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So, 12:42 Uhr
13.09.2020
Deutscher Familienverband

Kinderbonus ja, aber nicht nur

Die Corona-Pandemie hat die außerordentliche Bedeutung von Familien ins Bewusstsein gerückt. Ohne sie wäre der Lockdown nicht so erfolgreich gewesen. Mit dem Kinderbonus zollt die Bundesregierung der doppelten Belastung von Familien verdienterweise Anerkennung. Die Systemrelevanz von Familien sollte sich noch stärker in der Familienpolitik widerspiegeln, findet der Deutsche Familienverband...

Zu Beginn der Woche startete die Auszahlung des Kinderbonus, 300 Euro gibt es pro Kind. Über das Geld können die Eltern frei verfügen. „Der Kinderbonus ist eine kleine Unterstützung, aber er reicht nicht aus, um die Leistung von Familien angemessen zu würdigen“, sagt Klaus Zeh, Präsident des Deutschen Familienverbandes (DFV). „Familien benötigen finanzielle und politische Maßnahmen, die sie dauerhaft stärken.“

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Schon vor der Corona-Krise waren Familien übermäßigen Belastungen ausgesetzt, ihre Bedeutung für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu wenig anerkannt. „Die vergangenen Monate haben wieder eindrücklich gezeigt, welche außerordentlichen Leistungen Eltern für unsere Gesellschaft erbringen. „Ohne Familie ist kein Staat zu machen. Ohne starke Familien ist keine Krise zu überwinden“, so Zeh.

Der Verbandspräsident fordert, dass dem Kinderbonus weitere Maßnahmen für Familien folgen. Dazu gehört eine familiengerechte Sozialversicherung, die derzeit auf dem Prüfstand des Bundesverfassungsgerichts ist, ein ausreichend hohes Kindergeld von 330 Euro je Kind und Monat sowie Kinderfreibeträge auf Höhe des Grundfreibetrages für Erwachsene.

Investitionen in Betreuung und Bildung notwendig
Krisenbedingte und bundesweite Kitaschließungen haben deutlich gemacht, dass auf die Eltern in der Betreuung auch unter großen Schwierigkeiten Verlass ist. Der DFV mahnt aber dringend an, ein monatliches Betreuungsbudget in Höhe von 800 Euro einzuführen. Damit können Eltern selbst frei entscheiden, wie sie die Betreuung ihres Kindes finanzieren und organisieren, ob zu Hause, in einer Kita oder in der Tagespflege.

Gleichzeitig widerspricht der DFV der Kritik, eine gute Betreuung und frühkindliche Bildung von Kleinkindern könne ausschließlich in Kitas stattfinden. Eine Studie der Bertelsmann Stiftung hat erst kürzlich aufgezeigt, wie flächendeckender Personalmangel die Qualität von Kindertageseinrichtungen beeinträchtigt. Auch in diesem Bereich sind Investitionen zur Verbesserung des Personalschlüssels dringend angeraten. „Mit kleinen Gruppen wären wir in Zukunft besser für ähnliche Situationen gewappnet“, so Zeh. „Unserer Gesellschaft geht es nur gut, wenn es den Familien gut geht. Daher gehören die Belange von Eltern und ihren Kindern in den Mittelpunkt unseres gesellschaftspolitischen Handelns.“

Den Kinderbonus erhalten Familien für jedes Kind, für das ein Anspruch auf Kindergeld besteht. Er wird automatisch mit dem Kindergeld überwiesen. Im September gibt es 200 Euro und im darauffolgenden Monat 100 Euro. Der Kinderbonus wird nicht auf Hartz IV oder andere Sozialleistungen angerechnet, jedoch im Rahmen des steuerlichen Familienleistungsausgleichs berücksichtigt.
Autor: red

Kommentare
DonaldT
13.09.2020, 21.55 Uhr
Kinderbonus ja
Und wer bekommt den alles?
Auch die, die gar nicht von Corona betroffen waren - Flüchtlinge, im Ausland lebende Kinder!
Ungerechtigkeit in großem Maßstab, aber von M+S gewollt!
Fördergelder durch die Hintertür!
ottilie
14.09.2020, 09.22 Uhr
Kinderbonus
Hier stimme ich DonaldT voll und ganz zu.

Viele bekommen einen Bonus oder anderweitige Zuschüsse.
Nur leider hatte man einmal wieder die Rentner vergessen, die ebenfalls zu Hause bleiben mußten, auf vieles Kulturelle zu verzichten hatten, keine Besuche empfangen durften, da sie ja besonders zu dem Personenkreis gehörten, die wohl die Krankheit nicht überlebt hätten.
Auch sie hätten sich über einen Bonus gefreut, sogar schon über eine Zuwendung von 100 Euro, denn die Renten sind ja nicht üppig und viele Rentner können sich kaum etwas leisten.
Aber die Rentner hat man ja nicht so jammern hören.
N. Baxter
14.09.2020, 11.02 Uhr
Bonus für Alle?
warum sollen ALLE einen Bonus wegen Einschränkungen erhalten? Arbeitslose, Rentner, Menschen die ihre Kinder eh nicht in Betreuung geben????
b@st3l76
14.09.2020, 11.40 Uhr
Kinderbonus NUR für Eltern in Arbeit
Warum, diese Frage stellte ich mir täglich als wir den Spagat zwischen Kinderbetreuung, Schichtarbeit, Kurzarbeitergeld und Aufbau von Minusstunden machten, sollen Rentner und Arbeitslose Eltern vom Kinderbonus profitieren? Rentner und Arbeitslose mussten nicht neben Arbeit die Kinderbetreuung abdecken. Ich sehe jetzt schon mehr als die Hälfte der Hartz4 Empfänger, wie sie das Geld in Alkohol und Kippen stecken, ohne das bei den Kindern etwas ankommt.
Diese 300 Euro sind wohl das mindeste, was der Staat den ARBEITENDEN ELTERN schuldet!
Kelly
14.09.2020, 11.53 Uhr
Wie jetzt, Bonus für Rentner?
Der Bonus wird ausgezahlt
für kindergeldberechtigte Kinder.
Da dürfte die Gruppe der Rentner
relativ leer ausgehen.

Egal wie, jedenfalls kommt das Geld
höchstwahrscheinlich auf kurzem Weg
wieder in Umlauf. Und dadurch
wieder dem Handel zugute, also
indirekt der Wirtschaft.
Psychoanalytiker
14.09.2020, 14.50 Uhr
Ich habe nichts gegen die Zahlung eines ...
... Bonus für Kinder. Kinder sind prinzipiell für den Erhalt eines Staates wichtig.

Unser Grundgesetz besagt, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind. Die Realität sieht aber vielfach anders aus. So ist die Rente in Ost und West nach 30 Jahren "Beitritt" noch immer nicht angeglichen und das mögliche Renteneintrittsalter ist abhängig vom Geburtsjahrgang. Später geboren bedeutet länger arbeiten müssen. (Tolle Gleichheit). Das sind nur zwei Beispiele, dass eben nicht ALLE MENSCHEN vor dem Gesetz gleich sind.

Da die Politiker dieses Landes durchaus Unterschiede zulassen, könnte man ja auch mal Unterschiede bei Kindern vornehmen. Ich denke da insbesondere an "Scheinkinder", die hier in Deutschland gemeldet sind, aber in Wirklichkeit in osteuropäischen Staaten dauernd leben (die "Nicht-Lügenpresse" hat mehrfach darüber berichtet). Auch "Gäste ohne "Bleiberecht" sehe ich als solche Ausnahmen an. Ein "europäischer" Rentner, der nie in Österreich einzahlte, bekommt dort auch nicht die üblichen 500 Euro pro Monat, sowie eine 13. und 14. Pension mehr (gegenüber Deutschland) ausgezahlt, nur weil er nach "Innsbruck" zieht.

Vor dem Gesetz sind eben nicht ALLE gleich, und erst wenn dies wirklich so ist (und z.B. die Lebensleistung aller Rentner auch in "gleicher Art und Weise" geehrt wird, bin ich wieder bereit, anders darüber zu denken ...
Herr Taft
14.09.2020, 15.27 Uhr
sehr gut...
der Kinderbonus...im Grunde ein zielgerichtetes Helikoptergeld. Ob es nun den Kindern zugute kommt oder nicht ist es tatsächlich eine Form der Wirtschaftsförderung, damit Arbeitsplatzsicherung und damit Sicherung der Lebensumstände Vieler.

zum Thema Gleichheitsgrundsatz: Dieser sagt nur aus, dass der rechtliche Rahmen für alle gleich ist....und dieses ist ebenso bei der Rente der Fall.

Die Ungleichbehandlung im Osten und Westen ist (meine ich) im Einigungsvertrag geregelt - da kann ich mich jedoch auch irren. Ich finde es 30 Jahre nach der Vereinigung auch inakzeptabel.
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