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Frauengesundheit: Endometriose

Das Chamäleon in der Gynäkologie

Freitag, 26. Mai 2023, 09:10 Uhr
Zum internationalen Aktionstag für Frauengesundheit am 28. Mai gibt Chefarzt Dr. med. Volker Thäle aus der Helios Klinik Sangerhausen wertvolle Tipps zur Erkennung von Endometriose. Das Motto des Aktionstages lautet „Our health, our rights, our lives“...

Rund jede zehnte Frau in Deutschland leidet an der hormonabhängigen Erkrankung Endometriose, 40.000 Frauen mit dieser Diagnose kommen jährlich dazu. Bis zur Diagnosestellung ist es jedoch oftmals ein langer Leidensweg für die Patientinnen. Die Krankheit ist trotz der hohen Anzahl an Betroffenen kaum bekannt – daher leiden die betroffenen Frauen oft über Jahre hinweg an den Symptomen, bevor die Diagnose Endometriose gestellt wird.

Dr. med. Volker Thäle erklärt, wie Endometriose erkannt werden kann: „Bei Berichten von Patientinnen über (meist zyklusabhängige) Schmerzen im Bauch mit Ausstrahlen in Rücken, Leisten und Beine, schmerzhaften Geschlechtsverkehr oder auch Stuhlgang sollte in Kombination mit unregelmäßigen und sehr starken Monatsblutungen, Blutungen aus Blase und Darm die Verdachtsdiagnose Endometriose in den Fokus der Überlegungen der Untersucher rücken und Anlass zu weitergehender Diagnostik sein. Oftmals wird auch eine familiäre Häufung unter weiblichen Familienmitgliedern festgestellt.“ Aufgrund der Vielseitigkeit der Symptome, weshalb man Endometriose auch als das "Chamäleon der Gynäkologie" bezeichnet, und der geringen Bekanntheit können bis zu zehn Jahre vergehen, ehe die endgültige Diagnose gestellt und eine Therapie begonnen werden kann.

Endometriose kann aufgrund der Beschwerden auch auf die Psyche wirken, so sind eine depressive Stimmungslage und Angstzustände oftmals Folgen einer lange unerkannten oder nicht therapierten Endometriose. Probleme in der Partnerschaft, auch bei dann in diesem Zusammenhang bestehendem unerfüllten Kinderwunsch, als auch am Arbeitsplatz bzw. in der Schule oder Uni schränken das interfamiliäre und allgemein gesellschaftliche Leben stark ein.

Dr. med. Volker Thäle, Chefarzt der Frauenheilkunde und Geburtshilfe, beruhigt: „Die Methoden der modernen Medizin ermöglichen eine exakte Diagnosestellung und vor allem therapeutische Optionen, um den betroffenen Frauen adäquate Hilfe zukommen lassen zu können. Wir stehen Ihnen mit erfahrenen Expert:innen zur Seite.“
Autor: red

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