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Fische haben keine Lobby beim Land

Sonnabend, 19. Oktober 2019, 12:55 Uhr
Peter Blei berichtete Anfang der Woche vom Sterben der Fische im Stausee Kelbra. Daraufhin erhielten die Nordthüringer Online-Zeitungen eine Mail von Gerhard Jarosz zu diesem Thema...


Mit großem Interesse habe ich den Beitrag von Herrn Peter Blei unter dem Titel „Haben die Fische keine Lobby?“ gelesen. Darauf kann ich antworten.

Nein, sie haben sehr wohl eine zahlenmäßig große Lobby bei den ehrenamtlichen Anglern in Sachsen-Anhalt, die zugleich der mit Abstand größte anerkannte Naturschutzverband im Land sind.

Ja, sie haben keine Lobby im amtlichen Naturschutz, der offenbar durch den organisierten Vogelschutz nicht nur inhaltlich, sondern auch personell dominiert wird. Noch dazu kommen vom Vogelschutz ideologisch überzeichnete Positionen, in deren Weltbild sich alles diesem unterzuordnen hat. Diese halten mittlerweile Einzug in regierungsamtliches Handeln in Sachsen-Anhalt.

Ebenso wie Herr Blei von den schrecklichen Bildern an der Talsperre zum Schreiben des Artikels angeregt wurde, geht es den organisierten Anglern des bewirtschaftenden Vereins der Helme-Talsperre. Diese werden seit über einem Jahr durch regierungsamtliche Stellen daran gehindert, einen aus ihrer Sicht ausgewogenen Bewirtschaftungsplan für die Helme-Talsperre umzusetzen, weil die darin enthaltenen Raubfische, dem Vogelwohl nach Ansicht leitender Beamter in Halle und Magdeburg entgegenstehen. Offenbar sollen die daraus erwachsenen Probleme mit Weißfischen, durch das vollständige Entleeren des Stausees aus dem „Vogelparadies“ gespült werden. Damit in Kauf genommener, massenhafter Tot von Fischen, betrachtet man offensichtlich nicht als Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, in dessen §17 es heißt: Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer

1. ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet oder
2. einem Wirbeltier
a) aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder
b) länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt.

Ich wünsche der NNZ weiterhin ein aufmerksamer und kritischer Beobachter zu bleiben. Nehmen Sie die Gewissheit mit in Ihre Redaktion, sie sind nicht allein.

Mit einem herzlichen Petri Heil,
Gerhard Jarosz
Anmerkung der Redaktion:
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Autor: red

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