
Toor66/DDR-Pleite/Ohne Absicht
Es ist immer wieder verblüffend, mit welchem Durchblick und welcher Weisheit kleine Geister in der Provinz ausge-
stattet sind, um ohne Schamröte behaupten zu können,
die Fehler bei dem Wechsel von einer katastrophalen
Planwirtschaft zur sozialen Marktwirtschaft seien
"mit Absicht" geschehen. Mal Erkundigungen bei einem
Insolvenzverwalter einholen.
Real Human
04.10.2019, 11.00 Uhr
Jenseits eingefahrener Gleise denken …
… war noch nie Bestandteil der Volkskultur. Egal, wo man hinschaut, überall sehnt sich der Massenmensch, die „Masse“, nach einem Messias, der es wie der Papa in einem Lied schon richten wird.

„Der Papa wird's schon richten, der Papa macht's schon gut
Der Papa, der macht alles, was sonst keiner gerne tut
Der Papa wird's schon richten, wir haben ja zum Glück
Den guten alten Papa, unser bestes Stück“

Man kann den „Papa“ selbstverständlich auch durch die Mutti, den Papst, den Herrn Pfarrer, den Herrn Doktor, den Erlöser, den Häuptling, den Führer usw. ersetzen.

Was will man auch von Menschen erwarten, die schon mehr als genug mit sich selbst zu tun haben, die darüber hinaus Verpflichtungen gegenüber ihrer Familie so gut wie möglich erfüllen wollen und auch noch wie kreative biologische Roboter (Biobots) am Arbeitsplatz funktionieren sollen. Da bleibt für anstrengendes SELBST-Nachdenken über „Gott und die Welt“ kaum noch Zeit. Zumal die Welt des modernen Homo „sapiens“(?) immer komplizierter wird.

@ Latimer Rex:

Selbstverständlich waren Stalin und Lawrenti Beria nur #sehr eingeschränkt# „gute Hirten“ ihrer Völker. Nicht einmal ihrer Erlösungsideologie („Kommunismus“) dienten sie wirklich. „Macht korrumpiert, absolute Macht korrumpiert absolut.“ (Lord Acton)

Aber wie sieht es denn auf der anderen Seite des „großen Teichs“ aus? Ohne die Macht des Geldes im Hintergrund kann man dort nur schwerlich Präsident werden. Selbst der Marshallplan war berechnend und kostete die Amerikaner am Ende nichts – im Gegenteil! Angela Merkel scheint es sehr langsam zu dämmern, dass man sich auf die USA nicht mehr verlassen kann. Aber wären die West-Alliierten jemals ernsthaft für Deutschland in den Krieg gezogen?

Die vernünftigste Außenpolitik war noch die der SPD in den 70er und 80er Jahren: "Wandel durch Annäherung" gegenüber dem „Ostblock“. Ein Michail Gorbatschow war für Deutschland ein ausgesprochener Glücksfall – ganz im Gegensatz zu vielen Wodka-Russen.

„Sprich sanft und trage [für alle Fälle] einen großen Knüppel , [dann] wirst du weit kommen.“ (Theodore Roosevelt). Vielleicht sollte sich das gar nicht soo arme Deutschland eine kleine zweitschlagfähige atomar bestückte U-Boot-Flotte zulegen und gleichzeitig alternativ auf eine qualifiziert demokratische Weltregierung hinarbeiten – ähnlich dem NATO-Doppelbeschluss, der bis zum Erscheinen von Trump und Putin die Menschheit vor der nuklearen Katastrophe bewahrt hat??? (Solche Überlegungen sind natürlich tabu? Rein machtpolitisch betrachtet, hätte die Ukraine die Krim lieber gleich abgeben aber ihre Atomwaffen behalten sollen?)

Wahrscheinlicher aber ist wohl leider die Lösung des Fermi-Paradoxons gemäß Stephen Hawking, schön animiert in „100SekundenPhysik“.

Das heutige Deutschland ist ein schwaches Land aber nicht so schwach, dass es nicht ein kleines Wörtchen mitreden könnte, … wenn es nicht von karrieristischen Mainstream-Dünnbrettbohrern regiert würde.
Sheriff Pat
04.10.2019, 11.01 Uhr
Ganz genau Tor,
der deutsche Osten war ein blühendes Land, bis die Sanktionen gegen den verdeckten Krieg der Russen in der Ukraine kamen. Die ganzen Wutbürger hatten früher florierende Ex-/Importfirmen. Genau so war es.

Um mal beim Thema zu bleiben. Es bedarf keines Denkmales für die deutsche Einheit. Die ist etwas ganz normales und die vielen Grenzmuseen sind Abschreckung für Teilung genug. Außerdem würde so ein Denkmal von den ewig Gestrigen linker und rechter Couleur ständig nur beschmiert oder beschädigt. Es ist auch gar nicht notwendig, dass jeder ein geeintes Deutschland toll findet. Es gibt nun einmal einen gewissen Prozentsatz Leute, die Diktaturen kuschelig finden.
tannhäuser
04.10.2019, 11.40 Uhr
Dogmen hat Recht!
Deshalb heiraten immer noch viele Menschen (Standesamtlich, kirchlich oder schariaregelkonform):

Weil sie Diktaturen kuschelig finden!

Bevor jemand nachfragt: Ich bin schon lange standesamtlich ohne Pfaffes Segen verheiratet und wir leben nicht-scheindemokratisch zusammen, ohne dass einer von uns beiden eine friedliche oder blutige Revolution anzetteln musste.
Paul
04.10.2019, 11.48 Uhr
guckan
Mal ehrlich das ist Denkweise anno 1950. Da muß ich mich ehrlich fragen aus welchem Urwald man dich hervorgelockt hat. Die Menschen im Osten waren schon immer selbständiges Denken und Handeln gewohnt. Nur war das von "Oben" nicht immer erwünscht. Im Gegensatz zu den "Wessis". Da hat die breite Masse nie selber gedacht oder was von selbst getan. Was der Chef sagt wird gemacht und ist richtig - fertig. Und ansonsten war das richtig was in der Bildzeitung stand. Und ich weiß wovon ich rede. Denn ich war selber nach der Wende für mehrere Jahre im "goldenen" Westen. Nur war da leider nichts Golden.
Kobold2
04.10.2019, 13.25 Uhr
Tor, ihr Quatsch
hat schon viel früher begonnen. Man hat sich hier auch ,mangels Weitsicht und übersteigerter Gier, teilweise selbst ins Knie geschossen.
Die eigenen Produkte waren plötzlich nicht mehr interssant, es musste unbedingt alles aus dem Westen sein. Damit sind gleich mal viele Märkte für hier ansässige Firmen, einschließlich deren Zukunft weggebrochen .
Eine ganze Reihe " Neuunternehmer" haben ihre gesellschaftliche Verantwortung nicht begriffen. Denen war es wichtiger, selbst so schnell wie möglich, soviel Reichtum anzuhäufen, wo Andere Generationen gebraucht haben. Ihren Angestellten durfen dann froh sein, überhaupt etwas Geld am Monatsende zu bekommen. Die Folge waren, keine Kaufkraft und damit wieder wegbrechende Märkte und die Abwanderung der Jugend und damit das Ausbluten der Region. Jeder war sich sebst der nächste und wundert sich heute noch über die schlechte Binnenkonjunktur. Man wurde auch von den Einheimischen 2.u d 3. klassig behandelt. Leben und leben lassen, haben viele bis heute nicht begriffen. Das ist aber einer der Gründe, warum, grad Süddeutschland wirtschaftlich so erfolgreich ist
Der kleine Wladimier kam erst viel später. Wenn sie der Meinung sind, das man sich auf der politischen und menschlichen Weltbühne alles, ohne Konsequenzen erlauben darf, weil man auf ein paar Hektolitern Öl und paar Kubikmetern Gas sitzt, dann fehlt es ihnen, m.M.n. an gesundem Rechsverständniss. Sie können sich auch mal bei ein paar Spätaussiedlern über ihr tolles Russland unterhalten. Da kommt noch ein bisschen mehr Wahrheit zum Vorschein, die ihnen nicht gefallen wird. Aber wenn man weit weg sitzt, kann man ja über die Korruption Menschenrechtsverletzungen und Demokratiauslegung hinwegsehen. Hauptsache die eigene Kasse stimmt und es ist warm und kuschlig.
Tor666
04.10.2019, 13.25 Uhr
Ach Latimer Rex
immer wieder diese Weisheiten. Dass ich von so einem wie Ihnen als kleiner Geist betitelt werde, ist ja geradezu ein Lob. Über Ihre Ergüsse lachen sich alle, die nicht total realitätsfremd sind, regelmäßig schlapp. Bei ihnen ist immer alles entweder so oder man hat Unrecht. Ihr Gestammel würde ja bedeuten, Angie hat recht: Alles alternativlos. Und wo es aktuell hinführt, sehen wir ja live und in Farbe.

War es aber nicht. Weder in Kleinen als auch im Großem. Ich verdamme die Wiedervereinigung nicht und bin froh darüber. Dass es erstmal klar ist. Mir hat sie genützt, sehr sogar. Nur, mir ist aus der Realität bewusst, dass es eben nicht jeder Mensch so kann wie es mir gelungen ist. Und die Gründe dafür liegen niemals immer im eigenen Tun. Wer so etwas behauptet, schwätzt dummes Zeug.
Klar, hier und da ein schlaues Zitat gesucht, macht was her. Auf Ihr letztes bin ich gar nicht eingegangen, weil´s so lächerlich war. Von wegen Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Einfach mal mit erfahrenen SPD` und CDU´lern unterhalten. Die Oberen in den Parteien interessiert es einen Scheißdreck, was die Parteibasis will. Dazu noch gebrochene Wahlversprechen addiert, kann man sich die theoretische Demokratie irgendwo hin klemmen. Die Oberen diktieren, was getan wird. An was erinnert es uns? Gleiches gilt für unseren ach so schönen Rechtsstaat. Der EuGH hat nicht umsonst geurteilt, dass Dtl. keine internationalen Haftbefehle mehr ausstellen darf. Weil es eben nicht mehr unabhängig ist. Hinzu kommt, dass nun wegen völlig verfehlter Politik der Rechtsstaat völlig überlastet wurde. Alles, was Sie immer so schönreden. Ein völlig blödsinniges Zitat.

Dogmen, wo steht das? Fantasie? Wer nicht mal lesen und verstehen kann, braucht mit Sicherheit kein Denkmal. Wozu auch.
geloescht.20221110
04.10.2019, 13.59 Uhr
Beim "Umsteigen " den falschen Zug erwischt !
„Die Einheit hatte lange gefälligst als Erfolgsgeschichte zu gelten. Nicht nur in den Großmedien, wohl auch bei der Mehrheit der Menschen in Ost und West und Nord und Süd. Doch die angebliche ‚nachholende Modernisierung‘ galt der Kopie eines Systems, das damals längst veraltet war. Und heute von allen Seiten erodiert.“

Schreibt die Schriftstellerin Daniela Dahn in ihrem Buch:
„Der Schnee von gestern ist die Sintflut von heute. Die Einheit - eine Abrechnung“

... und weiter :

„Wenn die DDR-Bürger die Zustände nicht lobpreisten, dann gab es nach Meinung der Parteiführung nur eine Erklärung: Sie waren vom Klassenfeind verführt. Wenn sie heute nicht begeistert sind, dann hindert sie daran ausschließlich ihr mangelndes Vermögen, sich richtig zu erinnern und den rosaroten Schleier der Verklärung von der Vergangenheit zu ziehen. Ob verführt oder verklärt – immer ist es die gleiche Arroganz und Ignoranz der Mächtigen, die dem Volk die Fähigkeit abspricht, aus tatsächlicher Erfahrung eine begründete Meinung zu bilden.“
Sheriff Pat
04.10.2019, 14.58 Uhr
Es ist die Arroganz und Ignoranz
von Leuten wie Daniela Dahn und Ihnen, Gyglfagning, dem Volk zu unterstellen "aus tatsächlicher Erfahrung eine begründete Meinung zu bilden.“. Denn das Volk hat keine Meinung.

Das Volk ist kein Denkkollektiv und meine Erfahrungen sind nicht die von Daniela Dahn und zum Glück schon gar nicht Ihre. Das bilden Sie sich nur ein, das Sie das Volk vertreten und die eine begründete Meinung für alle anderen bilden. Eben nur Einbildung!
Örzi
04.10.2019, 15.38 Uhr
Eine einmalige Angelegenheit
Historisch und Überhaupt. Die Einheit, die deutsche. Die Deutsche Einheitsfront gab es ja schon einige Zeit vorher. Mit roten Fahnen. Von Weimar bis Berlin -Hauptstadt der Deutschen Republik-. Also von Teddy bis Honnie. Ernst bis Erich. Thälmann bis Honecker. Und heute laufen sie schon wieder Front, in Kreuzberg und Connewitz, das Banner schwenkend. Nieder mit der Einheit ruft die Einheitsfront. Was hat sie uns gebracht ? Die Knechtschaft, die Verarmung und zu allem Überfluss auch noch die Klimakatastrophe. Weg mit dem Kapitalismus und Auferstanden aus den Ruinen.

Einmal und nie wieder sagen andere. Zur Beruhigung: Ist ja schon passiert, kann sich gar nicht wiederholen. Alles haben sie verloren, sagen sie. Den Arbeitsplatz, das Kollektiv der sozialistischen Arbeit, den FDGB-Urlaubsplatz, die schöne Neubauwohnung und überhaupt die ganze Identität. Wahrscheinlich gibt es deshalb Identitäre. Das wiegt auch der Lebensstandard nicht auf. Spanienurlaub, Audi, Eigenheim und volle Körbe aus dem Supermarkt täuschen nicht darüber hinweg, dass früher alles besser war. Und so schlimm war das ja mit der Stasi auch nicht. Und wer an der Grenze erschossen wurde, wusste ja vorher schon Bescheid.

Sie ist noch nicht vollendet sagen Andere. Und meinen wahrscheinlich ähnlich wie Schuberts Symphonie. Gleichnamiger. Unvollendet. Aber schön. Und mehr braucht es nicht. Man kann es dabei belassen. Am klügsten also, den Feiertag abgeschafft, das Ganze nicht mehr erwähnt. Einheits-Feier zu Einheitsbrei. Schon ist sie nicht unbedingt voll- aber beendet. Und wer von der Einheit nicht genug bekommen kann, in Brüssel kann man daran feilen.

Mich betrifft das alles weniger. Ich setze keinen Fuß über die ehemalige Grenze. Vielleicht liegen da ja noch Minen. Und überhaupt, wer weiß, was einen auf der anderen Seite erwartet. Man ist ja schließlich Jahrzehnte lang gewarnt worden.
tannhäuser
04.10.2019, 15.43 Uhr
Die bewussten Provokationen...
...durch Pauschalisierungen fast einzig und allein ausgehendend von Neuber/Rex sind es, welche die Menschen hier aufbringen und gereizt reagieren lassen.

Die darauf folgenden Kommentare betrachte ich als völlig normale und angebrachte Diskussionskultur zum Austausch unterschiedlicher Argumente und Ansichten.

Aber muss wirklich jede Woche ein neuer Schauplatz "Geschichtshistorische Aufarbeitung der DDR und der Berechtigung gleicher Löhne und Renten für Bürger, die scheinbar gut und gerne hinter der Mauer lebten und sich jetzt gefälligst dafür schämen und rechtzufertigen haben" eröffnet werden?

Jeder von uns hat irgendeinen Mitmenschen schon als jammernd, nörgelnd oder belehrend empfunden und sich dafür fremdgeschämt.

Aber "Jammerossi" und "Besserwessi" sollte hier nicht mehr unser Niveau sein.
Latimer Rex
04.10.2019, 18.15 Uhr
Gyfalginning/Selbsttäuschung
Gyfalginning bedeutet nach Wikipedia "Gylfis Täuschung",
so der Name des nordischen Königs. Bei seinem deutschen
Nachfahren handelt es sich um eine Selbsttäuschung über
die glorreiche DDR.
tannhäuser
04.10.2019, 18.39 Uhr
Ach ja? Wieder etwas gelernt...
Aber "Tor" und "666" haben auch Bedeutungen und ich lese aus seinen Kommentaren keine törichten oder satanischen Botschaften.

Hunde heißen oft Rex, aber dass Sie, Latimer, 4 Beine haben und Kommissar sind oder einen Titel als militärischer Anführer trugen, glaube ich auch nicht.
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