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Oberharzer einigen sich auf Maßnahmen

Mehr Polizeipräsenz und Straßensperrungen

Mittwoch, 06. Januar 2021, 10:25 Uhr
Mit einem umfassenden Maßnahmenbündel wollen Behörden und Verbände im Oberharz in den kommenden Tagen und vor allem am nahenden Wochenende auf einen möglichen Besucherandrang im Oberharz reagieren. Man befinde sich in einem "Ausnahmezustand"...

Dies ist das Ergebnis eines „Runden Tisches“ der heute auf Einladung von Landrat Thomas Brych im Goslaer Kreishaus tagte.

An erster Stelle appellieren alle Beteiligten jedoch zunächst weiter an die Vernunft und bitten alle potentiellen Ausflügler von einer Reise in den Harz abzusehen. „Wir freuen uns grundsätzlich über jeden Besucher. Aktuell befinden wir uns jedoch in einem Ausnahmezustand, daher ist es nicht angezeigt und unverantwortlich, umfangreiche Tagesausflüge zu unternehmen. Wir bitten daher mit Nachdruck darum, von einer Reise in den Harz abzusehen. Bleiben Sie zu Hause“, betont der Chef der Goslarer Kreisverwaltung.
Alle, die sich nicht an diese dringende Bitte halten, müssen sich auf ein erhebliches Aufgebot von Polizei und Ordnungskräften, damit einhergehenden Kontrollen, situationsabhängigen Straßensperrungen sowie Abschleppaktionen einstellen.

Petra Krischker, Leiterin der Polizeiinspektion Goslar, macht dazu deutlich: „Bevor es zu einer Überfüllung im Oberharz kommen sollte, vor allem im Bereich der Ortslage Torfhaus, werden wir von Straßensperrungen Gebrauch machen und den Verkehr umlenken. Davon dürfte vor allem die Bundesstraße 4 betroffen sein, die als Hauptzufahrt in den Oberharz genutzt wird. Aber auch weitere Sperrungen sind je nach Lage möglich.“ „Solche Maßnahmen“, so Krischker weiter, „ergreifen wir übrigens nicht, um die Menschen zu ärgern, sondern unser oberstes Ziel zu erfüllen, die Sicherheit der Besucher und Bürger zu gewährleisten. Bei einem Verkehrsaufkommen wie am vergangenen Wochenende, wo Rettungswege versperrt und Parkplätze überfüllt waren und sich überdies zahlreiche wetterbedingte Unfälle ereigneten, ist das nicht möglich.“ Und auch Falschparker müssen sich laut Aussage der Polizeichefin auf unangenehme Situationen einstellen: „Falschparker werden wir bei Gefahrenstellen konsequent abschleppen lassen. Darauf haben wir uns heute einstimmig verständigt.“

Die Einhaltung der Corona-Regeln wird ebenfalls nochmals stärker in den Fokus gerückt. Gemischte Teams, bestehend aus Kräften von Ordnungsämtern und der Polizei, sollen an stark frequentierten Rodelhängen, Wanderwegen oder Parkplätzen das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen sowie die Abstandregelungen kontrollieren. „Auf dem Großparkplatz in Torfhaus sowie in zahlreichen Startbereichen von beliebten Rodelhängen im Bereich des Stadt Braunlage besteht Maskenpflicht. Leider haben sich viele Besucher nicht an diese Vorgaben gehalten. Darauf werden wir unser verstärktes Augenmerk legen und gegebenenfalls auch mit entsprechenden Bußgeldern reagieren“, sagt Landrat Thomas Brych.

Der Landkreis wird überdies eine Allgemeinverfügung auf den Weg bringen, die den Verleih von Rodelgeräten und Skiern an den Wochenenden verbietet. Die Verfügung soll ferner den Außer-Haus-Verkauf von Getränken und Snacks im Bereich Torfhaus einschränken, wenn die Beachtung von Abstands- und Hygieneregeln nicht mehr gewährleistet werden kann.
Die heutige Runde macht ferner darauf aufmerksam, dass aufgrund des bundesweiten Corona-Lockdowns und der damit verbundenen Schließung der Gastronomie, fast keine Toiletten zur Verfügung stehen. Dies dürfte angesichts von mitunter langen Anreisen zu sehr unangenehmen aber eigentlich vermeidbaren Situationen führen.

In der kommenden Woche will sich die Runde erneut zusammensetzen, um die Erfahrungen der nächsten Tage auszuwerten und gegebenenfalls nachzusteuern. Dies muss natürlich auch immer in Abhängigkeit der in Aussicht stehenden Verlängerung des Corona-Lockdowns erfolgen.
Autor: red

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