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Do, 15:12 Uhr
26.04.2018
Blick in die Fußball-Landeshauptstadt

Turbulenzen noch nicht beendet

Immer mal wieder blickte Hans-Ullrich Klemm auf die Arbeitsweise beim FC Rot Weiß Erfurt. Oftmals wurde er für seine Einschätzungen zur finanziellen Situation in den zurückliegenden Jahren kritisiert, auch in den Kommentaren. Doch der Mann sollte Recht behalten...


Wie es zum Beispiel in der 3. Fußball-Liga als Richtlinie zum Gesamtverhalten für alle Verantwortlichen der Vereine die DFB- Regeln gibt, muss bei Härtefällen auch die Insolvenzordnung strikt eingehalten werden.

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Nun könnte man meinen, dass beim FC RWE alles in bester Ordnung ist, wäre, weil dort seit vielen Jahren als ehrenamtlicher Präsident ein gern von den Amtsgerichten für „kranke“ Firmen angeforderter Insolvenzanwalt namens R. Rombach, bis vor kurzem, dort tätig war.

Doch weit gefehlt! Nach dem Scheitern der von ihm vorsorglich angestrebten Ausgliederung des Vereines in eine GmbH, die ohnehin nur bei einer Schuldenfreiheit möglich gewesen wäre, schienen auch viele der zahlreichen Gesetzmäßigkeiten keine größere Rolle bei ihm und seinem prüfenden Steuerberater gespielt zu haben, sodass der anfängliche rund vier Millionen Euro hohe Schuldenberg zwischenzeitlich bis mindestens auf das Doppelte anwuchs!

Das Hick-Hack um seine Person mit der gerichtlich für 6 (!) Tage erstrittenen Rückkehr nach seiner Abberufung und weiteren folgenden Entlassungen sowie Rücktritten brachten das Fass zum Überlaufen und hatten schon kuriose Inhalte! Erst nach seiner endgültigen Verabschiedung merkte sein Nachfolger, F. Nowag, plötzlich, dass der Verein die bestehenden allgemeinen Zahlungspflichten gar nicht mehr zu den Zeitpunkten der Fälligkeit tilgen kann und beantragte ohne einer direkten Rücksprache mit dem anschließend danach geschlossen zurückgetretenen Aufsichtsrat, die eigentlich längst fällige Insolvenz wegen Zahlungsunfähigkeit, die ursprünglich in Eigenverwaltung ablaufen sollte!

Bleiben eigentlich nur noch die Fragen, wie hoch zum Schluss wirklich die Schulden waren, wie sich die rund 200 (!) Gläubiger entscheiden werden, ob der noch nicht entlastete „alte“ Präsident wegen einer evtl. Insolvenzverschleppung strafrechtlich verfolgt werden kann und warum der zuständige DFB dem schon jahrelang finanziell klammen Club am Steigerwald trotzdem immer wieder die Lizenz aushändigte, welche Liga oder Klasse mit welchem Etat der in allen Ebenen neu zu formierende Verein anstrebt?

Was bleibt, ist ein völlig orientierungsloses Umfeld, das eigentlich außer dem extern eingesetzten Insolvenzanwalt, nicht offiziell geschäftsfähig ist, eine wild aus jung und alt zusammengewürfelte Mannschaft, die jegliche Bereitschaft eines Zusammengehörigkeitsgefühls zuletzt vermissen ließ und die letzten Begegnungen in der gähnend leeren „Riesenschüssel“ absolvieren muss! Fügt man die erreichten letzten sportlichen Ergebnisse hinzu, wäre das Ende der völlig verkorksten Saison eine tatsächliche Erlösung für alle Beteiligten! Allein der ehemalige Stadion - Vermieter, die Arena-GmbH, konnte rechtzeitig gerettet werden, da die fehlenden Einnahmen nunmehr aus öffentlichen Mitteln erfolgten.

Natürlich darf auch nicht vergessen werden, dass durch die vergangene Misswirtschaft in bestimmten Vereinen und den folgenden Insolvenzen sich völlig unschuldige Mannschaften aus der Regionalliga plötzlich in akuter Abstiegsgefahr befinden! Das kann doch nicht Rechtens sein!
Hans-Ullrich Klemm
Autor: red

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