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Mo, 15:20 Uhr
05.03.2018
Sammlung der „Alten Meister“ soll neues Zuhause erhalten

In Hettstedt ist ein Handwerksmuseum angedacht

Auf der jüngst stattgefundenen Mitteldeutschen Handwerksmesse in Leipzig beklagten zahlreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft immer wieder, dass das Handwerk große Schwierigkeiten habe, Nachwuchs zu gewinnen...

Fachleute unter sich (Foto: J. Miche) Fachleute unter sich (Foto: J. Miche) Fachleute unter sich: Der Abgeordnete Jens Diederichs und der Geschäftsführer und Restaurator Rainer Böhme aus Sangerhausen – beide im Grundberuf Tischler – beim Fachsimpeln auf der Handwerksmesse Leipzig.

„Da ist die Idee, ein Handwerksmuseum in Hettstedt aufzubauen, genau der richtige Weg, um jungen Menschen die vielfältigen Möglichkeiten, die das Handwerk bietet, aufzuzeigen.“ Das erklärte der Landtagsabgeordnete Jens Diederichs (CDU-Fraktion, parteilos) bei einem gemeinsamen Messerundgang dem Mitglied des Hettstedter Druckereivereins, Jochen Miche. Diederichs sicherte dem Druckereiverein seine Unterstützung bei der Schaffung eines solchen Museums zu.

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Der Gedanke an ein Handwerksmuseum auf Basis der Sammlung des Eisleber „Clubs der Alten Meister“ war vor zwei Jahren geboren worden, nachdem der Chef der Alten Meister, Friseurmeister Walter Heineck, im PUNKTum-Fernsehen über die Nöte mit der Eisleber Handwerks- und Dokumentensammlung gesprochen hatte. Aufgrund der Platznot drohten viele Exponate im stellenweise feuchten Keller der Kreishandwerkerschaft Schaden zu nehmen.

Auf Empfehlung des PUNKTum-Moderators Willi Horka wandte sich Walter Heineck seinerzeit an den damaligen Vorsitzenden des Hettstedter Druckereivereins, Jochen Miche. Der entwickelte daraufhin die Idee eines Handwerksmuseums, schrieb eine erste Konzeption, machte Finanzierungsvorschläge und organisierte Besuche und Gesprächsrunden in der Kreishandwerkskammer Eisleben. Dies alles fand die Zustimmung der dortigen Geschäftsführerin, Frau Dr. Ziesche, der Alten Meister sowieso, aber auch die eines potentiellen Immobiliengebers in Hettstedt, den die Idee von dem Museum begeisterte.

Zu eng die Raumsituation (Foto: J. Miche) Zu eng die Raumsituation (Foto: J. Miche) Raumeindruck von der Sammlung der Alten Meister in den Kellerräumen der Kreishandwerkerschaft. Die Präsentation und Lagerung waren hier zunehmend problematisch.

Ende 2016, Anfang 2017 wurden schließlich weit mehr als 2000 Exponate aus den unterschiedlichsten Bereichen von der Lebensmittelindustrie bis hin zum Maurer-, Dachdecker-, Tischler-, Schuster-, Schneider-, Klempner-, Elektroinstallateurshandwerk, um nur einige Beispiele zu nennen, durch Mitarbeiter der GSG Helbra nummeriert, digital fotografiert und katalogisiert, einzeln verpackt und dank der Unterstützung des Hettstedter Immobilienunternehmens APS GmbH in die Wipperstadt gebracht und hier eingelagert.

Jens Diederichs: „Ein Handwerksmuseum bietet doch genau das, was jungen Leuten heute fehlt: die Möglichkeit, mal einen Hobel oder ein anderes Werkzeug in die Hand zu nehmen und sich auszuprobieren. Wenn das sogar noch mit den angedachten Mini-Werkstätten klappt – super. Dort können Interessenten ein Gefühl dafür bekommen, was Handwerk überhaupt bedeutet: Mit eigenen Händen etwas zu schaffen. Und sie lernen, dass Handwerk Herausforderung und Freude zugleich sein können.“ Die Idee sei hervorragend, das Konzept schlüssig, sogar ein starker Partner wie die GSG Helbra sitzt mit im Boot. Und ganz abgesehen davon, so Diederichs: „Es wäre das erste Handwerksmuseum in Mansfeld-Südharz.“

Stadtmauer am Franzosenturm (Foto: J. Miche) Stadtmauer am Franzosenturm (Foto: J. Miche) Stadtmauer an der Wipper in Hettstedt mit dem Franzosenturm dahinter. Hier könnte das künftige Handwerksmuseum entstehen. Darüber verständigten sich die Beteiligten bereits Ende 2016. Inzwischen kam wieder Schwung in die Aktivitäten zur Schaffung eines solchen

Einen erneuten Anlauf zur Schaffung des Museums gab es in der vergangenen Woche. Erstmals seit Ende 2016 fanden sich in Hettstedt alle potentiellen Beteiligten – Vertreter der Stadtverwaltung, der Handwerkskammer Eisleben, der Alten Meister, des Druckereivereins, des Immobilienunternehmens und der Sanierungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft Helbra – an einem Tisch zusammen. Die nächsten Schritte sind nun Verträge und Vereinbarungen, bevor ein bereits an das Landesverwaltungsamt gestellter Antrag auf Förderung eines wissenschaftlichen Museumskonzeptes Wirklichkeit werden kann.
Autor: red

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