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Di, 12:37 Uhr
11.08.2020
IHK-Konjunkturbericht

„Ein klein wenig Licht am Ende eines langen Tunnels!“

Die Unternehmen im Landkreis Mansfeld-Südharz bewerten die aktuelle wirtschaftliche Lage zwiegespalten: In der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) zeichnen die Firmen gegenwärtig ein eher dunkles Bild ihrer Geschäftslage...

„Die Corona-Krise hat die Wirtschaft zu Beginn massiv verunsichert“, berichtet IHK-Konjunkturexperte Danny Bieräugel. Jetzt seien die konkreten Schäden sichtbar, aber die Geschäftserwartungen hätten sich ein wenig erholt. „Die Unternehmen sehen ein wenig Licht am Ende des Tunnels. Aber der Weg bis dorthin ist noch lang.“ Die IHK macht eine anhaltend hohe Skepsis der Unternehmen bei mittel- bis langfristigen Investitionen und Beschäftigungsabsichten aus.

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Frank Lehmann, Leiter der IHK-Geschäftsstelle in Sangerhausen verweist indes darauf, wie belastbar die Wirtschaft im Landkreis sei. „Die gute Nachricht ist: Trotz aller bekannten strukturellen Probleme ist bisher eine wirtschaftliche Corona-Katastrophe für die Mehrzahl der heimischen Unternehmen ausgeblieben. Sie wurden getroffen, ja, sind aber nicht gefallen.“ Kurzarbeitergeld und staatliche Zuschüsse hätten so weit geholfen, sagt Lehmann. „Wichtig ist aber jetzt, einen weiteren ‚Lockdown‘ unbedingt zu vermeiden!“

Ähnlich sieht es auch Uwe Görlich, Niederlassungsleiter der Hermann Bach GmbH & Co. KG in Eisleben. „Auch wir haben die Auswirkungen der Eindämmungsmaßnahmen gespürt, sind aber bisher mit verhältnismäßig leichten Blessuren davongekommen“. Niemand wisse derzeit, was der Herbst bringe. „Aber, eine erneute wirtschaftliche Vollbremsung wird wohl weitaus folgenreicher sein, als bisher“, so Görlich. Es gelte nun, ein solches Szenario zu verhindern.

Ausgewählte Ergebnisse nach Branchen:


Das Geschäftsklima in der Industrie war bereits vor der Corona-Krise leicht rückläufig: Strukturelle Probleme durch weltweite Überkapazitäten, Handelskonflikte und Belastungen durch die Energiewende hatten den Abschwung ausgelöst. Die vielfach exportorientierten Unternehmen wurden dann von den pandemiebedingten weltweiten Eindämmungs­maßnahmen besonders hart getroffen. Im aktuellen Quartal sind sowohl die Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen per Saldo unterhalb der Nulllinie. Das heißt: Die Pessimisten sind in der Mehrheit, auch wenn sich die Erwartungen verglichen mit dem Vorquartal verbessert haben.

Das Baugewerbe – bisher in einem soliden Hoch – wurde zwar auch von der Pandemie beeinträchtigt. Vielfach konnten die Firmen aber weiter­arbeiten. Deshalb wirkt sich die Krise nur moderat auf das Geschäftsklima aus. Die Erwartungen der Bauunternehmen sind dennoch weiterhin negativ, die Mehrzahl rechnet mit sinkenden Umsätzen in den nächsten Monaten. Grund dafür dürfte die anhaltende Investitionszurückhaltung in den Kundenbranchen sein.

Die Dienstleistungswirtschaft war sehr früh unmittelbar von der Krise betroffen. Schon im ersten Quartal meldeten die Unternehmen schlechtere Geschäfte. Jetzt hellen sich die Erwartungen etwas auf und die Geschäftslage verdüstert sich nicht weiter. Allerdings nicht überall: Besonders personenbezogene Dienstleistungen haben weiterhin mit Einschränkungen zu kämpfen.

Ein ähnliches Bild gibt es im Handel. Die verordneten Schließungen brachten massive Einschränkungen. Allerdings verbessern sich die zu Jahresbeginn sehr schlechten Geschäftserwartungen wieder. Die Händler rechnen mit eher stabilen Umsätzen in den kommenden Monaten. Die Lockerungen und das konsumstärkende Konjunkturpaket zeigen Wirkung.

Das Geschäftsklima im regionalen Verkehrsgewerbe erholt sich dagegen nicht vom Einbruch des ersten Quartals. Zwar hellen sich die Erwartungen insgesamt gesehen auf, aber die eingetrübte Sicht auf die Geschäftslage lässt keinen Optimismus entstehen. Ein Großteil der Verkehrsunternehmer hat mit rückläufigen Auftragseingängen, Umsätzen und Gewinnen zu kämpfen. Im Bereich des Personenverkehrs herrscht zum Teil sogar noch der Krisenmodus vor.



Autor: nis

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