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Der Sommer geht weiter

Donnerstag, 11. Oktober 2018, 06:45 Uhr
Laut Wetterbericht behalten wir vorerst weiterhin schönes Wetter mit Tages-Temperaturen von rund 26 Grad Celsius. Für den Oktober etwas ungewöhnlich, aber angenehm und es spart Heizkosten. Regen ist vorläufig keiner in Sicht. Das bisschen Regen, was wir hier im Südharz seit April bekommen haben, war ja nur ein Tropfen auf die ausgedörrte Erde. Meint Manfred Kappler...


Ich habe es bis her noch nicht erlebt, wie in diesem Jahr, dass im Oktober die Tomaten blühen und Früchte tragen. Die Dahlien waren vertrocknet trotz Gießen und jetzt nach dem letzten Regen treiben sie aus und blühen, wo sie eigentlich abfrieren sollten und dann heraus genommen zu werden.

Das war alles schon mal da, wird mancher sagen. Mag ja sein, aber warten wir ab wie es weiter geht? Was wird, wenn weiterhin der Regen fehlt, Frost kommt und der Boden tief friert?

Der Weltklimarat fordert einen Stopp des globalen Klimaanstiegs, nicht über die 1,5 Grad hinaus. Und Deutschland macht weiter wie bisher und fungiert als Klimabremse. Frau Merkel und weitere Politiker sind der Meinung, dass wir dieses Ziel in Deutschland erst 2040 erreichen werden und nicht wie beschlossen schon 2030. Solange wie die Industrie und deren Lobbyisten die Politik bestimmen, wird sich mit unserer Klimapolitik nicht viel ändern. Unsere Umweltzerstörung wird ungebremst weiter gehen.

Es musste erst ein Mensch sein Leben lassen und 50 tausend Menschen demonstrieren, bis Hambi bleiben konnte. Alle Macht geht vom Volk aus? Und von den Politikern ist keiner verantwortlich – es sind immer die Anderen welche Schuld haben. Es ist alles nach Gesetz gegangen. (Anne Will am 07. 10. ARD). Ja, aber wer beschließt denn diese Gesetze?

Es geht weiter mit der Kohleverstromung, mit dem Methanausstoß durch die Großviehanlagen und mit dem Betrug durch die Dieselautos. Nicht die Auto-Industrie ist schuld, nein der Käufer, weil er diese gekauft hat, was für eine Logik? Jetzt verkaufen wir diese Autos nach Polen und Bulgarien, als ob das Klima sich an Ländergrenzen halten würde.

Wir holzen auch weltweit weiter unsere Wälder ab, um Werbung drucken zu können. Wälder und Bäume sind eigentlich als CO² Filter und zur Klimaregulierung nötig. Pflanzen wir doch mal Bäume an und schaffen Alleen wie wir sie mal hatten und schneiden nicht die Straßenränder 10 bis 15 Meter breit frei. Wo sind die Heckenreihen auf den Feldern für Hasen und Vögel usw.?

Machen wir doch weiter mit der Zerstörung und Versiegelung von Flächen und lassen wir doch den Umwelt- und Naturschutz außer Acht oder nutzen wir diesen als Aushängeschild und Alibi? Jeder einzelne Baum und Strauch sollten uns Wichtig sein und uns nicht im Wege stehen.

Ich danke der nnz-Redaktion für den Beitrag zum Bericht des Weltklimarates. Aber ich möchte auch alle, auf den Link zu dem Hintergrundpapier zum IPCC- Sonderbericht von Greenpeace hinweisen. Besonders unsere Politiker, auch die Regionalpolitiker sollten sich diesen Bericht mal zu Herzen nehmen.

Überprüfen und vergleichen Sie bitte den 1. Entwurf des Regionalplans mit dem Hintergrundpapier und handeln Sie bitte dann danach. Es kann doch wohl nicht sein, dass 6,72 Km² Karstlandschaft abgebaggert werden sollen. Da erlaubt sich noch ein Herr Löderbusch von Fairness zu sprechen und diese anzumahnen. Umweltzerstörung auf kosten der Menschen und nachkommenden Generationen nur um gute Geschäfte zu machen. Ist das etwa Fairness?

Ist es etwa fair, durch menschliche Umweltveränderungen und Naturzerstörungen Geld zu verdienen und den Menschen dann die zu erwartenden Unwetter zuzumuten? Oder sind Sie auch weiterhin der Meinung, dass die Unwetter und die Klimaveränderung um Deutschland und den Südharz einen Bogen machen?

Vieles, was sich da verändert, ist von den Menschen hausgemacht, auch mit durch unsere Wegwerf-Gesellschaft und die Missachtung unserer Natur und Umwelt, von der wir uns immer mehr abwenden. Es reicht nicht, wenn wir die Natur auf dem Handy haben, wir brauchen sie zum Leben und nicht zum Zerstören.

Die Bilder von den Unwetterkatastrophen scheinen noch nicht zu reichen. Wir werden zwar immer Klüger, aber werden wir auch irgendwann mal gescheiter? Das immer Mehr, hat irgendwann ein Ende.
Manfred Kappler, Ilfeld
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Autor: red

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