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Sa, 10:42 Uhr
25.07.2020
ThüringenForst informiert:

Wenn der Rehbock zum Rammbock wird

Ende Juli bis Mitte August ist Blattzeit in Thüringen. Rehböcke treiben dann im Liebesrausch ihre Angebetete vor sich her – ohne Rücksicht auf Umgebung oder Straßenverkehr...

Wildunfall (Foto: ThüringenForst) Wildunfall (Foto: ThüringenForst)


Die Blattzeit, die Paarungszeit des Rehwildes, steht im Freistaat kurz bevor. Dieses an sich erfreuliche Geschehnis in der freien Natur steigert aber nicht nur die Zahl der Rehe im Freistaat, sondern leider auch die Zahl der Wildunfälle. Denn der liebestolle Rehbock treibt die Ricke oft genug kilometerweit vor sich her – ohne Rücksicht auf Umgebung, Straßen oder Straßenverkehr. Besonders fatal: Autofahrer unterschätzen Rehwild als Kollisionsgegner.

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Tatsache ist aber, dass sich das eigentlich geringe Gewicht eines Rehs von etwa 20 Kilogramm überproportional mit dem Fahrzeugtempo zu einem gefährlichen Aufprallgewicht entwickelt. Bei Tempo 70 hat ein Reh ein Aufprallgewicht von 850 Kilogramm – mithin das Gewicht eines ausgewachsenen Ochsen. Damit erklärt sich, warum viele Unfälle mit Rehwild so verheerende Folgen haben. „Autofahrern sei empfohlen, von Ende Juli bis Mitte August von Wald und Feld gesäumte Straßen besonders aufmerksam zu befahren und auf Wildwechsel-Verkehrszeichen zu achten“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand: „Wechselt ein Reh, sollte mit weiteren, nachfolgenden Tieren gerechnet werden“.

Der Förster hat noch weitere Tipps parat: Im Fall der Fälle den Wildunfall umgehend der Polizei melden, zum einen, um verunfallte und verletzt flüchtige Tiere vom Leid zu erlösen, zum anderen, um den Versicherungsschutz aufrecht zu erhalten. Und: Keinesfalls versuchen mit riskanten Fahrmanövern einem Reh auf der Fahrbahn auszuweichen. Der Fahrer gefährdet dabei leider oft genug sein Leben und das anderer Verkehrsteilnehmer. Ein kontrollierter Aufprall ist die geeignetere Reaktion zum Schutz von Menschenleben.
Autor: red

Kommentare
tannhäuser
25.07.2020, 14.11 Uhr
Immer wieder erlebt...
...auch bei Bikern, nachts und in der Dämmerung, dass auf geraden oder kurvigen Strecken, obwohl Schilder vor Wildwechsel warnen, unbedingt beschleunigt, überholt oder gerast wird.



Ist eine Zeitersparnis im niedrigen Minutenbereich wirklich das Leben eines Tieres sowie Personen- oder Totalschaden an Auto oder Motorrad wert?
Micha123
25.07.2020, 15.13 Uhr
Der Rammbock
Und auch ich habe oft erlebt, dass erst ein Reh auf die Straße sprang... man dachte, dass es das war.. aber der Rest der Truppe stand schon im Wald bereit und wechselte dann auch zeitnah die Straßenseite.

Das ist alles kreuzgefährlich und wird sehr oft unterschätzt.

Verkehrszeichen 142-10 zeigt, dass in diesem Gebiet Gefahr von Wildwechsel ist. Ich bin der Meinung, dass man dort auch bei Dunkelheit die Geschwindigkeit (Landstraße) auf 80km/h runterregeln sollte.
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