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So, 10:16 Uhr
15.09.2019
Herbstliches Wetter fast chancenlos

Altweibersommer voraus

Der Sommer 2019 gibt sich noch nicht geschlagen. Zwar hält von der Nordsee anfangs noch kühle Herbstluft dagegen. Sie kann sich jedoch nicht durchsetzen. Ab dem Wochenende stehen richtig schöne Tage ins Haus.


Matthias Habel, Meteorologe und Pressesprecher von WetterOnline weiß: „Am Dienstag und Mittwoch gibt es regional schon einen Vorgeschmack auf den Altweibersommer. Die Temperaturen klettern bis zur Wochenmitte verbreitet über die 20-Grad-Marke.

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Am Oberrhein sind sogar sommerliche 25 Grad drin. Dazu scheint die Sonne immer wieder längere Zeit, örtlich gibt es aber auch hartnäckige Wolken- und Nebelfelder. Richtung Norden bleibt es bei mehr Wind und Wolken herbstlicher. Regen fällt am Dienstag noch im Nordosten und am Mittwoch Richtung Nordsee. Zum Wochenende wird es zunächst noch einmal kühler, dann aber unternimmt der Altweibersommer den nächsten Anlauf.“

Der Begriff Altweibersommer
Grundsätzlich wird mit dem Begriff „Altweibersommer“ eine Periode sonniger und warmer Tage nach den eigentlichen Sommermonaten bezeichnet. Das schöne Wetter weckt Erinnerungen an den vergangenen Sommer und kann bei empfindsamen Menschen melancholische Gedanken hervorrufen. Für Menschen, die Angst vor Spinnen haben, ist der Altweibersommer hingegen eine Herausforderung, denn in dieser Zeit scheint die Anzahl der Spinnen und der von Ihnen gebauten Netze zuzunehmen. Dies ist aber de facto nicht so. Die Spinnen sind nach dem Sommer ausgewachsene Tiere und einfach besser zu sehen. Da die Nächte nach den relativ warmen Tagen schon sehr kühl werden, bildet sich Tau. Dieser haftet auch an den Bauwerken der Spinnen, die dadurch vermehrt sichtbar werden. Das gilt auch für die Gespinste der winzigen, nur wenige Millimeter großen Baldachinspinne. Im Gegensatz zu anderen Spinnen benutzen sie auch als ausgewachsene Tiere ihre Fäden, um sich durch die Luft treiben zu lassen und dabei Wind und Thermik nutzen. Auf ihrem Flug hinterlassen sie überall auffällige Fäden.

Dieses Phänomen scheint das Hauptmotiv des Namens „Altweibersommer“ zu sein, der regional auch unter anderem Begriffen bekannt ist. Einer dieser Begriffe ist der „Witwensommer“, der möglicherweise einen schon etwas in die Jahre gekommenen Sommer bezeichnet. Dies passt auch zu der in Bayern bekannten Bezeichnung „Ähndlsommer“, was sich als Ahnensommer oder Großvatersommer übersetzen lässt.

Manche Sprachwissenschaftler nehmen an, dass der „zweite Frühling“ älterer Menschen hinter dem Begriff steckt, der aber zur falschen Zeit kommt und nur kurz dauert. Möglicherweise stammt der Wortteil „weiber“ vom althochdeutschen Wort „weibon“, das so viel wie „umhertreiben“ bzw. „sich hin und her bewegen“ bedeutet.

Vieles zu dem Begriff „Altweibersommer“ ist letztlich sprachwissenschaftlich unklar. Schön die Gebrüder Grimm, die die Herkunft vieler Wörter der deutschen Sprache intensiv erforscht haben und das Wörterbuch der Deutschen Sprache verfassten, kamen zu dem Schluss, dass die Wortherkunft unklar ist. Und so ist es auch bis heute geblieben, denn der Sprachwissenschaft gelang es nicht, den Begriff „Altweibersommer“ eindeutig zu erklären. So kann also jeder die Erklärung für richtig halten, die ihm am besten gefällt.
Autor: red

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