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Informationen zum Kranichschutz

Kraniche brauchen Ruhe

Dienstag, 16. Oktober 2018, 14:45 Uhr
Zurzeit rasten wieder Tausende von Kranichen auf ihrem Weg in den Süden in der Goldenen Aue im Gebiet um den Stausee Kelbra herum. Die Vögel brauchen eine ruhige, ungestörte Rast, um ihre Kraftreserven für den langen Flug gen Süden wieder aufzufüllen. Die Landkreise Nordhausen und Mansfeld-Südharz haben deswegen jetzt Schutzmaßnahmen eingeleitet...

Kraniche im Feld (Foto: Martin Taeger) Kraniche im Feld (Foto: Martin Taeger)

Der Kelbraer Stausee zählt als Brut- und Rastplatz zu den wichtigen europäischen Vogelschutzgebieten. Mit bis zu 40.000 Kranichen zählt der Staubereich zu den größten Rastgebieten dieser Zugvögel in Deutschland.

Da sie sehr scheu sind, schrecken sie leicht auf. Problematisch wird es daher, wenn Menschen die Kraniche durch ihre Nähe immer wieder aufscheuchen, denn dadurch verlieren sie wertvolle Energie.

Um den Kranichen eine möglichst ungestörte Rast zu ermöglichen, hat der Landkreis Nordhausen in Zusammenarbeit mit dem benachbarten Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt eine Allgemeinverfügung erlassen, die Schutzmaßnahmen regelt. Bis zum 31. Dezember darf das Gebiet in der Goldenen Aue zwischen der Bahnstrecke im Norden, der Landkreisgrenze im Osten, dem Ortsverbindungsweg zwischen Auleben und Kelbra im Süden und der Landesstraße L2079 nicht betreten oder befahren werden.

Ausgenommen davon sind der Bahnhof Görsbach, die bebaute Ortslage der Gemeinde Auleben und die Aumühle sowie Eigentümer und Nutzungsberechtigte in diesem Bereich. Auch eine ordnungsgemäße land- und forstwirtschaftliche Nutzung ist weiterhin möglich. Allerdings sollte generell darauf verzichtet werden, Hunde mitzunehmen, da die Kraniche auf Hunde besonders empfindlich reagieren. Nachzulesen ist die Allgemeinverfügung unter https://www.landratsamt-nordhausen.de/allgemeinverfuegungen.html.

Wer dennoch einen Blick auf die beeindruckende Zahl von Kranichen werfen will, sollte dies nur aus der Ferne tun, um die Tiere nicht zu stören. Die Untere Naturschutzbehörde empfiehlt daher unbedingt, bei einer Wanderung die Wege nicht zu verlassen, keine lauten Geräusche zu machen und die Vögel nur aus der Distanz mit einem Fernglas zu beobachten. Wer sich unter fachkundiger Führung das Schauspiel anschauen möchte, der kann beispielsweise die geführten Kranichwanderungen des Naturparks Kyffhäuser nutzen, die Termine stehen unter www.naturpark-kyffhaeuser.de.
Autor: red

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