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Tankmonat Mai 2019:

Die Preise klettern weiter

Sonntag, 02. Juni 2019, 11:14 Uhr
1,5002 Euro pro Liter Super E10, 1,2947 Euro pro Liter Diesel: So viel zahlten Autofahrer im Mai durchschnittlich an den Zapfsäulen – und damit mehr als in jedem anderen Monat des Jahres. Das zeigt die monatliche Marktauswertung des Verbraucherinformationsdienstes clever-tanken.de...


„Seit drei Monaten klettern die Preise für Super E10, seit vier Monaten die für Diesel unaufhörlich. Eine Verschnaufpause ist für Autofahrer allerdings im Juni in Sicht, nachdem die Rohölnotierungen Ende Mai gefallen sind“, sagt Steffen Bock, Gründer und Geschäftsführer von Clever Tanken.

Gegenüber April verteuerte sich Super E10 im Mai um rund 6 Cent pro Liter, Dieselkraftstoff um rund 2 Cent. Ein weiteres Ergebnis der Auswertung von Clever Tanken: Die Benzin-Dieselschere, also die mittlere Preisdifferenz zwischen beiden Kraftstoffsorten, hat sich im Mai gegenüber April um rund 4 Cent auf etwa 21 Cent pro Liter geöffnet. Zum Vergleich: Im Februar hatte der Unterschied im Schnitt nur rund 7 Cent pro Liter ausgemacht.

Für vier Tankfüllungen à 60 Liter Super E10 zahlten Autofahrer im Mai im bundesweiten Schnitt 360,05 Euro. Das waren 14,78 Euro mehr als im Vormonat, 17,02 Euro mehr als im Vorjahresmonat – und 43,63 Euro mehr als noch im Februar, dem bisher preisgünstigsten Super-E10-Monat 2019. Für die gleiche Menge zahlten Dieselfahrer rund 310,73 Euro – und damit rund 5,57 Euro mehr als im Vormonat, etwa 6,20 Euro mehr als im Vorjahresmonat sowie rund 15,05 Euro mehr als im Januar, dem bisher preisgünstigsten Dieselmonat 2019.

Die Preise waren für Super E10 und Diesel bereits auf hohem Niveau in den Mai gestartet, kletterten im Monatsverlauf nahezu kontinuierlich und erreichten in der vorletzten Woche des Monats ihre Spitzen. Teuerster Tanktag für Super E10 war der 23. Mai. 1,5260 Euro kostete an diesem Tag der Liter durchschnittlich bundesweit. Diesel war hingegen am teuersten am 21. Mai mit 1,3090 Euro pro Liter. Die beiden günstigsten Super-E10-Tanktage waren der 1. und 2. Mai mit je 1,4760 Euro pro Liter. Diesel war am günstigsten am 31. Mai mit 1,2840 Euro pro Liter.

Im Städteranking haben Bremen und Leipzig die Nase vorn
Beim monatlichen Preisvergleich der 20 größten deutschen Städte von Clever Tanken schaffte es im Mai Bremen auf Rang eins der günstigsten Super-E10-Tankstädte. 1,4680 Euro kostete der Liter hier im Schnitt. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Düsseldorf (1,4693 Euro) sowie Duisburg (1,4736 Euro). Am höchsten waren die Preise hingegen in Frankfurt am Main (1,5389 Euro), Stuttgart (1,5259 Euro) und Dresden (1,5058 Euro). Frankfurt belegte damit zum vierten Mal in Folge einen der beiden vorderen Plätze in dieser Kategorie. Vier Tankfüllungen à 60 Liter Super E10 kosteten hier im Schnitt 369,34 Euro – und damit rund 17 Euro mehr als im günstigen Bremen.

Zum fünften Mal nacheinander belegte Leipzig die Spitzenposition bei den günstigsten Dieselpreisstädten. 1,2600 Euro kostete hier der Liter. Auf den Plätzen zwei und drei folgten mit geringfügigen Abständen Düsseldorf (1,2650 Euro) und Bremen (1,2689 Euro). Am teuersten war Dieselkraftstoff hingegen in München (1,3128 Euro), Stuttgart (1,3028 Euro) und Dresden (1,2971 Euro).

Preise könnten im Juni fallen
Gründe für den erneuten Aufwärtstrend im Mai waren insbesondere die seit Jahresbeginn gestiegenen Rohölkosten. Getrieben wurden diese nicht zuletzt durch die verschärften US-Sanktionen gegen den Iran, die Anfang Mai in Kraft getreten waren. Auch politische Krisenherde wie in Venezuela haben die Rohölnotierungen weiter angeschoben, ebenso die seit Jahresbeginn andauernden Förderkürzungen der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und deren verbündeter Förderstaaten.

Allerdings: Ende Mai waren die Rohölnotierungen auf den Weltmärkten nicht zuletzt durch internationale Handelskonflikte ins Rutschen geraten. Neben den Auseinandersetzungen mit China hatte die US-Regierung jüngst gedroht, auch die Zölle auf Waren aus Mexiko zu erhöhen. Der Abwärtstrend bei den Ölpreisen könnte nach den Worten von Steffen Bock mit Verzögerung im Juni auch bei den Verbrauchern hierzulande ankommen. „Dass die Kraftstoffpreise in Deutschland Ende Mai nicht spürbar gefallen sind, liegt unter anderem daran, dass die wichtige Druschba-Pipeline, die Rohöl aus Russland nach Europa fördert, seit April wegen Verschmutzungen außer Betrieb ist. Wenn im Juni wieder Öl durch sie fließt, könnten sich die gefallenen Rohölpreise auch an den hiesigen Zapfsäulen spiegeln.“

Dennoch rät Experte Bock Autofahrern nicht zuletzt wegen der im Juni startenden Pfingst- und Sommerferien, die Kraftstoffpreise entlang geplanter Fahrtrouten regelmäßig via App, Navigationsgerät oder Internet zu vergleichen. So sparen sie bei steigenden wie auch bei fallenden Preisen und kurbeln zugleich den Wettbewerb an. Dabei sollten sie die teilweise enormen Sprünge im Tagesverlauf und zwischen den Anbietern beachten. Am günstigsten ist Kraftstoff derzeit nachmittags zwischen 15 und 17 Uhr sowie am Abend zwischen 19 und 22 Uhr.
Bild von andreas160578 auf Pixabay
Autor: red

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