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Angemerkt

Die Grünen

Dienstag, 23. Oktober 2018, 13:02 Uhr
Einem Leser der Nordthüringer Online-Zeitungen sind die Zustimmungswerte der Grünen in Bayern und bei Umfragen im Bund ein Rätsel. Ihnen auch?


So ist vor der Hessen-Wahl zu lesen, die Grünen wollen die Natur erhalten, dass jeder frei leben kann, frei von Hass und Ausgrenzung, egal von wem, frei von Überwachung und Bevormundung, für ein weltoffenes und gerechtes Land: vom Elektroauto bis zur Integration.

Sie arbeiteten für Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern, Generationen, Menschen verschiedener Bevölkerungsgruppen und Länder, sie leben Demokratie und setzten sich für Bürgerbeteiligung ein sie wollten gute Arbeit und gute Bildung schaffen usw. Die Energiewende sei die Chance.

Sie wollen und wollen. Wie dass alles umgesetzt werden soll und vor allem, wie das alles in der Praxis funktionieren soll und welche Probleme zu lösen sind, das wird nach meiner Meinung nicht ausreichend thematisiert. Reichen Sonne, Wasser und Wind tatsächlich allein zur kontinuierlichen Erzeugung von Strom? Diese Frage kann von Experten beantwortet werden.

Was ich weiß ist, dass der Ausbau der sogenannten Übertragungsnetze, die zum Beispiel Windstrom aus dem Norden in den Süden transportieren sollen, und für die rund 8000 Leitungskilometer notwendig sind, Ende 2017 gerade mal rund 900 Leitungskilometer gebaut. Eine riesige Herausforderung also. Weg von Atomstrom, irgendwann weg von Kohle, Öl und Gas.

Wie dass alles gehen soll, bei Beibehaltung des Lebensstandards oder einer weiteren Erhöhung des Lebensstandards der Menschen ist mir nicht ganz klar. Elektroautos brauchen ebenfalls Strom. Können diese Mengen an Strom allein durch Wasser, Wind und Sonne „produziert“ werden? Und was ist mit den Arbeitsplätzen. Hier fehlen meines Erachtens viele Antworten.

Die Infrastruktur ist für Elektroautos ebenfalls nicht vorhanden. In wie vielen Jahren wird diese vorhanden sein? Auch diese Frage kann von Experten beantwortet werden. Ich wünschte mir die Antwort von Experten mit einer objektiven Sichtweise.

Der Dieselmotor wird mittlerweile so schlecht geredet, dass das kaum noch zum Aushalten ist. Autobesitzer, Autohändler, Unternehmer, Zulieferer sind verunsichert. Existenzen werden bedroht. Hier entstehen Zukunftsängste, keine eingebildeten sondern reale. Ähnlich ist es mit den Braunkohlerevieren.

Es kann mir doch keiner erzählen, dass vegetarische, vegane Lebensmittel so hergestellt werden, dass die Umwelt nicht belastet wird. Die Herstellung und Entsorgung der Batterien von den Elektroautos belastet auch die Umwelt. Aber das ist alles kein Thema. Als nächstes müssen der Schiffsverkehr, der Bahnverkehr mit Dieselloks und der Flugverkehr eingestellt werden, das wäre eine logische Konsequenz.

Ich denke mitunter ich lebe auf einer Halbinsel, mit Zugang zum Land. Wir schaffen das oder die, die zum Wahlstand dieses Landes beigetragen haben, einfach ab, die Arbeiter in den Steinkohlebergwerken, der Stahlindustrie usw. Zu diesen Menschen kann nicht einfach gesagt werden, dann macht ihr eben eine Umschulung, Arbeit gibt es genügend. Das ist genau so, als wenn einem Seemann nach 30 Jahren gesagt wird, du bist ab morgen kein Seemann mehr. Diesem Menschen wird die Seele genommen. Aber die, die Kohle, Atomkraft, Öl und Gas nicht mehr wollen, deren Arbeitsplätze sind nicht betroffen. Aus einer sicheren oder abgesicherten Position lässt sich gut reden.

Was tun andere Länder für den Klimaschutz? Die Klimaziele sind doch nicht nur für Deutschland? Das Klimaabkommen ist so wie ich gelesen habe, nicht verpflichtend, sondern basiert auf der Freiwilligkeit der Länder.

Deutschland allein hält den Klimawandel nicht auf. Ich wünschte mit zu diesen Themen mehr Objektivität. Lassen sich mit Objektivität Wahlen gewinnen?
Der Treuhänder Der Name des Autors ist der Redaktion bekannt
Autor: red

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