Di, 10:35 Uhr
22.10.2024
Nachhaltig investieren:
Auch in Rüstungsfonds?
Fast die Hälfte aller Männer meint, dass es richtig ist, wenn Unternehmen der Rüstungsindustrie in nachhaltige Anlageprodukte einbezogen werden. Unter den Frauen ist nur jede Dritte dieser Ansicht...
Panzer (Foto: Дмитрий Буханцов auf Pixabay)
Auch an anderer Stelle unterscheiden sich die Einstellungen von Frauen und Männern in Bezug auf nachhaltige Geldanlagen deutlich. Das zeigt eine repräsentative Umfrage mit 1.016 Teilnehmenden im Auftrag des Vergleichsportals Verivox.
Männer sind toleranter gegenüber Rüstungsinvestitionen
Fast jeder zweite Mann in Deutschland (48 Prozent) würde es befürworten, wenn nachhaltige Finanzprodukte in Unternehmen der Rüstungsindustrie investieren dürften. Bei den Frauen sind es hingegen nur 33 Prozent. Mehr als die Hälfte der Frauen (51 Prozent) findet es auch unabhängig von der Frage der Nachhaltigkeit verwerflich, als Privatanleger Geld in Unternehmen zu investieren, die Rüstungsgüter herstellen. Nur gut ein Drittel aller Männer (34 Prozent) teilt diese grundsätzliche Ablehnung.
Diese Meinungsverschiedenheit ist hochaktuell, da gerade darüber diskutiert wird, die Ausschlusskriterien für nachhaltige Fonds zu lockern. Deutsche Banken- und Fondsverbände streben an, Investitionen in konventionelle Rüstungsgüter nicht mehr pauschal auszuschließen.
Gerade Frauen müssen wir für die Geldanlage gewinnen. Wichtig ist daher, dass Anbieter sensibel und transparent mit dem Thema nachhaltige Geldanlage umgehen, um Anlegerinnen fundierte Entscheidungen zu ermöglichen, sagt Sandra Vollmer, Geschäftsführerin der Verivox GmbH.
Was ist nachhaltig? Unterschiedliche Schwerpunkte bei Frauen und Männern
Nicht nur in der Frage der Rüstungsinvestitionen gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Auch in Sachen Nachhaltigkeit setzen Frauen und Männer unterschiedliche Prioritäten.
Befragt nach den drei wichtigsten von insgesamt zwölf vorgeschlagenen Nachhaltigkeitskriterien nennen 44 Prozent der Frauen den Verzicht auf ausbeuterische, menschenunwürdige Arbeitsbedingungen. Darauf folgt mit 40 Prozent der Verzicht auf Tierversuche.
Männer hingegen betonen andere Aspekte: Zwar nennen auch sie faire Arbeitsbedingungen am häufigsten als Nachhaltigkeitskriterium (36 Prozent), doch der Anteil liegt deutlich unter dem der Frauen. Stattdessen legen 35 Prozent der Männer bei einer nachhaltigen Geldanlage besonderen Wert auf den Ausbau erneuerbarer Energien bei einer nachhaltigen Geldanlage. Bei den Frauen hat dies nur für jede Vierte (24 Prozent) Priorität.
Interesse an nachhaltigen Finanzprodukten: Männer vorne
Die Umfrage von Verivox zeigt allerdings, dass erstaunlicherweise das allgemeine Interesse an nachhaltigen Finanzprodukten bei Männern höher ist als bei Frauen: Während sich 73 Prozent der Männer für nachhaltige Geldanlagen interessieren, sind es bei den Frauen 64 Prozent. Gut ein Drittel der Frauen (36 Prozent) geben an sich gar nicht für nachhaltige Finanzprodukte zu interessieren. Bei den Männern sind es 27 Prozent.
Grundsätzlich haben Frauen ein Interesse an nachhaltigen Finanzprodukten. Allerdings sehen wir, dass immer noch mehr Männer Finanz- und Versicherungsprodukte abschließen, sagt Sandra Vollmer. Während die Hälfte der Männer angibt, die Hauptverantwortung für die Finanzen im Haushalt zu tragen, sind es bei den Frauen nur 37 Prozent.
Autor: psgPanzer (Foto: Дмитрий Буханцов auf Pixabay)
Auch an anderer Stelle unterscheiden sich die Einstellungen von Frauen und Männern in Bezug auf nachhaltige Geldanlagen deutlich. Das zeigt eine repräsentative Umfrage mit 1.016 Teilnehmenden im Auftrag des Vergleichsportals Verivox.
Männer sind toleranter gegenüber Rüstungsinvestitionen
Fast jeder zweite Mann in Deutschland (48 Prozent) würde es befürworten, wenn nachhaltige Finanzprodukte in Unternehmen der Rüstungsindustrie investieren dürften. Bei den Frauen sind es hingegen nur 33 Prozent. Mehr als die Hälfte der Frauen (51 Prozent) findet es auch unabhängig von der Frage der Nachhaltigkeit verwerflich, als Privatanleger Geld in Unternehmen zu investieren, die Rüstungsgüter herstellen. Nur gut ein Drittel aller Männer (34 Prozent) teilt diese grundsätzliche Ablehnung.
Diese Meinungsverschiedenheit ist hochaktuell, da gerade darüber diskutiert wird, die Ausschlusskriterien für nachhaltige Fonds zu lockern. Deutsche Banken- und Fondsverbände streben an, Investitionen in konventionelle Rüstungsgüter nicht mehr pauschal auszuschließen.
Gerade Frauen müssen wir für die Geldanlage gewinnen. Wichtig ist daher, dass Anbieter sensibel und transparent mit dem Thema nachhaltige Geldanlage umgehen, um Anlegerinnen fundierte Entscheidungen zu ermöglichen, sagt Sandra Vollmer, Geschäftsführerin der Verivox GmbH.
Was ist nachhaltig? Unterschiedliche Schwerpunkte bei Frauen und Männern
Nicht nur in der Frage der Rüstungsinvestitionen gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Auch in Sachen Nachhaltigkeit setzen Frauen und Männer unterschiedliche Prioritäten.
Befragt nach den drei wichtigsten von insgesamt zwölf vorgeschlagenen Nachhaltigkeitskriterien nennen 44 Prozent der Frauen den Verzicht auf ausbeuterische, menschenunwürdige Arbeitsbedingungen. Darauf folgt mit 40 Prozent der Verzicht auf Tierversuche.
Männer hingegen betonen andere Aspekte: Zwar nennen auch sie faire Arbeitsbedingungen am häufigsten als Nachhaltigkeitskriterium (36 Prozent), doch der Anteil liegt deutlich unter dem der Frauen. Stattdessen legen 35 Prozent der Männer bei einer nachhaltigen Geldanlage besonderen Wert auf den Ausbau erneuerbarer Energien bei einer nachhaltigen Geldanlage. Bei den Frauen hat dies nur für jede Vierte (24 Prozent) Priorität.
Interesse an nachhaltigen Finanzprodukten: Männer vorne
Die Umfrage von Verivox zeigt allerdings, dass erstaunlicherweise das allgemeine Interesse an nachhaltigen Finanzprodukten bei Männern höher ist als bei Frauen: Während sich 73 Prozent der Männer für nachhaltige Geldanlagen interessieren, sind es bei den Frauen 64 Prozent. Gut ein Drittel der Frauen (36 Prozent) geben an sich gar nicht für nachhaltige Finanzprodukte zu interessieren. Bei den Männern sind es 27 Prozent.
Grundsätzlich haben Frauen ein Interesse an nachhaltigen Finanzprodukten. Allerdings sehen wir, dass immer noch mehr Männer Finanz- und Versicherungsprodukte abschließen, sagt Sandra Vollmer. Während die Hälfte der Männer angibt, die Hauptverantwortung für die Finanzen im Haushalt zu tragen, sind es bei den Frauen nur 37 Prozent.
Kommentare
Leser X
22.10.2024, 14.14 Uhr
Evolution ist halt ein langwieriger Prozess...
... und Männer waren in der Urzeit immer für das Jagen zuständig. Das wirkt nach und daher wird es wohl noch lange so sein, dass Frauen einfach friedfertiger sind...
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diskobolos
22.10.2024, 16.22 Uhr
Die Frage ist doch,
ob durch den Kauf oder Verkauf einer Aktie durch einen Anleger oder Fonds irgendetwas an der Produktion von Waffen geändert wird. Und die Antwort ist ein klares NEIN. Die Aktie wechselt nur den Besitzer. Würde man dem Käufer ethisch falsches Verhalten vorwerfen, müsste man den Verkäufer ja loben. Beides wäre falsch. Nicht alle verstehen werden das verstehen . . .
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Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
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