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im Gespräch mit Bundesvorsitzenden Hubert Aiwanger

Diederichs: „Grund und Boden für Landwirte, nicht für Spekulanten“

Donnerstag, 13. Februar 2020, 20:50 Uhr
Erst die Stadt, dann das Land. So etwa lässt sich die Route Hubert Aiwangers in Sachsen-Anhalt in Kürze zusammenfassen. Der stellvertretende bayerische Ministerpräsident und Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie traf sich am Wochenende in Magdeburg und Hohendodeleben zu Gesprächen mit Freien Wählern...

Im Gespräch (Foto: Miche) Im Gespräch (Foto: Miche) Gespräche der Freien Wähler Sachsen-Anhalts mit der Parteispitze. Vorn von links: Jens Diederichs (MdL in Sachsen-Anhalt, Kreisvorsitzender FREIE WÄHLER in Mansfeld-Südharz), Landwirt und Gastgeber Phillip Krainbring, Hubert Aiwanger (Bundesvorsitzender FREIE WÄHLER), Susann Enders (Generalsekretärin FREIE WÄHLER Bayern) und die Hallenserin Andrea Menke (Bundesschriftführerin FREIE WÄHLER).

Aiwanger, Bundesvorsitzender der Partei FREIE WÄHLER, eröffnete gleichsam den Landtagswahlkampf, der im kommenden Jahr aus seiner Sicht nur mit einem Ergebnis enden kann: Einzug der Freien Wähler in den Magdeburger Landtag. Wörtlich sagte Aiwanger: „Die Tür ist offen, wir müssen nur noch durchgehen.“

An den Gesprächen mit Aiwanger nahm auch das Mitglied des Landtages von Sachsen-Anhalt, Jens Diederichs (FREIE WÄHLER), teil. Er und Aiwanger tauschten sich unter anderem über die Bedeutung von Strukturen im ländlichen Raum aus; in jedem Wahlkreis sei es wichtig, Menschen für die Programmatik der Freien Wähler zu begeistern und eigene Kandidaten für die kommenden Wahlen zu finden. Diederichs konnte dem nur zustimmen und auf die Entwicklung im Mansfelder Land verweisen, wo er die jüngste Kreisvereinigung der Partei FREIE WÄHLER in Deutschland als Vorsitzender führt.

Den Gesprächen in Magdeburg folgte ein so genannter Hof-Dialog in Hohendodeleben bei Magdeburg. Dort hatte der studierte Landwirt Phillip Krainbring zu einem Gespräch unter dem Titel „Landwirtschaft trifft Politik“ eingeladen. Umfassend informierten Aiwanger und Krainbring über die Möglichkeiten der Nutzung des Bodens als Kohlendioxidspeicher, aber auch über die Chancen eines reduzierten Einsatzes von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln bei dennoch verbesserten Ernteergebnissen.

Der große Rundumschlag gegen die politischen Eliten blieb aus; Aiwanger kritisierte immerhin, dass „Bürokraten in Berlin und Brüssel“ die heutige Landwirtschaftspolitik bestimmen und „die individuellen Voraussetzungen und regionalen Besonderheiten in der Landwirtschaft“ nicht berücksichtigen. Zudem verursache eine „Überregulierung der Landwirtschaft in Deutschland“ ein Sterben vieler kleiner Landwirtschaftsbetriebe. Kritik wurde an der „Umwelt“-Politik der Grünen geübt, welche kleinen Betrieben das Überleben erschwert, was laut Aiwanger dazu führt, dass „Geldanleger in großem Stil Grund und Boden aufkaufen und auf steigende Preise hoffen“. Jens Diederichs erklärte dazu: „Grund und Boden muss den Landwirten gehören und darf nicht in die Hände von Spekulanten fallen.“

Aiwanger und sein Hohendodelebener Gesprächspartner Krainbring beschworen die Anwesenden – darunter zahlreiche Kreisvorsitzende und weitere Aktive –, alles für die Stärkung der regionalen Landwirtschaft zu tun. Konkret riet er, beim ortsansässigen Fleischer oder Bäcker einzukaufen, statt sich Lebensmittel anzutun, die unreif geerntet, im Interesse der Haltbarkeit präpariert und dann um den halben Erdball bis zum Supermarkt transportiert werden.

Hubert Aiwanger war in Begleitung von Susann Enders, Generalsekretärin der Freien Wähler Bayern, nach Sachsen-Anhalt gekommen. Die aus Quedlinburg stammende OP-Schwester ist in ihrer Heimat Bayern auch Kreisvorsitzende ihrer Partei. In dieser Rolle kämpft sie für Umweltschutz, den Erhalt der Artenvielfalt und der gewachsenen Kulturlandschaft Bayern – Schwerpunkte, welche die Freien Wähler in Sachsen-Anhalt im bevorstehenden Landtagswahlkampf ebenfalls thematisieren werden.

Am Ende wirkte die Reiseroute auf den Kopf gestellt: An erster Stelle in den Gesprächen der Sachsen-Anhalter und der Bayern stand nicht mehr die Stadt, sondern das Land, und zwar in Form von L andwirtschaft, Verantwortung und Wertschätzung.
Jochen Miche (Bild und Text)
Autor: red

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