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Fr, 12:24 Uhr
26.05.2017
Meldungen vom Sport

Kanonendonner und Pulverdampf auf dem „Dickkopf“

Zum dritten Mal gibt es die Europameisterschaft der leichten Feldartillerie in Sondershausen. Hier schon mal erste Informationen zu dem Event, dass Mitte Juni stattfinden wird...

Geschützdonner auf einem Truppenübungsplatz der Bundeswehr ist nicht unbedingt erstaunlich. Wohl aber, wenn der Pulverdampf aus historischen Geschützen aufsteigt und es auf dem Übungsplatz aussieht wie in einer Szene eines Historienfilms, weil die Kanoniere in historischen Uniformen stecken und mit Ladestöcken die Ladungen in die Kanonen rammen, um dann Kugeln auf eine etwa ein mal ein Meter große Scheiben abzufeuern.

Kanonendonner und Pulverdampf auf dem „Dickkopf“ (Foto: Landratsamt Kyffhäuserkreis) Kanonendonner und Pulverdampf auf dem „Dickkopf“ (Foto: Landratsamt Kyffhäuserkreis)

Am 16. und 17. Juni lädt der Verband der Deutschen Schwarzpulverkanoniere (VDSK) zur 3. Europameisterschaft der leichten Feldartillerie nach Sondershausen ein. Die Wettkämpfe beginnen bereits am Donnerstag. Die Schießzeiten sind am Donnerstag von 17:00 bis 20:00 Uhr, am Freitag von 8:00 bis 14:00 Uhr und am Samstag von 8:00 bis 10:40 Uhr und 11:30 bis 13:00 Uhr.

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Daran müssen sich die Kanoniere ganz penibel halten. Nicht, weil sich Anwohner vom Geschützdonner gestört fühlen, sondern weil die Bundeswehr in diesem Zeitraum den Luftraum über Sondershausen sperrt. Die verwendeten Stahl- oder Betonkugeln haben einen Durchmesser von mindestens 51 Millimetern und höchstens 90 Millimetern. 500 Ringe sind möglich. Geschossen wird auf Distanzen von 100 und 200 Meter mit und ohne Visierung.

Dem VDSK, der seit seiner Gründung im Jahr 2006 seinen Sitz auf Burg und Schloss Allstedt hat, gehören aktuell 420 Mitglieder aus allen Bundesländern, aber auch aus der Schweiz, aus Norwegen und England an. Begonnen wurde mit 36 Mitgliedern, nun habe sich der Verband zum größten Kanonenverband Europas entwickelt, der sowohl Brauchtum als auch sportliches Wettkampfschießen pflegt. Der VDSK und der Bundeswehrstandort Sondershausen pflegen seit Jahren eine enge und freundschaftliche Partnerschaft.

Kanonendonner und Pulverdampf auf dem „Dickkopf“ (Foto: Landratsamt Kyffhäuserkreis) Kanonendonner und Pulverdampf auf dem „Dickkopf“ (Foto: Landratsamt Kyffhäuserkreis)

Zur Europameisterschaft sind am 16. und 17. Juni interessierte Gäste herzlich eingeladen. Die feierliche Eröffnung ist für Samstag 11:00 Uhr, geplant. Besucher können auf dem Gelände des Katastrophenschutzes, das sich unmittelbar neben dem Übungsplatz befindet, ein historisches Feldlager erleben. Auch der Europameister im Speed-Grillen wird vor Ort sein und sein Können unter Beweis stellen. An den Wettkampftagen wird es ein buntes Rahmenprogramm mit live Musik geben.
Autor: khh

Kommentare
Bodo Schwarzberg
27.05.2017, 01.17 Uhr
Krieg ist so Schei..., also verharmlosen wir ihn!
Es gibt viele Möglichkeiten, etwas laut Faktenlage Schlimmes durch gezielte Werbung oder "Zweckentfremdung" (Wettkämpfe u.ä.) weniger schlimm erscheinen zu lassen. Die historischen Kanonen wurden ja auch und gerade nicht im Mittelalter dafür gebaut, um Kaninchen zu jagen oder auf Tontauben zu zielen. Genausowenig, wie sich die Schützen eines Schützenvereins auf die dem Wesen nach friedliche und alles Leben schützende Aufgabe ihrer Handfeuerwaffen berufen können. Natürlich ist da immer die Frage nach dem Ursprung: erst das Ei oder doch erst die Henne? Erst der böse Mann und dann die Schusswaffe zur leider unumgehbaren Verteididung aller Rechtschaffenden?
Fakt ist, dass überall dort, wo mit Waffen und Pulver Profit generiert wird, kaum nach ethischen Grundwerten gefragt wird. Trotz aller in Grundgesetzartikel und Ethikpapieren gegossenen Scheinheiligkeit. In Sondershausen entscheidet NUR ein bunt verkleideter Kanonier über das Abfeuern seiner einen Steinkugel. Dass aber ein Psychopat wie Donald Trump Milliardengeschäfte über Rüstung mit einem Terrorstaat wie Saudi Arabien abschließen und auch noch die Befehlsgewalt über hunderte Atomraketen hat, zeigt, dass mit der Waffenentwicklung und der zugehörigen Verantwortung, diese abzufeuern, etwas dumm gelaufen ist.
Ein zweiter Punkt ist die waffen- und kriegsvorbereitende Arbeit der Medien: Auch in manchen lokalen Onlinemedien
werden Kriegsspielchen mit Panzern in atemberaubenden Landschaften beworden und in Talkshows wird über das bereits beschriebene Risiko des Mannes am Washingtoner Atomknopf philosophiert. Und das 28 Jahre nach der Auflösung des Eisernen Vorhanges mit all seinen Frieden erheischenden, vom Westen propagierten Floskeln. Und ausgerechnet der friedliebende, stets auf dem "unkalkulierbaren" Putin herumtrampelnde Westen muss nun mit ansehen, wie ein Trump, letztlich ein Produkt des eigenen Systems, bedeutend weniger kalkulierbar für die Zukunft unseres waffenstarrenden Planeten, als Putin ist. Die Medien verharmlosen den Krieg durch die Pandemie an Gewaltmeldungen aus aller Welt, ohne das Entsetzen das Zerfleischens und dessen wirtschaftliche Grundlagen ausreichend darzustellen. Gewalt ist IS, das Böse. Wir sind die Guten und all unsere Waffen, eigene und an Freunde exportierte, auch. Gewollt verschwiegen wird der seidene Faden, an den diese Philosophie und deren Hintergründe bis hin zur Waffenentwicklung und der ihr zugrundeliegende Profitgedanke 7 Milliarden Menschen gebracht hat.
RaWu
27.05.2017, 11.36 Uhr
Wie bitte?
Sie vergleiche das Kanonenschießen mit Kriegstreiberei, weil "Verharmlosung"? Gehts noch?
Glauben Sie, Sie vertreten die Ansicht vieler? Ganz offensichtlich können Sie sich nicht vorstellen, daß so einiges Ihre Ansichten vielen am Allerwertesten vorbei geht.
Konzentrieren Sie sich besser auf den Schutz der Trockenwiesen. Davon haben Sie unbestritten sehr viel Ahnung.
Warum demonstrieren Sie eigentlich nicht in der Türkei, USA oder Saudi-Arabien gegen den Krieg, sondern vom sicheren heimischen Schreibtisch aus? Wie die meisten...
altmeister
27.05.2017, 13.03 Uhr
Aussichtslos
Sehr geehrter RaWu, Sie können sich alle erdenkliche Mühe geben, was nicht in das Weltbild eines Bodo Schwarzberg passt, das ist verkehrt, Toleranz ist nicht möglich.
Wenn er seine Trockenwiesen von natürlich entstandener Flora und damit auch Fauna bereinigt, so ist das Umweltschutz, alles was die Waldwirtschaft macht ist verkehrt, trotz der Tatsache, dass Holz ein nachwachsender Rohstoff ist.
Trotz mehrerer Anfragen an Herrn Schwarzberg ist er mir und anderen Interessierten noch immer eine plausible Antwort für diese Eingriffe in die gewachsene Natur schuldig.
Wenn solche Menschen alles verallgemeinern, sportliche Wettkämpfe immer gleich in Kontext mit der Weltpolitik stellen, so dürfte es, im Ergebnis solcher Äußerungen, keinerlei sportliche Wettkämpfe mehr geben, da alle darauf ausgelegt sind, einen "Gegner" zu besiegen.
Ich wünsche allen Aktiven und Zuschauern einen schönen und interessanten Wettkampf!
Übrigens, Herr Schwarzberg, ich spiele gern Schach. Wenn Sie sich dieses Spiel mal zu Gemüte ziehen, werden Sie feststellen, dass es ein ganz gefährliches, kriegerisches Spiel ist. Was bin ich doch für ein Böser!
Manni
27.05.2017, 19.41 Uhr
Das verstehe ich nicht!
Was hat das mit Sport zu tun?
Schießsport ist schon von der Beziehung zur Waffe eine heikle Sache. Aber wenn er in begrenzten Räumen - Schießhallen und Schießständen und kontrolliert betrieben - wird ist das in Ordnung. Schießsport im Sport, wie beispielsweise auch beim Biathlon, hat etwas mit Sport zu tun. Hier werden viele Eigenschaften trainiert und gefordert. Aber eine militärische Europameisterschaft hat nichts mit Sport zu tun. Nähere Beurteilungen dazu verkneife ich mir! Kann Herrn Schwarzberg nur Recht geben in vielen Dingen, die er anspricht - auch wenn er hier und da etwas abweicht - aber das ist ja auch nicht verkehrt. "rawu" und "altmeister" verpassen voll das Thema. Besser nachdenken und dann schreiben!
RaWu
28.05.2017, 11.51 Uhr
@Manni: Wenn Sie es nicht verstehen, dann fragen Sie doch!
Aber aus einem Nicht-Wissen oder Annehmen eine Meinung konstruieren und eine Verurteilung ableiten, das ist intolerant. Noch dazu, wo Sie beide eine offensichtlich deutliche Minderheit darstellen. Nur laut schreien bedeutet nicht, auch Recht zu haben.
Wer von Ihnen @Manni oder Hr. Schwarzberg war den bei der Europameisterschaft? Wer von Ihnen hat sich dort informiert und über die Beweggründe der Teilnahmen informiert? Oder gar diskutiert? Soll ich raten?
Sie beide glauben, Ihre persönliche Meinung anderen überstülpen zu können. @Manni: Also versuchen Sie es besser mit nachdenken.
Mein Vorschlag: Gehen Sie doch zu einer der Veranstaltungen hin und staunen, wie viel Besucher und Teilnehmer dort sind. Zur nächsten Meisterschaft kündigen Sie eine Gegenveranstaltung an und laden alle Mitstreiter dorthin ein. Mal sehen, wie das ausgeht.
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