eic kyf msh nnz uhz tv nt
So, 08:00 Uhr
01.09.2019
Zwei Drittel aus China

Produktpiraterie weiter auf dem Vormarsch

Der deutsche Zoll hat im vergangenen Jahr Waren im Wert von insgesamt 196 Millionen Euro beschlagnahmt. Über ein Drittel davon entfällt auf Produkte des täglichen Gebrauchs, wie Lebensmittel und Getränke, Körperpflegeprodukte, Arzneimittel, Spielzeug und elektrische Haushaltsgeräte. Dabei führt China mit über 66 Prozent aller beschlagnahmten Waren die Negativliste der Ursprungsländer der Nachahmungen an...

„Die Folgen von Produktpiraterie für betroffene Unternehmen sind gravierend und reichen von Umsatzrückgängen über den Verlust von Marktanteilen und der Zerstörung der Glaubwürdigkeit der Marke bis hin zu unberechtigten Produkthaftungsklagen“, erläutert IHK-Hauptgeschäftsführer Professor Gerald Grusser. Vor diesem Hintergrund sei es für Erfinder und Betriebe wichtig, sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen und eine Strategie zu entwickeln, um die zahlreich vorhandenen rechtlichen und technischen Sicherheitsmaßnahmen zu nutzen. Auch kleine und mittelständische Unternehmen sollten über eine Bestandsaufnahme zunächst klarstellen, welche Informationen nicht an Dritte oder gar Konkurrenten gelangen dürfen. Dies kann über schützende IT-Maßnahmen wie Verschlüsselung, Software-Updates oder Zugangskontrollen gelingen. „Hier bietet der IT-Grundschutz des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erste Orientierung“, empfiehlt Grusser.

Anzeige symplr
Selbstverständlich müsse auch die eigene Belegschaft eingebunden, der Markt beobachtet, aktiv gegen Betrugsfälle vorgegangen und eine gute Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden, um die Kunden zu sensibilisieren. Die konkreten Maßnahmen richteten sich nach den jeweiligen Gegebenheiten und könnten je nach Hersteller, Produkt, Vertriebsweg oder Absatzmarkt variieren. Durch die Anmeldung von Patenten, Marken oder Designs sollte ein wirkungsvolles Instrument zur Abwehr von Produktpiraterie geschaffen werden. „Mit 547 Patentanmeldungen im Jahr 2018 durch Thüringer Erfinder bewegt sich der Freistaat bundesweit im Mittelfeld. Hier ist noch Luft nach oben“, sagt der IHK-Chef.

Allein der deutsche Zoll hat im vergangenen Jahr insgesamt über 37.000 Grenzbeschlagnahmen durchgeführt und dabei Waren im Wert von über 196 Millionen Euro sichergestellt. Basis für das Eingreifen der Zollbehörde gegen rechtsverletzende Produkte sind zum einen bestehende Schutzrechte und zum anderen ein vom Rechteinhaber eingereichter Antrag auf Tätigwerden. Die IHK empfiehlt Firmen daher eine enge Zusammenarbeit mit dem Zoll. „Je mehr Informationen dem Zoll zur Verfügung gestellt werden, desto besser kann er für die betroffenen Unternehmen agieren, gezielt Nachahmungen aufspüren und aus dem Verkehr ziehen“, rät Grusser.
Autor: red

Kommentare

Bisher gibt es keine Kommentare.

Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr