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Größtes Sonnenblumenareal im Südharz

Sonnenblumen bis zum Horizont

Dienstag, 06. August 2019, 09:00 Uhr
Gleich hinter der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt eröffnet sich derzeit eines der größten Sonnenblumenfelder in der Südharzregion. Wer hinter dem gelben Blütenmeer an der früheren B 80 steckt, das hat die nnz erfahren…

Sonnenblumen soweit das Auge reicht in der goldenen Aue.  (Foto: Susanne Schedwill) Sonnenblumen soweit das Auge reicht in der goldenen Aue. (Foto: Susanne Schedwill)
Kurz hinter Görsbach fängt es an: Auf einer Fläche von insgesamt 130 Fußballfeldern baut die Ökofarm Uftrungen GmbH zigtausende Sonnenblumen rund um Berga an. Das Riesenfeld erstreckt sich bis zum Horizont und ist ein beliebtes Fotomotiv.

Wo bisher Getreide und Raps wuchsen, recken jetzt zigtausende Sonnenblumen ihre Köpfe gen Himmel. Das gelbe Blütenmeer ist nämlich ein besonders schöner Nebeneffekt. Denn die Ökofarm stellt von konventioneller auf Ökolandwirtschaft um, berichtet Betriebsleiterin Ines Wiese. Das Unternehmen ist eine Tochter der Uftrunger Agrar GmbH und einer der größten Öko-Landwirtschaftsbetriebe im Südharzer Raum.

Auf insgesamt 1.300 Hektar betreiben die gelernte Landwirtschaftstechnische Assistentin und ihre sechs Mitstreiter seit etwas über einem Jahr ökologischen Landbau auf Feldern zwischen Rottleberode, Uftrungen, Bösenrode, Berga und Rosperwenda in Mansfeld-Südharz sowie der Landesgrenze zu Thüringen. „Zum Ökolandbau gehört eine etwas andere Fruchtfolge als in der konventionellen Landwirtschaft", erklärt die 46-Jährige. Die Ökofarm verzichtet bewusst auf Pflanzenschutzmittel und mineralischen Dünger. "Wir wollen den Boden nachhaltig bewirtschaften", sagt Wiese. Deshalb dürfen auf den Flächen nicht immer die gleichen Pflanzen angebaut werden. So sei die Idee mit den Sonnenblumenfeldern entstanden.

Sonnenblumen sehen nicht nur sehr gut aus, sie sind auch nützlich: Sie wurzeln sehr tief, wodurch sie ideal zur Bodenlockerung eingesetzt werden können. Außerdem sind sie guter Ökodünger.

Noch bis September bleiben die Sonnenblumen auf dem Feld bei Berga. Dann werden die Körbchen mit den Sonnenblumenkörnern per Mähdrescher geerntet und die Körner in die Ölpresse gebracht, wo aus ihnen Sonnenblumenöl wird. Der Rest der Pflanzen bleibt auf den Feldern und dient als natürlicher Dünger. Im kommenden Jahr sollen dann hier Dinkel und Weizen wachsen.

Von der Resonanz auf das riesige Sonnenblumenfeld sind die Landwirte überrascht. „Bei uns haben sich eine ganze Reihe Imker gemeldet, die ihre Bienenwagen neben den Feldern aufstellen wollen“, sagt Wiese, die Anfragen aus Niedersachsen oder dem Eichsfeld hatte.

Fans der Sonnenblumen können sich auch auf nächstes Jahr freuen: Dann sollen die gelben Blumenriesen vor allem südlich der alten B 80 wachsen und den Boden düngen.
Susanne Schedwill
Autor: sul

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