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Sa, 11:46 Uhr
28.11.2020
Sprach- und Sprechstörungen bei Jungen häufiger

Immer mehr Kindern fehlen die Worte

Zu den Kernkompetenzen, die Kindern auch in der Schule vermittelt werden, zählt das Erlernen von Sprache und präziser Kommunikation. Laut Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse werden bei immer mehr Kindern und Jugendlichen Sprach- und Sprechstörungen diagnostiziert...

So stieg die Zahl der betroffenen 6- bis 18-Jährigen von 2009 auf 2019 um rund 56 Prozent. Insgesamt sind mehr als sieben Prozent der Heranwachsenden betroffen, bei den 6- bis 10-Jährigen sogar rund 15 Prozent.

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Zu Störungen der Sprachentwicklung zählen Wortschatzdefizite, Schwierigkeiten, bestimmte Laute zu artikulieren oder auch Sätze zu bilden und zu verstehen. Auch immer mehr ältere Kinder und Jugendliche benötigen eine sprachtherapeutische Behandlung. So nahm die Zahl der betroffenen 11- bis 14-Jährigen von 2009 auf 2019 um 117 Prozent zu, die der 15- bis 18-Jährigen sogar um 142 Prozent. Zum Vergleich: Bei den 6- bis 10-Jährigen liegt das Plus bei 47 Prozent. Jungen sind deutlich häufiger betroffen. So zeigt die KKH-Auswertung, dass jeder elfte Junge im schulpflichtigen Alter Schwierigkeiten mit der Sprache oder dem Sprechen hat; bei den Mädchen ist es jedes achtzehnte.

Schadet Homeschooling der Sprachkompetenz?
Die Ursachen für Sprachentwicklungsstörungen bei Heranwachsenden sind unterschiedlich. Eine Hörstörung kann ebenso eine Rolle spielen wie Erbkrankheiten oder auch mangelnde Sprachförderung in der Familie. Zudem können zu viele Stunden vor dem Fernseher, PC und mit dem Smartphone in der Hand die Symptome verstärken. Dasselbe dürfte für das während der Corona-Krise eingeführte Homeschooling gelten, bei dem an die Stelle des direkten kommunikativen Austausches mit Lehrern und Mitschülern die Arbeit daheim allein am PC tritt. Das kann der allgemeinen Sprachkompetenz schaden, die dadurch weniger trainiert wird. Dabei ist sie in unserer Gesellschaft ein zentraler Schlüssel für persönlichen, sozialen und beruflichen Erfolg. Denn der nahezu tägliche Umgang mit digitalen Medien und dem Internet in Schule, Beruf und Freizeit setzt voraus, Sprache als Kommunikationsmittel uneingeschränkt einsetzen zu können.

„Entscheidend für die Entwicklung von Kindern ist es, Sprachauffälligkeiten frühzeitig zu erkennen und darauf einzugehen oder sogar therapeutisch zu behandeln“, sagt Mediziner Dr. Bastian Resch von der KKH. „In einigen Fällen führen Sprachstörungen zu Spott durch andere Kinder. Das kann die Betroffenen zum Stillschweigen bringen und sie auch psychisch stark belasten, was ihrem Selbstwertgefühl schaden und zu Ängsten führen kann.“

Was Eltern tun können
Eltern sind gefordert, wachsam zu sein, ob ihr Kind altersgerecht spricht – auch wenn das für sie nicht leicht einzuschätzen ist. „Achten Sie auf die Entwicklung Ihres Kindes und haben Sie vor allem Geduld, denn die Sprachentwicklung ist ein Prozess, der Zeit benötigt“, rät Dr. Resch. Wenn Sie das Gefühl haben, die Sprachentwicklung ist gestört, wenden Sie sich an Ihren Kinderarzt. In der Regel werden Sprachentwicklungsstörungen im Rahmen der U-Untersuchungen beim Kinderarzt festgestellt, der für Eltern Ansprechpartner Nummer 1 in Fragen zur Entwicklung ihrer Kinder ist.

Noch ein entscheidender Tipp von Bastian Resch: „Fördern Sie die Sprachkompetenz Ihres Kindes in allen Altersstufen kontinuierlich und aktiv. Lächeln Sie Ihr Kind an, wenn es anfängt zu brabbeln oder durch Mimik und Gestik mit Ihnen Kontakt aufnimmt. Dadurch bestärken Sie Ihren Nachwuchs, mit Ihnen zu kommunizieren. Lesen Sie Ihrem Kind viel vor, wenn es noch klein ist. Führen Sie Gespräche mit Ihren Kindern über unterschiedliche Themen und sorgen Sie so für ausreichend Sprachreize.“
Autor: red

Kommentare
Harzfan
28.11.2020, 20.44 Uhr
Sprachstörungungen
Ich möchte mich nicht auslassen über Mütter, die den Kinderwagen schieben mit Ohrstöpseln im Ohr. Ich möchte mich nicht auslassen über irgendwas. Ich möchte mich auslassen, dass jungen Müttern ans Herz gelegt werden muss, mit ihrem Neugeborenen per Mimik zu kommunizieren.
Wie krank und schwach ist das alles?
Mit fassungslosen Grüßen A.Junge
Paulinchen
28.11.2020, 22.35 Uhr
Woran kann es liegen,...
... dass den Kindern so nach und nach, die Worte ausgehen?
Es liegt zum Einen daran, daß sie die Eltern der heutigen jungen Väter und Mütter schon keine Zeit genommen haben, ihren Kindern etwas vorzulesen. Und die derzeitigen jungen Eltern, haben in der Schule, im Fach Literatur, nicht mehr viel lesen dürfen. Denn mir wurde von einer Lehrerin mal gesagt, als ich nach der Lesenote fragte, diese Note gibt es nicht mehr. Sie diskriminiert die Kinder mit Migrations Hintergrund.
Nun haben wir den Salat. Mit dem Geschichtsunterricht sieht es demnächst sicher ähnlich aus. Denn da wird zu viel Zeit für die die Zeit vor der Jahrtausendwende verschwendet. Wer auf die Weiterbildung der Kinder über das Internet hofft, der ist auf dem Holzweg. Zumindest bei einer Vielzahl der Kinder. Wenn sich in Sachen Bildung nicht bald etwas grundlegendes ändert, müssen wir uns nicht über Ärztemangel, Facharbeitermangel beklagen. Nur woher kommt in Zukunft das Geld für Hartz IV?
ottilie
28.11.2020, 23.03 Uhr
Immer mehr Kindern fehlen die Worte
Selbstverständlich können Sprachstörungen durch eine Krankheit hervorgerufen werden, sei es durch schlechtes Hören oder dergleichen. Meine Enkelin konnte erst auch nicht sprechen, mit 4 Jahren dann endlich 2 Worte. Wir sind zu sehr vielen Ärzten gegangen, doch keiner von ihnen fand die Ursache dafür. 358 Stunden Logopädie hat sie absolviert, sie ging mit uns gern dort hin. Es wurde viel für sie getan. Wir sorgten immer dafür, dass sie sich dafür nicht schämen mußte, wir übten kleine Einkäufe mit ihr, gaben natürlich Zettel mit für den Fall, dass sie es doch nicht zum Ausdruck, ( sprechen), bringen konnte. Durch Gesten machte sie uns alles vor, dass wir sie verstehen sollten. Im Kindergarten machte sie das auch so. Dann kam das Sprechen langsam immer besser. Heute geht sie schon ein paar Jahre ins Gymnasium, hat es aber oftmals schwer , einen Vortrag zu halten. Und dabei gibt sie sich viel Mühe. Ich möchte damit sagen, dass hier schon Eltern und Großeltern sehr gefragt sind, es auch für diese viel Kraft und Ausdauer kostet. Ich muß dem Harzfan Recht geben, denn ich verstehe auch nicht, wenn Muttis vom Kindergarten kommen, Kinder an der einen Hand hinter sich herziehen, die ihnen etwas vom Tag erzählen möchten, sie aber mit dem Handy beschäftigt sind. Neulich sah ich eine Mutti, an der einen Hand den Babywagen, in der anderen das Handy vorm Gesicht. Sie hatte fast verpasst, dass der Gehweg zu Ende war. Aber es liegt wohl auch daran, daß alle Kinder heute mehr mit dem Handy und anderen Geräten beschäftigt sind und gar nicht so angesprochen werden möchten. Es fehlt allen das Sprechen mit Personen. Oft sind die Geräte vom Vorteil, aber sehr oft zum Nachteil. Früher wurde mehr gesprochen und man hat auch mehr Bücher gelesen. Oft aber haben aber auch Eltern keine Lust, haben selbst so viele Hobbys und lassen vieles laufen.
geloescht.20230206
29.11.2020, 06.33 Uhr
Stille
Im Raum, wo doch jeder auf's Habdy schaut
Sprache kommt vom Sprechen. Und die Hersteller und Vertreiber von Mobilfunknetzen und Telefon sind Sprachlos Reich geworden Nicht mehr rückgängig zu machen.
geloescht.20230206
29.11.2020, 06.33 Uhr
Stille
Im Raum, wo doch jeder auf's Habdy schaut
Sprache kommt vom Sprechen. Und die Hersteller und Vertreiber von Mobilfunknetzen und Telefon sind Sprachlos Reich geworden Nicht mehr rückgängig zu machen.
N. Baxter
29.11.2020, 09.17 Uhr
Spiegelbild der Gesellschaft
einfach mal im Wartebereich von Kinderärzten die Eltern beobachten und dann kategorisieren...

Leider gibt es aber scheinbar gefühlt mehr genetisch und/oder umweltbedingte Einflüsse...?
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