nnz-online
Peter Blei war in Wippra im Schieferhaus unterwegs

Bilder eines Untergangs

Freitag, 18. September 2020, 13:45 Uhr
Das 1380 erbaute Schieferhaus in Wippra gilt als eines der ältesten und bedeutendsten Häuser der Region um Sangerhausen und ist leider dem Verfall preisgegeben. Unser Leser Peter Blei hat sich dort umgesehen und erschreckende Fotos gemacht …



Im Schieferhaus war eine Zeit lang das kleinste Amtsgericht Preußens untergebracht. Das dazugehörige Hinterhaus diente in dieser Epoche als Gefängnis.  Seit 1709 besitzt das Schieferhaus das Schankrecht und wurde über Jahrhunderte als Gaststätte genutzt. Es war der gesellschaftliche Mittelpunkt in Wippra. 

In seiner wechselvollen Geschichte hat das Schieferhaus auch einige Umbauten erlebt: So wurde im März 1899 das Haupthaus auf der rechten Seite um eine Tordurchfahrt ergänzt, deren Dach die Gelegenheit bot, mehr Wohnraum zu schaffen.

Im Oktober 1928 wurde der Bau einer Kegelbahn genehmigt und im Sommer 1935 mit dem Bau eines Nebengebäudes und einer Kläranlage begonnen. Im Jahre 1961 errang das Schieferhaus beim Wettbewerb "Die schönste Privatgaststätte" einen 2. Preis. In der DDR-Zeit erfolgte eine Nutzung der Wirtschaftsräume als Schulküche.

Nach längerem Leerstand kam es 1991 zur Wiedereröffnung des Hauses als Gaststätte, was jedoch nicht lange währte. Zuletzt wurde das Haus noch sporadisch zu privaten Wohnzwecken genutzt und steht jetzt seit vielen Jahren leer und verfällt ungebremst.

Inzwischen hat sich aber eine Initiative zur Rettung des Schieferhauses gegründet, die über die Website schieferhaus-wippra.de zu erreichen ist und für jede Hilfe dankbar sein wird.
Autor: red

Drucken ...
Alle Texte, Bilder und Grafiken dieser Web-Site unterliegen dem Urherberrechtsschutz.
© 2024 msh-online.de