Sie scheuen keine Bühne, die Barbarossa Pipes & Drums aus Sangerhausen. Ob bei André Rieu vor 10.000 Anhängern in Berlin oder vor 45 begeisterten Besuchern des Brühltal-Straßenfestes in der Kreisstadt: Die ambitionierten Schottenmusiker sind immer für eine Überraschung gut - am Sonnabend spielten sie unter der Leitung von Bandchef Karsten Reichelt in kleiner Besetzung im Brühltal ein temperamentvolles Programm...

Bereits zum zehnten Mal organisierten hier Anwohner und Freunde ein Fest, bei dem es zum Teil hoch herging. Die diesjährigen Organisatoren Klaus-Dieter Staub und Uwe Richter ließen, passend zu den Spielen in Tokio, den olympischen Gedanken hochleben. Vier olympiaverdächtige Wettbewerbe gab es in Sangerhausen: Darts, Klopapierzielwurf, Gummistiefelweitwurf und Nagelversenken unter erschwerten Bedingungen. Die Sieger erhielten Urkunden und Preise.

Mitorganisator Steffen Töppsch und Tonmeister Frank Klessaschek waren Garanten für reichlich gute Laune. Bei den Brühltalern und ihren teilweise von weither – unter anderem aus Brasilien, Holland, Sachsen und Thüringen – angereisten Gästen kam auch die ausgezeichnete Versorgung bestens an. Grillmeister Wolfgang Brade und sein Schwiegersohn Mike Schalk-Brade mehrerer Teilnehmerinnen machten das Fest zu einem kulinarischen Ereignis. Hervorragend kamen die speziellen Salat- und Süßspeisenkreationen der Hasentor- und Brühltalfrauen an, und wie immer seit dem ersten Straßenfest am Fuße der Hexentreppe sorgte Thomas Arndt für gut gekühltes Fassbier.

Ebenso von Anfang an dabei ist Andreas Sommer in seiner Funktion als Mitorganisator und Zeltbaumeister. Er stellte stets kostenlos sein Großzelt zur Verfügung; nach zehn Jahren Nutzung hinterließ der Zahn der Zeit am Material jedoch reichlich Spuren. Um auch die nächsten zehn Straßenfeste wettergeschützt und sorgenfrei durchführen zu können, machte ein Brühltaler Dudelsackspieler einen weitsichtigen Vorschlag: Anschaffung eines Großzeltes für eine künftige gemeinsame Nutzung durch die „Barbarossas“ und die Brühltaler. Nicht zuletzt dank einer geschickten und witzigen Moderation durch Uwe Richter kamen innerhalb kurzer Zeit Spendenzusagen für mehr als 400 Euro zustande. Bewegt bedankte sich die bewährte Moderatorin der zehnköpfigen Band, Petra „Elke“ Reichelt.

Das nächste Brühltalfest soll es – im dann vielleicht schon neuen Festzelt – im kommenden Jahr geben. Und vielleicht überraschen dann erneut die „Barbarossas“ mit einem Auftritt.
Jochen Miche