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Sa, 16:00 Uhr
17.10.2020
Lichtblick

Reformationstag

Von Berthold Brecht gibt es eine Anekdote. Herr K. trifft einen alten Bekannten nach vielen Jahren wieder. „Du hast Dich gar nicht verändert“, sagt der nach einer Weile zu ihm. Herr K. erbleichte. Können Menschen sich ändern? Der erbleichte Herr K. hoffte das so sehr...


Und ich finde den Gedanken auch charmant. Wenn „aus Menschen Leute werden“, dann beeindruckt mich so etwas. Kirche sei immer zu reformieren, sagte Reformator Martin Luther einst.

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Der Reformationstag fällt in diesem Jahr in stürmische Zeiten. An der gewohnt sicheren festen Burg Kirche wird kräftig gerüttelt. Ostern ohne Gottesdienste, Weihnachten dies Jahr vielleicht einmal anders, das sind schon starke Stücke.

Die altehrwürdige Kirche mit ihren Traditionen weiß manchmal nicht, wie ihr geschieht. Andererseits macht Not erfinderisch. Ich denke und hoffe, dass auch dies seine Wirkung hat, was wir uns ausdenken. Ich denke an die verkürzten Gottesdienste mit Predigten, die es auf den Punkt bringen. Mancher Mitarbeiter ist jetzt Zaunkönig und führt Gespräche am Gartenzaun. Mal sehen, was wir davon behalten, wenn sich alles einmal normalisiert. Normalisiert hat sich andererseits das Miteinander der Christen.

Erinnern Sie sich? Am 31.Oktober vor gut 500 Jahren verfassste Luther seine Thesen gegen den Ablasshandel. Die Kirche brach brach dadurch auseinander. Evangelische und Katholische Christen haben inzwischen gelernt, gut miteinander zu leben. Der 31.10. -also gut protestan-tischer Feiertag?!

Das Halloweenfest am 31.Oktober ist ironischerweise ein alter katholischer Brauch. Am Vorabend von Allerheiligen-und Allerseelenfest feierten es die Iren (und Briten) seit Jahrhunderten. Im 19.Jahrhundert nahmen die irischen Auswanderer es mit in die Vereinigten Staaten. Es wurde bald überall beliebt und auch gefeiert.

Johannisbrot erbettelten nicht nur irische Kinder mit dem Ruf:“Süßes oder Saures“. Sie versprachen dafür im Gegenzug, für die Seelen der Verstorbenen zu beten. Man gab ihnen dann Brot mit Johannisbeeren.
Ich werde mich sicher freuen, wenn am 31.Oktober Kinder klingeln und Süßes erbettelt. Einen schönen Feiertag wünsche ich Ihnen! Thomas Eichfeld, Heldrungen, Pfarrer
Autor: psg

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