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Di, 09:26 Uhr
27.04.2021
Vera Lengsfelds offener Brief an Jan Josef Liefers

"Willkommen in der rechten Ecke"

Nachdem am Wochenende ein tsunamiartiger shitstorm über den Schauspielern hereinbrach, die in kurzen Videos ironisch Kritik an den Corona-Maßnahmen der Bundesregierung äußerten, geriet vor allem Jan Josef Liefers ins Blickfeld der Empörten. Jetzt hat ihm die Sondershäuser Bürgerrechtlerin Vera Längsfeld geschrieben...

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Lieber Jan Josef Liefers,

man muss Ihnen und ihren Kollegen doppelt dankbar sein. Einmal für die tolle Aktion, mit der Sie sich kritisch zur Politik dieser Regierung zu Wort gemeldet haben. Zweitens dafür, dass Ihre Aktion für alle sichtbar gemacht hat, wie weit die geistige Verwahrlosung derjenigen, die sich zu den Eliten und Meinungsmachern dieses Landes zählen, bereits gediehen ist. Man muss nur ihre Kommentare lesen, um sich keine Illusionen mehr zu machen, wie es um die Meinungsfreiheit bestellt ist. Ja, jeder kann seine Meinung sagen, aber er muss dafür in Kauf nehmen, mit Hass und Hetze überzogen und in die rechte Ecke gestellt zu werden.

Das hat Sie erschreckt, das ist normal, das ging uns allen so, als uns dieses Schicksal erstmals ereilte. Sie haben sich umgehend distanziert und aufgezählt, wem sie alles nicht nahe stehen: Querdenken, Aluhüten, AFD und tutti quanti. Das wird Ihnen nicht helfen, denn es geht nicht darum, was Sie denken und fühlen, sondern nur darum, dass Sie mit aller Härte bestraft werden müssen für das Sakrileg, diese Regierung kritisiert zu haben.

Willkommen in der rechten Ecke! Schauen Sie sich um, sie sind in guter Gesellschaft. Ein paar Kostproben?

Da ist ihr Schauspieler-Kollege Uwe Steimle, langjähriger PDS-Unterstützer, Freund von Gregor Gysi und Friedrich Schorlemmer, der meinte, die Fehler der Regierung mit den Mitteln der Satire aufspießen zu dürfen. Er hatte die Herzen und Lacher der Zuschauer auf seiner Seite, aber die Intendantin des MDR war not amused und so verlor Steimle nicht nur seine Sendung, sondern wurde aus der Gemeinschaft der Toleranten und Weltoffenen ausgestoßen und zum Schmuddelkind erklärt.

Katharina Witt, einst enthusiastisch als „das schönste Gesicht des Sozialismus“ gefeiert, die mit ihrer „Carmen“ die ganze Welt bezauberte, muss sich, nachdem sie sich in einem Post wegen der aktuellen politischen Lage an die DDR erinnert fühlte, gefallen lassen, dass man ihr „Privilegien“ vorhält, die sie in der DDR gehabt hätte. Als wären die nicht allein ihren überragenden Leistungen zu verdanken gewesen.

Nena, deren Lied von den 99 Luftballons eine ganze Generation von Jugendlichen in der DDR begeisterte. In der Klasse meines Sohnes Philipp an der Berliner Ossietzky-Schule schrieben die Schüler eifrig, während vorn ein NVA-Offizier für den Dienst in der Nationalen Volksarmee warb. Der Mann war begeistert, aber die Schüler hatten den Text von 99 Luftballons abgeschrieben, der durch die Bankreihen gereicht wurde. Heute wird Nena zu den rechten Schmuddelkindern gezählt, weil sie die Regierung kritisiert.

Sahra Wagenknecht, einst Mitglied der Kommunistischen Plattform, heute für Viele eine seltene Stimme der Vernunft in der Politik, die kürzlich auf das merkwürdige Verschwinden von 6000 Intensivbetten aus der Statistik hingewiesen hat und damit das Argument der Politik, man müsste die Zwangsmaßnahmen für die ganze Bevölkerung verhängen um eine Intensivbettenkrise zu verhindern, als heuchlerisch entlarvte, wird ebenfalls in die rechte Ecke gestellt.

Da steht sie neben Julian Reichel, Chefredakteur der „Bild“, bekannt geworden durch seine Refugee-Welcome-Kampagne von 2016, inzwischen Merkel-Kritiker, der nun als Sexist endlich seine rechte „Fresse“ halten soll.

Oder Hans-Georg Maaßen, der sich weigerte, die Kanzlerin-Behauptung, in Chemnitz hätte es 2018 am Rande eines Trauermarsches für einen ermordeten Deutsch-Kubaner „Hertzjagden“ auf Ausländer gegeben zu stützen, weil er, wie MP Michael Kretschmer, die Sächsische Staatsanwaltschaft und örtliche Journalisten an der Wahrheit festhielt, dass es diese Hetzjagden nicht gegeben hat. Das hat ihn nicht nur sein Amt gekostet, sondern er wurde regelrecht zu rechten Gottseibeiuns stilisiert.

Ein Argument gegen ihre Aktion war, dass HGM sie begrüßt hätte. Eine ganze Stadt wurde damals durch die Kanzlerin vor den Augen der Weltöffentlichkeit als braunes Nest stigmatisiert. Sie hat sich dafür nie entschuldigt. Im Gegenteil. Bis heute wird von ihren willigen Helfern die Hetzjagd-Legende aufrecht erhalten, die auf einem von der Antifa Zeckenbiss gestohlenen und manipulierten Videoschnipsel beruht.

Chemnitz ist übrigens ein gutes Beispiel dafür, wie man die rechte Stigmatisierung abschüttelt. In der Stadt wurden immer wieder erfolgreich die staatlichen Zwangsmaßnahmen gegen den Kulturbetrieb umgangen, z.B. indem man eine Ballettgruppe, die in Wohngemeinschaft lebt, zu einem Hausstand erklärte und auftreten lassen konnte.

Mit vielen kreativen Ideen und einer wirklich eindrucksvollen Unterstützung der Stadtbürgerschaft ist es Chemnitz gelungen, sich gegen Nürnberg als künftige Kulturhauptstadt Europas durchzusetzen. Erstaunlich, was die rechte Ecke so hervorbringt.

Schriftsteller gibt es hier reichlich. Monika Maron, die mit „Flugasche“ in den 70er Jahren die Umweltsünden der DDR entlarvt, Uwe Tellkamp, der mit dem „Turm“ ein international beachtetes und verfilmtes Panorama des Arbeiter-und Bauernstaates geliefert hat. Cora Stephan, die Bestseller-Autorin und Qualitätsjournalistin.

Apropos Journalisten: Henryk Broder, der einstmals vielgeliebte Autor der Spiegel-Leser und des Establishments jetzt bei der Welt und Gesicht der Achse des Guten. Dirk Maxeiner, ehemals Chefredakteur von Natur, heute in dieser Funktion bei der Achse des Guten, Roland Tichy, ehemaliger Chefredakteur der Wirtschaftswoche, heute Chef von Tichys Einblick. Last not least Boris Reitschuster, der Shooting-Star der alternativen Medien, ehemals Moskau-Korrespondent für verschiedene Blätter, der als Putin-Kritiker Todesdrohungen erhielt und heute mit seinen Fragen an die Regierung in der Bundespressekonferenz längst vergessene journalistische Standards wiederbelebt.

Natürlich finden Sie hier auch ein paar Bürgerrechtler der DDR. Angelika Barbe, Michael Beleites, und viele andere. Auch mich, weil ich, wie 1988 auf der Liebknecht-Luxemburg-Demonstration, immer noch der Meinung bin, dass jeder seine Meinung frei und öffentlich äußern können muss. Und zwar jeder, ohne Sanktionen wie Schmähungen, Hetze, Berufsverbot fürchten zu müssen. Weil ich mich für einen demokratischen Umgang mit der AFD ausgesprochen habe, die es ohne das Politikversagen der Merkel-Jahre nicht geben würde, werde ich jetzt von allen, die mir ans Leder wollen, als AFD-nah abgestempelt. Belege gibt es dafür keine, aber gegen die Meinungen von Journalisten ist kein Kraut gewachsen. Nur werden sie dann bei Wikipedia als „Beweise“ präsentiert.

Da nützt auch der Fakt nichts, dass ich meine deutliche Kritik an Björn Höcke vor der letzten Landtagswahl in Thüringen hunderttausendfach gestreut habe. Weil ich in der gleichen Zeitung aber die unwissenschaftlichen Methoden des „Experten“ Matthias Quent in seinem Buch „Deutschland rechts außen“ entlarvt habe, wurde ich zur AFD-Unterstützerin erklärt. So läuft das heute im besten Deutschland, das wir je hatten. Früher war ich immerhin Agentin des Imperialismus, was für ein Abstieg!

Beteuerungen, was man wirklich denkt und will, nutzen nach meiner Erfahrung nichts. Ich nehme die rechte Ecke an und fühle mich in der Gesellschaft der Genannten und der vielen, die ich nicht nennen konnte, wohl, so wie ich mich früher in der Unabhängigen Friedens- und Umweltbewegung gut gefühlt habe, obwohl wir als Feinde stigmatisiert wurden.

Übrigens nahm die Friedliche Revolution erheblich Fahrt auf, als die Künstler begannen, die Resolution des Neuen Forums vor ihren Auftritten zu verlesen. Vielleicht haben auch Sie das damals getan. Mit der DDR war es dann bald vorbei.

Ich hoffe auf einen ähnlichen Effekt durch Ihre Aktion. Nur geht es diesmal nicht darum, ein Regime zu Fall zu bringen, sondern Demokratie und Rechtsstaat wieder zu beleben.

Bleiben Sie uns als Verbündeter in diesem Ziel erhalten!
Vera Lengsfeld
Autor: red

Kommentare
Einheimischer
27.04.2021, 10.27 Uhr
Treffend formuliert!
Bei der Prominenz und der gesellschaftlichen Klasse, die mittlerweile in die rechte Ecke getrieben wurde (siehe Aufzählung), kann man im besten Deutschland, das es jemals gab, mittlerweile gut und gerne dort stehen. Unter den normal gebliebenen fühle ich mich persönlich sehr wohl und stehe gern dort mit ihnen zusammen! Die, die noch außerhalb stehen, sind die Gefährlichen, sind die Spalter, sind die Totengräber unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens. Es sind die, die den Rattenfängern ins Netz gegangen sind. Ich will nur eins: Deutschland. Aber normal.
Ein Dank an die Künstler und an die Medienvertreter, die für eine aufgeklärte und objektive Berichterstattung stehen.
grobschmied56
27.04.2021, 10.37 Uhr
Rechts zu sein...
...bedarf es wenig. Noch nie war es in der besten Demokratur, die wir je hatten so einfach, als Rechter, Rechts-Extremer, Faschist, Nazi abgestempelt zu werden.
Es genügt schon, über Frau Merkels Geschwurbele den Kopf zu schütteln, oder Zweifel am 'Wir schaffen das!' zu äußern, weil sich Schreckschuß-Pistoleros anscheinend doch nicht so gut 'integrieren' lassen. Schwupp - schon hat man den Trichinen - Stempel weg!

Wer dann auch noch bei Frau Baerbocks rhetorischem Meisterwerk in schallendes Gelächter ausbricht, statt wie unsere grün durchgeistigten Schreiberlinge in andächtige Verzückung zu geraten, der hat es sich endgültig mit den tonangebenden Demokratie-Durchsetzungs-Aktivisten versaut und kann den Rest seiner Tage in der 'Rechten Ecke' schmoren, wie einst die armen Seelen im Fegefeuer und auf dem Index librorum prohibitorum.

Vom Vatikan zuletzt im Jahre 1948 herausgegeben, ist die Weiterführung diese Werkes in der 'Bunten Republik Futschland' nur noch eine Frage der Zeit. Wir sind auf einem guten Weg - Zurück zur Inquisition.
blondchen
27.04.2021, 10.44 Uhr
Klasse Vera
Dem gibt es nichts hinzuzufügen. Bleibt nur die Frage wann der letzte Träumer aufwacht.
Landarbeiter
27.04.2021, 10.58 Uhr
Euer Problem ist,
dass Jan Josef Liefers deutlich zum Ausdruck brachte, nicht mit euch gemeinsam in der rechten Ecke stehen zu wollen. Da helfen zur "Vereinnahmung " auch keine offen Briefe oder die Wahrheit leugnende Kommentare!
Marino50
27.04.2021, 11.12 Uhr
Artikel
Frau Lengsfeld, ein guter Artikel.
Sie sprechen mir aus der Seele. Ich habe die Wende miterlebt und kenne nur zu gut die Jahre vorher. In vielen Dingen ähnelt alles heute oder es ist sogar noch schlimmer. Die Polizei knüppelt zwischen die Massen und in den Massen (Demonstranten) befinden sich Informanten, die die Aufgabe haben, "die Stimmung anzuheizen", damit es zu Krawallen und Ausschreitungen kommt. Es erinnert alles sehr an bekannte alte Zeiten. Und wenn der gute Bürger gesagt bekommt, alle müssen jetzt ein Clowns-Kostüm anziehen, macht er das auch.
Ich mag die Satire von Uwe Steimle und ich mag auch JJ Liefers, übrigens auch die Musik.
Kitty Kat
27.04.2021, 11.24 Uhr
Wurscht mit der rechten Ecke
Als völlig normal gebliebener deutscher Bürger hinterfrage ich auch viele Dinge kritisch, mache mir Gedanken äußere diese auch und ich weiß, dass ich zu hundert Prozent nicht rechts bin. Ich hab nur die rosarote Brille nicht auf, da ich keine besitze. Stellt mich irgend einer dieser überlinientreuen guten Gutmenschen in die rechte Ecke, dann tut er das eben, so what. Ich lass mir von der Bande nicht eine ganz normale Meinungsäußerung verbieten. Und dies sollten die Künstler auch nicht tun. Ironie verstehen setzt eben Intelligenz voraus und da fängt für viele das Problem schon an.
Erpel1311
27.04.2021, 11.57 Uhr
Und was soll das überhaupt
Erst melden sich 50 Schauspieler zu Wort um später alles wieder zurück zu nehmen. Entweder man hat eine Meinung oder nicht. Aber so wie das gemacht wurde, hätte man es lieber bleiben lassen sollen.
Kobold2
27.04.2021, 12.14 Uhr
Schon wieder lustig
Das man auf der einen Seite nicht müde wird, die Vergangenheit von Merkel immer wieder auszugraben, aber hier mit keiner Sibe erwähnt, das Frau Lengsfeld ihte einstigen Ideale gegen eine lukrativere CDU Mitgliedschaft getauscht hat. Für mich hat sie dabei an Glaubwürdigkeit verloren.
Engenius
27.04.2021, 13.08 Uhr
Jan Josef Liefers gehört in keine rechte Ecke...
...aber ganz im Gegenteil zu denen, die ihn darin willkommen heißen möchten!
Herr Liefers hat sich klar von Nazis und Querdenkern distanziert, was mir von der Autorin des vorliegenden offenen Briefes nicht bekannt ist. Ob Satire und Sarkasmus als künstlerisches Mittel in der Hochphase einer Pandemie angebracht und glücklich sind, ist fragwürdig, aber nicht ausreichend für eine solche Einordnung. Allerdings wird der Beifall von Gauland, Höcke und Weidel, die Unterstützung von Oberquerdenker Ballweg und vom gefeuerten Verfassungsschützer Maaßen für diesen Beitrag auch Herrn Liefers nachdenklich machen, wessen Gedankengut man transportiert hat bzw. wer eigentlich im Hintergrund die ganze Aktion der über 50 Schauspieler vorbereitet, finanziert und veröffentlicht hat.
Kritiker2010
27.04.2021, 13.56 Uhr
Mit der rechten Ecke ist es, wie mit der Hölle
Man entscheidet nicht selbst, ob man dort hingehört. Das legt jemand anders fest.

Hoffentlich komme ich auch da hin. Denn weder im Himmel, noch in der linken Ecke kennen ich jemanden. Außerdem ist die rechte Ecke inzwischen recht groß und vielfältig eingerichtet.

Ich bringe noch ein paar Farben mit, dann können wir die rechte Ecke bunt anmalen - Braun und Blau sind zwar vorgeschrieben, reichen aber schon lange nicht mehr, um alle dort glücklich zu machen!
temp99707
27.04.2021, 14.14 Uhr
Unglaubwürdig
Sehr geehrte Frau Lengsfeld,

es gab Zeiten da habe ich vor ihnen den Hut gezogen und war beeindruckt von dem was sie zu sagen hatten. Das ist aber 30 Jahre her. Inzwischen habe ich begriffen, dass sie das was sie sagen nicht deshalb sagen weil sie ein Ziel oder eine Passion vor Augen haben. Ihre Passion war immer nur der Kampf um des Kampfes Willen. Anders lässt sich ihr Ritt durch die gesamte Parteienlandschaft von ganz Links nach ganz Rechts nicht erklären.
Sollte irgendwann mal die AfD Wahlen gewinnen und Verantwortung haben, werden sie weiter wandern. Wohin? Vielleicht schließt sich ja dann der Kreis. Einige andere Beispiele ihrer Aufzählung kann man sicherlich genauso einordnen ohne dass es eine bestimmte Ecke sein muss.
Sie zitieren den erlauchten Kreis der besser gestellten Künstler. Klar dürfen die eine Meinung haben und sie auch sagen. Allerdings macht auch da der Ton die Musik, und was J.J.Liefers da abgeliefert hat zeugt weder von Intelligenz noch von Gespür für Satire noch von handwerklichem Können. Das ist einfach nur zum Fremdschämen. Genauso wie beim tütenpustended Tatortkommissar.
Im Übrigen verdanken einige dieser Schauspieler ihr Vermögen, ihre Bekanntheit und ihren Status in der Gesellschaft dem öffentlich rechtlichen Rundfunk. Und in die Hand die einen Füttert beißt man nicht. Sicher kann jeder gegen Siemens, Aldi oder jede andere Firma wettern und seine Meinung äußern. Eine Firma die aber von einem ihrer Angestellten pauschal in den Dreck gezogen wird, wird sich das auch nicht bieten lassen und eine Kündigung wegen zerrüttetem Vertrauensverhältnis aussprechen. Im Unterschied zur DDR bedeutet das aber nicht gleich komplettes Berufsverbot, man muss sich seine Brötchen dann halt mit was anderem verdienen, es gibt ja auch privates Fernsehen.
Ich hadere auch mit vielem im Programm der ÖR und finde Teile des „Erziehungsprogramms“ auch alles andere als gut. Warum sind sich die da die genannten Schauspieler nicht zu Schade und lehnen mal eine Rolle ab? Auch da geht’s am Ende nur um Erfolg und Geld. Und genau dieser Zwiespalt, auf der einen Seite die tollsten moralisch geprägten Rollen zu spielen und dann so eine stümperhafte Satire passen einfach nicht zusammen.
temp99707
27.04.2021, 14.16 Uhr
Unglaugwürdig Teil 2
Ich zitiere sie Frau Lengsfeld: "Ja, jeder kann seine Meinung sagen, aber er muss dafür in Kauf nehmen, mit Hass und Hetze überzogen und in die rechte Ecke gestellt zu werden.".
Hier verkennen sie das Problem oder wollen es in eine Ihnen genehme Ecke stellen. Das Problem ist die generelle Verrohung in der Gesellschaft auf allen Seiten. Und wenn jemand eine Meinung vertritt die der rechten Ecke nicht passt, dann werden auch schon mal Morde begangen wie bei Walter Lübke. Und sie dürften auch sicher den Unterschied kennen ob man jemanden in die rechte Ecke stellt oder ihn dafür kritisiert billigend in Kauf zu nehmen, dass er von der rechten Ecke vereinnahmt wird. Es passt aber besser in ihr Weltbild diesen Unterschied nicht wahr zu nehmen.
Und wenn Sie auch noch Nena ins Feld führen wird es lächerlich. Glaubt den jemand ernsthaft Lieder wie „99 Luftballons“ oder „Ein bisschen Frieden“ von Nikole wurden erfunden um die Welt zu verändern oder eine politische Botschaft zu transportieren? Das ist Kommerz pur, da ging es immer nur um Erfolg und Geld. Und von jemanden der im vermutlich halb besoffenen Zustand die Leute vor der Bühne anpöpelt weil sie auf ihren Decken in 100m Abstand nicht laut genug grölen kann jeder denken was er will.

In dem Sinne, kämpfen Sie sich weiter durch die Parteien und Meinungslandschaften.
Kritiker2010
27.04.2021, 15.07 Uhr
Relativierung hilft immer
Das mag naiv sein, aber ich vermute, dass die ehemals gut 50 Künstler in Ihren Videos genau das formuliert haben, was sie sagen wollten und es nicht notwendig ist, diese Aussagen von anderen uminterpretieren oder relativieren zu lassen.

Zitat aus obigem Kommentar:
[...] Glaubt den jemand ernsthaft Lieder wie „99 Luftballons“ oder „Ein bisschen Frieden“ von Nikole wurden erfunden um die Welt zu verändern oder eine politische Botschaft zu transportieren? Das ist Kommerz pur [...]

Dazu sage ich nur:
Glaubt denn jemand im Ernst, Solarzellen und Windkraftanlagen werden gebaut, um die Umwelt zu retten? Ist doch alles nur Kommerz und dient den Anlagebetreibern.
Glaubt jemand bei der Aufnahme von Flüchtlingen geht es um eine humanitäre Geste?
Ist alles nur Kommerz und dient der Konsumgüterindustrie.

Alles ist so schrecklich relativ. Nichts ist echt. Niemand ist ehrlich, außer der Bundesregierung!
temp99707
27.04.2021, 16.08 Uhr
Relativierung des Relativen
Ich weiß zwar nicht was Windräder mit der Aussage von VL über Nena zu tun hat aber meinetwegen. Windräder werden gebaut und betrieben weil es sich kommerziell lohnt. Warum auch nicht, wir leben in einer sozialen Marktwirtschaft und die Betriebe die die Anlagen bauen behaupten auch nicht es aus Klimagründen zu tun. Das eine ist die Wirtschaft und das andere die Politik. Die Politik steuert das ganze mit Subventionen in eine bestimmte Richtung und das hat erst mal mit dem politischem Willen zu tun und nicht mit Kommerz. Ob das die richtige Richtung ist liegt wie immer im Auge des Betrachters.
Und dass Merkel den ersten Flüchtlingssturm aus Ungarn aus humanitären Gründen aufgenommen hat steht wohl außer Zweifel. Das ist wieder die politische Seite. Auf der anderen verdienen sich damit jetzt auch eine Menge Firmen jeder Gesinnung und politischen Einstellung Geld in die Tasche.
[...]Alles ist so schrecklich relativ. Nichts ist echt. Niemand ist ehrlich, außer der Bundesregierung![...]
Doch, du bist auch ehrlich mit dem Eingeständnis zwischen relativ, echt und ehrlich nicht unterscheiden zu können.
Sonnenschein2014
27.04.2021, 16.44 Uhr
Lengsfeld spaltet!
Frau Lengsfeld kann auch nicht akzeptieren,das in der DDR nicht weniger glücklich gelebt haben als in der heutigen Gesellschaft.
Durch ihre Vergangenheit ist sie noch schlimmer wie die meisten Politiker nach dem Motto Osten alles schlecht und Westen alles gut.
Und grollt gegen jeden der eine andere Meinung zur DDR hat.
Da kann es natürlich nicht sein,das sich jemand heute gegen das System kritisch äußert.
diskobolos
27.04.2021, 17.30 Uhr
Lieber Grobschmied,
..."Noch nie war es in der besten Demokratur, die wir je hatten so einfach, als Rechter, Rechts-Extremer, Faschist, Nazi abgestempelt zu werden.
Es genügt schon, über Frau Merkels Geschwurbele den Kopf zu schütteln ...."
Das behaupten Sie immer wieder ohne den Beweis dafür zu liefern,,,,
Ich wüsste z. B. nicht, wer Sie hier schon mal als rechtsextremen verortet hätte, obwohl Sie sich in A. M. geradezu verbissen haben.
Komischerweise wollen die Rechten (zu denen ich Sie gar nicht rechne) aber nicht als solche bezeichnet werden. M. E. überschätzen die Rechten auch ihre Anzahl. Im persönlichen Umfeld mag es ja sogar eine Mehrheit sein, aber Wahlen zeigen ein anderes Bild
Sonnenschein2014
27.04.2021, 17.55 Uhr
Lengsfeld spaltet!
Frau Lengsfeld kann auch nicht akzeptieren,das in der DDR nicht weniger glücklich gelebt haben als in der heutigen Gesellschaft.
Durch ihre Vergangenheit ist sie noch schlimmer wie die meisten Politiker nach dem Motto Osten alles schlecht und Westen alles gut.
Und grollt gegen jeden der eine andere Meinung zur DDR hat.
Da kann es natürlich nicht sein,das sich jemand heute gegen das System kritisch äußert.
A-H-S
27.04.2021, 18.24 Uhr
Spalter und Hetzer sind immer die Anderen^^
Es erschließt sich mir nicht, warum Frau Lengsfeld sich selbst "in einer Ecke" verortet. Sie kann sich gerne in eine Ecke stellen, mich findet sie dort nicht.

Zum Thema Beifall von der "falschen Seite" sagt Enzensberger:
"Die Angst vor dem 'Beifall von der falschen Seite' ist nicht nur überflüssig. Sie ist ein Charakteristikum totalitären Denkens."

Und Günther Grass:
„Wer sich vor der Furcht vor Beifall von der falschen Seite abhängig macht, beginnt in wichtigen Augenblicken zu schweigen.“

Wer die beiden Zitate verstanden hat, weiß in welch gefährliches Fahrwasser wir uns begeben. Die Schere im Kopf eines jeden Einzelnen gefährdet die Freiheit mehr, als jegliche Zensur von außen.

Man vergibt sich überhaupt nichts, wenn man anerkennt, dass der andere einen richtigen Gedanken hatte. Im Moment ist es aber noch besser: man verneint, dass jemand außerhalb der eigenen Blase einen vernünftigen Gedanken haben könnte und als Steigerung dieses Zustands stigmatisiert man denjenigen, der Beifall aus der jeweils anderen Blase bekommt.

Schöne Neue Welt. Spalter und Hetzer sind immer die Anderen
Peter Lustig
27.04.2021, 20.26 Uhr
tz, tz, tz.. die gute Frau heißt Lengsfeld
"Jetzt hat ihm die Sondershäuser Bürgerrechtlerin Vera Längsfeld .." tz, tz, tz

Die Frau wird noch ganz groß rauskommen in ihrer neuen Partei und dann werdet ihr Ihren Namen richtig schreiben! SED, Bürgerrechtlerin, Grüne, CDU, das war alles Gestern. Vera steht immer auf der richtigen Seite, und zwar da, wo man an sichere Listenposten kommt. Nur so bewegt man etwas. Also freut euch schon mal liebe AfDler, dass ihr bald Verstärkung einer erfahrenen Berufspolitikerin und lupenreinen Demokratin beim Kampf um wichtige Ämter bekommt. Von euch wäre doch nie einer auf die Idee gekommen, dem Liefers einen Brief zu schreiben. Das ist politischer Genius.

Die Frau hat es drauf. Die zeigt es der Merkel
grobschmied56
28.04.2021, 00.38 Uhr
Da ich ganz gern...
... das letzte Wort habe, hier mal noch ein Zitat von Mark Twain:

'Das Problem am Himmelreich besteht darin, daß man dort die gewohnte Gesellschaft vermissen wird.'
:-)
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